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Bügler´s Reitpalast in der Kritik – Stadt und Veterinär: Gute Haltungsbedingungen vor Ort

7. September 2013 | Kategorie: Landau, Regional

Dominik Bügler mit Tinker „Jimmy“, Dr. Kirsch (links) und Beigeordnetem Klemm.
Foto: Ahme

Landau. „Gelegentlich wird Kritik seitens verschiedener Organisationen laut, wenn das Ponyreiten auf den Landauer Jahrmärkten angeboten wird,“ sagt Beigeordneter Rudi Klemm. Ein diesbezügliches Pressegespräch führte die Pressevertreter zum Reitpalast Dominik Bügler, wo sich auch Amtsveterinär Dr. Karl-Heinz Kirsch, Marktmeisterin Sonja Brunner-Hagedorn und der Leiter des Büros für Tourismus, Franz Müller eingefunden hatten.

Auch jetzt, zum Landauer Herbstmarkt, meldeten sich wieder kritische Stimmen zu Wort, die dem Reitpalast Tierquälerei vorwerfen. Sabine Luppert vom Verein „Schüler für Tiere“ wirft dem Betrieb auf einer Facebook-Seite „nicht artgerecht Bedingungen im Rummelbetrieb“ vor.  „Kein Wasser, schlechte Unterbringung, die Tiere müssen den ganzen Tag im Kreis laufen“. So lauten unter anderem die Vorwürfe, die Klemm und Bügler mit einem Rundgang entkräften möchten.

„Immer haben wir den Kritikern solche Rundgänge angeboten, doch nie wurden diese Angebote angenommen“, so Klemm. Nachdem jetzt im Internet eine Petition sowie Mahnwachen an den folgenden zwei Sonntagen angekündigt wurden, hat man sich bei der Stadt zu diesem Schritt der Aufklärung entschlossen.

Das Unternehmen Bügler aus Bad Kreuznach, hat sich aus einem Zirkusunternehmen heraus gegründet. „In zwei Jahren möchten wir gerne unser 50jähriges Jubiläum feiern“, sagt der 55jährige Dominik Bügler, der das Unternehmen mit seinem Sohn führt und selbst seit seinem 20. Lebensjahr im Reitpalast arbeitet. Büglers kommen gerne nach Landau zu den Märkten und schätzen die gute Atmosphäre hier.

Amtsarzt Dr. Kirsch, der von einer „Klientel“ spricht, die mobilisiert, erklärt, dass es noch niemals zu Beanstandungen gekommen sei und Bügler „in der Lage ist, einen Betrieb ordnungsgemäß zu führen“. „Die Ponys befinden sich in einem guten Pflege- und Futterzustand“, so Kirsch. „Die Tiere haben ein gutes Leben. Pferde sind Nutztiere und müssen gelegentlich wie Menschen Geld verdienen“, sagt Kirsch und merkt an, dass es „jedem schlecht gerittenen Reitpferd 100 mal schlechter geht“. So wird auch in einem speziellen Buch genau Buch über den Tierbestand geführt; Krankheiten, Fütterung etc zu jedem Pony sind hier aufgelistet.

Außer Büglers Reitpalast sind etwa 25 bis 30 weitere Ponyreitunternehmen in Deutschland unterwegs. „Es ist gut, dass es Menschen gibt, die darauf achten, dass Richtlinien eingehalten werden“ sagt Bügler. Er beklagt aber auch, dass es den Unternehmen durch Auflagen immer schwerer gemacht wird, nicht zuletzt auch durch ständige Novellierungen im Tierschutzgesetz.

Cirka 20 Veranstaltungen hat die Familie pro Saison; von den 22 Ponys, werden manche im Therapiebereich eingesetzt, elf sind zur Zeit in Landau. Überall wo Büglers gastieren, schauen sie, dass Wiesen angepachtet werden können. Auch in Landau hat man auf den Reiterwiesen eine Wiese zur Verfügung, auf der die Ponys weiden können. Auf dem alten Messplatz befindet sich neben der festen Stallung ein Paddock , sodass die Tiere sich auch hier bewegen können. Zwei Mitarbeiter umsorgen Tinker, Isländer und Shetland-Ponys. Das Futter kommt vom Bauern aus der Umgebung.

„Die Kinder freuen sich, kennen inzwischen die Ponys“ erzählt Bügler. Schon ganz Kleine dürfen sich auf den Rücken der braven Tiere wagen, die generell „Schritt“ laufen, maximal vier Stunden eingesetzt werden und dann ausgewechselt werden.

Dominik Bügler bietet gerne an, dass sich Besucher bei ihm melden können um sich selbst über die Unterbringung der Tiere zu informieren. (desa)

Dominik Bügler mit zwei seiner Ponys im Paddock.
Foto: Ahme

In der großzügigen Stallanlage haben die Tiere genügend Platz.
Foto: Ahme

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2 Kommentare auf "Bügler´s Reitpalast in der Kritik – Stadt und Veterinär: Gute Haltungsbedingungen vor Ort"

  1. anett sagt:

    Pony Reiten gehört einfach nicht auf eine Kirmes 🙁 es ist nicht artgerecht die armen Tiere stundenlang im Kreis laufen zu lassen, ausgebunden und zur Bespaßung für Kinder auszunutzen ! nebenan laute Musik und Kindergeschrei,…. da hilft auch keine artgerechte Haltung,wenn die Tiere für diese Zwecke benutzt werden …. mit Tierliebe hat das nichts zu tun !
    hab heute in Frankenthal Ihren Stand gesehen und bin jedes Mal wieder darüber verärgert,daß es immer noch Eltern gibt,die ihren Kindern dies finanzieren…. erschreckend,so wenig Ahnung von Pferden zu haben !? warum beläßt man es nicht bei Reitstunden auf dem eigenen Gelände, und mutet den Tieren diese Strapazen zu !? schon so lange im Geschäft und trotzdem scheint es ,als läuft etwas schief, …zumindest erkennbar für ein paar wenige Menschen,die in die Augen schauen der Pferde,die sich stundenlang im Kreis drehen müssen….wie krank ist das denn ? wenn man auch nur ein bißchen Pferdeverstand hat,dann verzichtet man doch auf diese Art der Bewegung,oder !? darüber sollten Sie mal ensthaft nachdenken ! MfG

  2. Total Liberation sagt:

    die tiere werden hier ganz klar benutzt. diese form von freizeitspas ist veraltet und rückschrittlich. wir leben nicht mehr im mittelalter. zu den auflagen. die in augenscheinnahme des veterenärs ist ja wohl eine momentaufnahme. ich hab mir die mühe gemacht und bin nach landau gefahren. über eine große zeitliche distanz konnte ich selbst beobachten das die laufrichtung der ponys nicht den auflagen gemäß in zeitlichen abständen gewechselt wurde. noch wurden die tiere ausgetauscht. im übrigen war der eklat bzw. ‚eskalierender streit‘ wie es die presse teilweise nennt, an diesem einen samstagabend, kein streit. sondern ein brutaler angriff auf minderjährige teenager. dazu noch die drohungen seitens weiblicher ponystallmitarbeiter gegenüber jugendlicher tierschützer, geballt von gewaltbereitschaft. ist es normal in dem gewerbe das man solche drohungen ausstößt und waffenbenutzung andeutet??