Samstag, 20. April 2024

Ehemaliger Außenminister Klaus Kinkel ist tot

5. März 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Klaus Kinkel
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Der ehemalige Bundesaußenminister Klaus Kinkel ist tot.

Er starb am Montag im Alter von 82 Jahren. Kinkel war von 1979 bis 1982 Präsident des Bundesnachrichtendienstes und von 1991 bis 1992 Bundesjustizminister. Der frühere FDP-Politiker, der erst 1991 in die Partei eintrat, war zudem von 1992 bis 1998 Bundesaußenminister und von 1993 bis 1998 Vizekanzler.

Von 1994 bis 2002 war Kinkel Mitglied des Deutschen Bundestages und von 1993 bis 1995 FDP-Vorsitzender.

Leutheusser-Schnarrenberger würdigt Kinkel als Vorbild

Die FDP-Politikerin und frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat Klaus Kinkel als Vorbild für kommende Generationen gewürdigt.

„Er war ein geradliniger Politiker, auf dessen Wort ich mich stets verlassen konnte“, schreibt Leutheusser-Schnarrenberger in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online. Kinkel habe „immer Kurs“ gehalten und „blieb seinen liberalen Grundüberzeugungen immer treu“. Er sei „ein Vorbild für kommende Generationen – in seiner Haltung, in seiner Offenheit und in seiner Geradlinigkeit.“

Kinkels politische und gesamtgesellschaftliche Verdienste könnten nicht genug gewürdigt werden, schreibt Leutheusser-Schnarrenberger. Sie hatte Kinkel 1992 als Bundesjustizministerin abgelöst, als Kinkel zum Außenminister berufen wurde.

Die FDP-Politikerin erinnerte an Kinkels Rolle bei der Deutschen Einheit, als er die unterschiedlichen Rechtssystem e vereinigen half. „Als überzeugtem Liberalen stand für Kinkel dabei immer fest, dass der Schutz der Grundrechte handlungsleitend sein sollte“,so Leutheusser-Schnarrenberger.

Im Amt des Justizministers habe er „einen mutigen Schritt im Umgang des Staates mit der RAF“ gewagt. „So wurden letztendlich einige RAF-Inhaftierte, die der Gewalt entsagten, aus der Haft entlassen und weiteren Häftlingen eine Aussicht auf Resozialisierung ermöglicht.“ Kinkels umstrittener Schritt sei erfolgreich gewesen und habe das Ende der RAF beschleunigt.

 (dts Nachrichtenagentur)

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