Donnerstag, 25. April 2024

Blut und Atemnot: Angehende Rettungsassistenten üben den Ernstfall

27. Mai 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Landau, Südwestpfalz und Westpfalz

Ausbilder und Rettungsassistenten in spe mit ihren „Verletzten“.
Fotos: v. privat

Südpfalz/Südwestpfalz – Mitte Mai veranstaltete die DRK Lehrrettungswache in Bundenthal einen Übungstag für angehende Rettungsassistenten der Rettungsdienst Südpfalz GmbH. In verschiedenen Szenarien durften sie ihre bislang erworbenen Fähigkeiten trainieren und weiter ausbauen. Auch Maßnahmen, die im realen Einsatz selten durchgeführt werden, konnten ausgiebig geübt werden.

Nur wer ständig übt und trainiert kann seine Fähigkeiten verbessern. Unter diesem Aspekt hatten die angehenden Rettungsassistenten aus Kandel, Landau, Rodalben, Pirmasens und Bundenthal einen Tag lang Zeit, um ihre Fähigkeiten und ihr Wissen unter Beweis zu stellen.

Die Rettungsassistenten im Praktikum durchliefen in drei Gruppen insgesamt fünf Stationen. Es wurde ein Absturz aus Höhe simuliert, die Verletzte war realistisch geschminkt und hatte eine Beckenverletzung, die zu stabilisieren war.

 Gleichzeitig versorgte eine andere Gruppe eine Person, die auf Grund eines Insektenstichs allergisch reagierte (Anaphylaktischer Schock). Hier war es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Kreislauf wieder zu stabilisieren. Die dritte Gruppe war damit beschäftigt, einen Patienten mit Herz/Kreislaufstillstand nach den geltenden Leitlinien wiederzubeleben.

Alle Patienten wurden nach der Versorgung in ein aufgestelltes Behandlungszelt, das als Krankenhaus diente, transportiert. Hier durften die Rettungsassistenten in spe ihre Patienten an Dr. Gerno von Nida übergeben. Der erfahrene Notarzt gab anschließend viele Tipps und beurteilte die gezeigte Leistung.

 Zwei weitere Stationen befanden sich im oberen Stockwerk der Rettungswache. Wenn das Anlegen eines Gefäßzugangs in die Vene nicht gelingt, kann ein sogenannter intraossärer Zugang gelegt werden. Dabei wird eine spezielle Nadel in den Knochen gebohrt, um dem Patienten lebenswichtige Medikamente geben zu können.

Dieser seltene Eingriff wird von einem Notarzt durchgeführt, dennoch ist es wichtig für einen Rettungsassistenten, die Abläufe genau zu kennen, um den Notarzt optimal unterstützen zu können.

In der letzten Station ging es darum, lebenswichtigen Sauerstoff mit verschiedenen Hilfsmitteln in die Lunge des Patienten zu bekommen. Dabei wurde unter anderem besprochen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn die Atemwege z.B. durch einen Fremdkörper verlegt sind. Die Möglichkeiten wurden gemeinsam erarbeitet und anschließend selbständig durchgeführt.

Jede Station wurde von einem Lehrrettungsassistent betreut, der nach jeder Übung noch wertvolle Tipps und Verbesserungsvorschläge einbrachte.

Der Tag gestaltete sich spannend und lehrreich, zudem hatten die Teilnehmer Zeit, sich gegenseitig auszutauschen. Als nächste Veranstaltung steht im September eine Großübung in Büchelberg an, auf die viele schon gespannt sind. (mb)

 

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