Mittwoch, 24. April 2024

Bundesfamilienministerin Dr. Katharina Barley besucht BBS Annweiler: „Sozialberufe sind Zukunftsberufe“

22. August 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional
Behandlung eines "Decubitus"-Patienten. Gabriele Haas erklärt Theresia Riedmaier, Thomas Hitschler und Alexander Schweitzer die Vorgehensweise. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Behandlung eines „Decubitus“-Patienten. Gabriele Haas (im Vordergrund) erklärt Theresia Riedmaier, Thomas Hitschler, Katharina Barley und Alexander Schweitzer die Vorgehensweise.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Annweiler. Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley (SPD) die Berufsbildende Schule Südliche Weinstraße (BBS) in Annweiler.

Begleitet wurde sie dabei vom Bundestagabgeordneten Thomas Hitschler, dem Landtagsabgeordneten Alexander Schweitzer, Landrätin Theresia Riedmaier und dem für Schulen zuständigen Kreisbeigeordneten Bernd E. Lauerbach.

Dr. Katharina Barley besuchte die BBS SÜW am Standort Annweiler und ging später auch auf Fragen ein. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Schulleiterin Petra Reuter (am Pult) begrüßte Dr. Katharina Barley, die die BBS SÜW am Standort Annweiler besuchte.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Ministerin nahm sich Zeit, um den Berufsschulstandort Annweiler, an dem angehende Altenpfleger/innen und Erzieher/innen ausgebildet werden, kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen.

Ausbildungsschwerpunkt des Standortes Annweiler sind die sozialpflegerischen Berufe -Schüler können hier die Fachschule Altenpflege, die Fachschule Sozialpädagogik (Erzieher), die Höhere Berufsfachschule Sozialassistenz oder – seit diesem Schuljahr – die Fachschule für Heilerziehungspflege besuchen.

Die Schüler konnten auch ihre Fragen loswerden. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Schüler konnten ihre Fragen loswerden.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Bei ihrer Begrüßung stellte die Schulleiterin, Petra Reuter, den Gästen, darunter auch Jörg Lohmann von der ADD, und den anwesenden Schülern die Schule und das Lernkonzept vor und sprach der Landrätin ihren besonderen Dank für die langjährige Unterstützung der Umsetzung von Zukunftsvisionen der BBS Südliche Weinstraße aus.

Theresia Riedmaier dankte, nach einem Blick zurück auf den Start des Standortes, allen Anwesenden für ihr Engagement.

Landrätin Riedmaier: „Wir haben in Annweiler modellhaft gezeigt, wie wichtig die Gestaltung der regionalen Schullandschaft für die Gewinnung von Fachkräften ist.“

„Das frühzeitige Umsteuern von Berufen, die auslaufen, hin zu Bildungsgängen mit Zukunft stärkt unsere Berufsschulen sehr“, betonte Kreisbeigeordneter Bernd E. Lauerbach.

Neue Anforderungen in der Berufswelt bräuchten Veränderung und Entwicklung in der Ausbildung. Gerade Berufsbildende Schulen wären hier gefordert, weswegen sie sich, so Riedmaier, immer für die Stärkung dieser Schulart eingesetzt habe.

Neben ihrer Weiterentwicklung als Reaktion auf die Veränderung der Arbeitswelt, können Berufsbildende Schulen mit der Ausbildung in und für die Region und mit der Bindung von Fachkräften die Region stärken. Bildung müsse immer zukunftsorientiert sein.

Dr. Katharina Barley sprach bei ihrer Begrüßung den Schülern ihren besonderen Dank aus: gerade in sozialen Berufen, die „so fordernd“ seien, sollten Menschen unterstützt werden und es müsse ihnen geholfen werden.

Berufe im sozialen Bereich seien Zukunftsberufe und seien auch im Zuge einer Digitalisierung nicht von Robotern ersetzbar, so Barley weiter.

Einer Statistik zufolge würden im sozialen Bereich auf 100 freie Stellen gerade 32 Bewerber kommen und so sei es gerade an der Politik, die Wertschätzung dieser Berufe zu fördern. Der Weg, den die Politik zur Stärkung der sozialen Berufe gehen werde, sei die generalisierte Pflegeausbildung; auch sollen Tarifverträge für eine gerechte Bezahlung sorgen.

Engagiert: Dr. Katharina Barley. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Engagiert: Dr. Katharina Barley.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Bundesministerin versprach, sich politisch für soziale Berufe, die sei es bei der Erziehung von Kindern oder der Pflege von alten Menschen als wichtiger Teil die Gesellschaft verändern würden, einzusetzen.

Um sich ein konkretes Bild von der Ausbildung machen zu können, konnten die Gäste einen direkten Einblick in die pflegerische Tätigkeit nehmen.

Schüler der Fachschule Altenpflege, unterstützt von ihrer Fachlehrerin Gabriele Haas, demonstrierten das nasale Absaugen und den Wechsel eines septischen Wundverbandes.

Die Besucher kamen hier direkt ins Gespräch mit den Schülern. Sie wollten wissen, warum sie gerade diesen Beruf gewählt hatten und wo sie Missstände im Altenpflegebereich sehen.

Im Anschluss hatten im Gegenzug Schüler die Möglichkeit, ihre Fragen an die Politiker zu stellen.

Die SPD-Politikerin Dr. Barley ging auf die Fragen nach bilingualen Ausbildungen und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei den Pflegediensten ein.

„Tariflöhne werden gebraucht, Dumpinglöhne sollen der Vergangenheit angehören“, so Barley. „Die Schule hier hat Leuchtturmfunktion“, lobte Barley und führte das direkt auch auf den Einsatz der Landrätin zurück: „Theresia, Du hast den Standort mit viel Herzblut vorangetrieben“.

Herzliche Begrüßung zwischen Riedmaier und Barley. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Herzliche Begrüßung zwischen Riedmaier und Barley. Thomas Hitschler freut sich mit.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

In ihren abschließenden Worten bedankte sich Katharina Barley bei dem kommissarischen Leiter der Abteilung, Tim Sprenger, für die Organisation und betonte, dass es der Job der Politik sei, die Arbeit im sozialen Bereich besser zu stellen und die Bedingungen zu verbessern.

Sie wünschte, dass die Schüler ihre Stimme erheben sollten und ihre Vorstellungen klar formulierten, damit mit ihren Anregungen gearbeitet werden könne und die Politik keine Einbahnstraße werde. (bbs süw/desa/kv-süw)

Jessica Hoffelder (vorne am Bett), Maximilian Vielhauer und Gabi Bastian. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Barley, Schweitzer und Hitschler am Bett eines (unechten) Patienten. Jessica Hoffelder (vorne am Bett), Gabi Bastian, Maximilian Vielhauer und Gabriele Haas (dahinter) informierten über Pflegemöglichkeiten.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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