Berlin – Nach dem Tod zweier Kinder in einem Gartenteich in Niedersachsen hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gefordert, Schwimmunterricht in Grundschulen flächendeckend ab der ersten Klasse einzuführen.
„59 Prozent der Schüler, die auf eine weiterführende Schule wechseln, können nicht sicher schwimmen“, sagte DLRG-Präsident Achim Haag der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dies sei nicht das einzige Problem.
„Zu wenig Lehrer haben die Ausbildung, um zu wissen, wie sie Kinder im Notfall retten können“, so Haag. Schulen sei die Verantwortung zu groß, und sie ließen den Schwimmunterricht ausfallen. Die Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ging noch einen Schritt weiter. Das für den Bereich Schule zuständige Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann forderte in der NOZ, Kinder bereits in der Kita-Betreuung mit Wasser und seinen Gefahren vertraut zu machen.
Sie kritisierte darüber hinaus, dass nicht allen Schulen Schwimmbäder zur Verfügung stünden. Dafür gebe es immer mehr private Bäder, die für Familien zu teuer würden. „Es ist wichtig, auch sozial benachteiligten Familien den Zugang zu Schwimmbädern zu ermöglichen“, sagte Hoffmann.
Im vergangenen Jahr beobachtete die DLRG eine Häufung von Todesfällen, bei denen Kinder durch Ertrinken ums Leben kamen. 2018 waren das 71 Kinder. In Niedersachsen waren am Dienstag zwei Kinder im Alter von vier und sieben Jahren in einem Gartenteich im Landkreis Wolfenbüttel ertrunken. (dts Nachrichtenagentur)
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