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Bundesregierung wirbt nach VW-Skandal um Vertrauen im Ausland – Milliardenverluste bei VW

28. Oktober 2015 | Kategorie: Nachrichten

Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin  – Das Bundeswirtschaftsministerium wirbt nach dem VW-Skandal im Ausland mit einem eigenen Informations-Papier um Vertrauen in die deutsche Wirtschaft. „Alle müssen jetzt dazu beitragen, dass die Dachmarke `Made in Germany` keinen Schaden nimmt“, heißt es in der „Handreichung“ des Ministeriums für die Kommunikation im Ausland, die am Dienstag an alle deutschen Außenhandelskammern an 130 Standorten in 90 Ländern verschickt wurde.

Das neun Seiten lange Papier liegt der „Rheinischen Post“ vor. Bei der Manipulation von VW-Dieselmotoren handele es sich um einen „äußerst gravierenden Vorgang“, der „nicht toleriert“ werde, heißt es in dem Papier.

VW habe erklärt, „mit Hochdruck“ die Mängel zu beseitigen. „Deutsche Unternehmen sind erfolgreiche Vorreiter technologischen Fortschritts, gerade auch im Umweltbereich. Das darf angesichts eines Einzelfalls nicht aus dem Auge verloren werden“, heißt es in dem Papier.

Der VW-Konzern sei „ein zentrales Unternehmen für Deutschland“. Ob die deutsche Wirtschaft insgesamt darunter leiden werde, sei noch nicht vorhersehbar. „Jeder politisch Verantwortliche in Deutschland sollte sich tunlichst nicht an den wilden Spekulationen um mögliche Regressforderungen und Steuerrückforderungen beteiligen“, mahnt das Haus von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).

Bevor die Frage beantwortet werden könne, „ob früher gewährte staatliche Subventionen möglicherweise zu Unrecht gewährt wurden, muss zunächst der Sachverhalt restlos aufgeklärt und rechtlich bewertet werden“, so das Papier.

Abgas-Skandal: VW verzeichnet Milliarden-Verlust

Der Abgas-Skandal sorgt bei Volkswagen für Verluste im Milliardenbereich. Im dritten Quartal des laufenden Jahres verbuchte der Autobauer vor Zinsen und Steuern ein Minus von 3,5 Milliarden Euro, wie die Wolfsburger mitteilten.

Die Ergebnisbelastungen für anstehende Maßnahmen aus der Dieselthematik belaufen sich im dritten Quartal demnach auf 6,7 Milliarden Euro. „Der Volkswagen-Konzern verfügt über eine sehr solide und robuste Liquiditätsausstattung. Dies wird uns helfen, die angespannte Situation durch die finanziellen Belastungen der Dieselthematik zu managen“, sagte VW-Finanzvorstand Frank Witte.

Auch für den weiteren Verlauf des Jahres rechnet der Autokonzern mit schwachen Zahlen: Aufgrund von Belastungen im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten bei der verwendeten Software für bestimmte Dieselmotoren rechne man damit, dass das operative Ergebnis des Konzerns und des Bereichs Pkw im Jahr 2015 deutlich unter dem Vorjahr liegen werde.(dts nachrichtenagentur)


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