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Ein Mann der Tat: Dieter Schwarzmann wurde 75

12. Juni 2020 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Leute-Regional

Dieter Schwarzmann feierte seinen 75. Geburtstag.
Foto: privat

Ramberg. Dieter Schwarzmann aus Ramberg war schon immer ein Mann der Tat. Das hat er vor allem in seinen 30 Jahren als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister seines Heimatdorfes unter Beweis gestellt. Am 11. Juni feierte der ehemalige Berufssoldat seinen 75. Geburtstag.

Dabei bleibt er bis heute seiner eigenen Devise treu, die da heißt: „Anpacken, selbst Hand anlegen und stets ganz vorne mit gutem Beispiel vorangehen!“
Nicht ohne Stolz blickt er auf das zurück, was er in seiner Amtszeit erreicht hat, zumal der Start als Gemeindeoberhaupt am 3. Juli 1984 alles andere als einfach war. Damals drückten nämlich rund 700.000 Euro Schulden die Gemeinde.

Ein erster Meilenstein war 1985 die heute über die Grenzen hinaus bekannte Bürstenbinder-Traditions-Kerwe, die er mit der Unterstützung des 1984 neu gegründetem Motor Sport Clubs Ramberg ins Leben rief.

Das in dieser Zeit notwendige eiserne Sparen war durch sehr viel ehrenamtliches Engagement geprägt. Durch den Konkurs der Firma Vogt, die bis dahin größte Bürstenfabrik im Ort, wurde die Dorfmitte von den Bauruinen der Fabriken Vogt und Beil geprägt. Damit sich dies änderte ging Schwarzmann neue Wege.

Er brachte beispielsweise durch das Städtebau-Förderprogramm des Landes mehrere Millionen Zuschüsse für Sanierungen ins Dorf. So wurden auch viele private Sanierungsvorhaben gefördert. Heute ist die Ortsmitte die Vorzeige-Meile Rambergs. Aus der größten Ruine wurde das schmucke Bürstenbinder-Museum und die Ramburghalle. Auch für diese Bauten konnten man Fördermittel in Höhe von 80 Prozent einstreichen.

Weiter ging es mit den Neubauten der Sparkasse und des Feuerwehrhauses. Gerade Letzterer war sehr wichtig, da die Feuerwehr bis zu diesem Zeitpunkt doch sträflich vernachlässigt wurde. Dabei setzte Schwarzmann die große Drei-Hallenlösung mit Mannschaftsteil durch.

Ein neuer Busbahnhof und die Friedhofskapelle mit Glockenturm und Urnenwand fallen ebenfalls in seine Schaffenszeit. Neue Baugebiete in der Talstraße und im Stumpfacker entstanden. 2013 erwarb die Gemeinde das Albertusheim.

Etwas Nachhaltiges bietet seit 2014 die Erlebnisweilt-Teichanlage, die das Land ebenfalls zu 90 Prozent förderte. Die Anlage wurde nicht zuletzt gebaut, um einem betreuten Wohnen im Albertusheim zu dienen und dieses angenehm zu gestalten.

Dass ihm die Landschaft rings um Ramberg wichtig ist und er diese erhalten will, wird durch die 30-malige Teilnahme an der jährlichen Aktion „Saubere Landschaft“ sehr deutlich.
30 Jahre stand Schwarzmann als Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat Annweiler ebenfalls an vorderster Front, davon fünf Jahre als Jahre Beigeordneter. Dass ihm auch der Wald am Herzen liegt, zeigt seine zehnjährige Arbeit als zweiter Chef des Forstzweckverbandes Haingeraide.

30 Jahre lang engagierte er sich sehr aktiv in der Jugendarbeit, zuletzt im eigenen Haus der Jugend. Darüber hinaus ist er auch für die Senioren da. Im Heimat- und Museumsverein und im Kulturverein, die er mitgegründet hat, hinterlässt er bis heute bleibende Spuren.

Dieter Schwarzmann hat auch ein Faible für die Bühne. So schrieb er zwölf Theaterstücke, übte diese mit den Darstellern ein, inszenierte das Ganze und führte schließlich Regie. So nennt er das Stückeschreiben und Inszenieren denn auch seine große Leidenschaft zusammen mit dem Bürstenbinder-Museum.

Ein Highlight war die Aufführung des „Ramberger Hochgerichts“ im Theaterherbst 2013, wo 18 Schauspieler und fünf Regieleute in einem sehr aufwändigen und anspruchsvollen Theaterstück die Zuschauer in das Ramberg des Mittelalters entführen.

Auch dem Land Rheinland-Pfalz blieb sein vielfältiges Wirken nicht verborgen. Es würdigte Schwarzmanns Arbeit mit der Verleihung der Verdienstmedaille.
Doch es war in seiner kommunalpolitischen Schaffenszeit auch nicht immer „Friede. Freude, Eierkuchen“ angesagt, so musste er sich trotz allem was er für sein Dorf und dessen Bewohner erreichte, immer wieder mit Oppositionellen auseinandersetzen, die nicht immer mit ihm auf einer Linie lagen und seine Entscheidungen mitunter nicht mittragen wollten.

2014 stellte er sich noch einmal zur Wahl als Ortsbürgermeister, musste sich aber Jürgen Munz geschlagen geben. Eine für ihn nicht zuletzt auch menschliche Enttäuschung.
Heute ist Dieter Schwarzmann mit sich im Reinen. Gerne unternimmt er Wanderungen, bevorzugt zu seiner Lieblingsburg, der Ruine Meistersel, deren Kauf und Sanierung durch das Land er zusammen mit dem damaligen Ministerpräsident Kurt Beck in die Wege leitete.

Die 850-Jahrfeier Rambergs im Jahr 2013 war ebenfalls mit viel Arbeit verbunden, zumal sich Schwarzmann nicht zuletzt bei der Erstellung der ebenso umfangreichen wie lesenswerten Ortschronik einbrachte. Nicht vergessen werden soll seine soziale Ader. So betreut er seit 1985 bis heute unentgeltlich eine hilfsbedürftige Frau.
Seinen Geburtstag feiert er im Kreis der Familie, zu der neben Ehefrau Eva noch zwei Töchter und sechs Enkel zählen. (Heinz Lambert, Burrweiler)

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