Montag, 29. April 2024

Ende der Biotonnen-Kontrollen in Kaiserslautern: 2045 Biotonnen blieben stehen

24. Oktober 2023 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Foto: Pfalz-Express

Kaiserslautern – Vom 18. September bis zum 18. Oktober 2023 hat die Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) jede einzelne Biotonne in der Innenstadt und in den Ortsbezirken genau unter die Lupe genommen.

Behälter, die bei den Sichtkontrollen falsche Inhalte enthielten, wurden nicht geleert und bekamen einen roten Aufkleber. Insgesamt blieben 2045 Biotonnen stehen. Von etwa 11.000 kontrollierten Behältern sind das rund 19 Prozent. Das Fazit: Die meisten Bürger sammeln richtig, aber die Qualität der Bioabfälle ist trotzdem noch stark verbesserungswürdig.
 
Insgesamt sieht die SK ein positives Ergebnis der flächendeckenden Sichtkontrollen. Die Ladungen der Müllfahrzeuge waren in diesem Zeitraum von sehr guter Qualität und auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung waren überwiegend zustimmend und verständnisvoll.

„Die Kontrollen sollten flächendeckend alle Bürgerinnen und Bürger Kaiserslauterns informieren und ihr Trennverhalten positiv beeinflussen. Die Bürgerinnen und Bürger wissen nun, ob sie ihre Bioabfälle bereits richtig trennen oder nicht“, erklärt Bürgermeister und Werkdezernent Manfred Schulz. Letztendlich sollten dadurch Verunreinigungen im Bioabfall verringert und so die Qualität der Komposterde verbessert werden, die aus Bioabfällen gewonnen wird.

SK-Werkleiterin Andrea Buchloh-Adler resümiert: „Das Trennverhalten der Bürgerinnen und Bürger ist grundsätzlich erfreulich. Wir haben aber auch festgestellt, dass vor allem hinsichtlich der kompostierbaren Plastiktüten noch Aufklärung nötig ist.“
 
Kompostierbare Plastiktüten und -produkte gehören nicht in die Biotonne. Sie zersetzen sich während der Prozesse in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen zu langsam und werden nicht sicher vollständig biologisch abgebaut.

Wer seinen Bioabfall in einer (kompostierbaren) Plastiktüte sammeln möchte, muss Abfälle und Tüte an der Tonne voneinander trennen. Der Biomüll kommt in die Biotonne, wohingegen die Plastiktüte anschließend getrennt davon in den gelben Sack oder in die gelbe Tonne gehört. Kompostierbare Plastiktüten müssen in der Restmülltonne entsorgt werden.

Am besten ist es, Bioabfälle in einem dafür vorgesehenen Gefäß zu sammeln und lose in die Biotonne zu geben. Alternativ dazu können Papiertüten verwendet werden, die zu 100 Prozent aus Papier bestehen. Es ist auch möglich, Bioabfälle eingewickelt in etwas Zeitungspapier in die Tonne zu geben.
 
Das Ergebnis der Tonnenkontrollen zeigt, dass Bioabfälle in Kaiserslautern insgesamt noch sortenreiner gesammelt werden könnten. „Aus diesem Grund wird es fortwährend stichprobenartige Kontrollen der Biotonnen geben“, kündigt Andrea Buchloh-Adler an.

Wenn die Müllwerker zukünftig falsche Inhalte in den Behältern entdeckten, würden diese weiterhin mit einem roten Aufkleber versehen und nicht geleert. Nicht geleerte Tonnen müssten wieder zurück auf ihren Standplatz gestellt werden. Bis zur nächsten Bioabfuhr seien dann entweder alle Störstoffe zu entfernen oder der Tonneninhalt müsse kostenpflichtig als Restmüll geleert werden.
 
Bürgern, die Verunreinigungen ihrer Bioabfälle durch Dritte verhindern möchten, bietet die SK ab dem Jahr 2024 Biotonnen mit einem Schwerkraftschloss an. Wer eine abschließbare Tonne möchte, kann sich ab dem 1. Januar 2024 schriftlich an den Kundenservice der SK wenden. Für den Tonnentausch und das Behälterschloss werden Kosten anfallen, die jedoch erst mit der neuen Entgeltordnung zum 01. Januar 2024 benannt werden können.

Die SK weist außerdem darauf hin, dass Abfälle nicht in fremde Abfalltonnen geworfen werden dürfen, sondern ordnungsgemäß entsorgt gehören: entweder in die öffentlichen Abfalleimer in der Stadt oder daheim in die eigene Mülltonne.
 
Bioabfall ist eine wertvolle Ressource und ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Sein Potenzial zur Gewinnung von Strom, Fernwärme und Komposterde kann jedoch nur voll ausgenutzt werden, wenn sich keine Störstoffe darin befinden. Falsche Inhalte wie Plastiktüten, kompostierbare Plastiktüten, Metall und Glas können nämlich in die Komposterde gelangen sowie Prozesse in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen stören.

Es ist sehr aufwändig und teuer, Störstoffe nachträglich in den Anlagen auszusortieren. Zudem ist es trotz modernster Technik nicht möglich, falsche Inhalte restlos zu entfernen. Sollte eine komplette Müllfahrzeug-Ladung bei einer zu starken Verunreinigung als Restmüll entsorgt werden müssen, haben alle Gebührenzahler die hierfür entstehenden Kosten zu tragen. 

Weitere Informationen zur richtigen Bioabfallsammlung gibt es auf der Website der SK unter www.stadtbildpflege-kl.de. Dort befinden sich auch Informationsblätter zur richtigen Mülltrennung in verschiedenen Sprachen.

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