Bericht: Breitscheidplatz-Attentäter fotografierte Merkels Wohnhaus

24. Oktober 2019 | Kategorie: Politik

Breitscheidplatz nach Anschlag auf den Weihnachtsmarkt.
Archivfoto: dts

Berlin  – Der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri hat im Vorfeld des Anschlags womöglich auch den Wohnsitz der Bundeskanzlerin ausgekundschaftet. Das berichten das ARD-Politikmagazin „Kontraste“ und das Nachrichtenportal RBB24 unter Berufung auf Fotos, die das Bundeskriminalamt auf dem Handy des Attentäters sichergestellt hat.

Darunter ist demnach auch ein Foto, welches den Terroristen vor dem Wohnhaus von Angela Merkel zeigt. Zahlreiche andere Fotos soll Amri am selben Tag in der Umgebung des Berliner Doms gemacht haben.

Nach Einschätzung des Bundeskriminalamts können diese Fotos dazu gedient haben, mögliche Anschlagsziele auszukundschaften. Die Fotos entstanden laut Bericht am 23. Oktober 2016, knapp sieben Wochen vor dem Weihnachtsmarkt-Attentat.

Amri zeigt auf einem Selfie vor dem Berliner Dom mit entschlossener Miene den „Tauhid“-Finger, sein Bekenntnis zum Islam. Die BKA-Ermittler kommen in ihrem Auswertungsvermerk ein halbes Jahr später zu dem Schluss , dass Amri den Bereich um den Berliner Dom zu diesem Zeitpunkt „als potentielles Anschlagsziel in Betracht gezogen haben könnte“. Wenige Minuten zuvor hatte der Terrorist sich auch vor dem Wohnhaus von Angela Merkel abgelichtet.

Die Ermittler des BKA erwähnen dem Bericht zufolge in ihrer Auswertung jedoch nur das benachbarte Magnus-Haus, seit Jahren Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. „Dass hier nicht mal die Option, dass hier auch das Haus der Kanzlerin betroffen sein könnte, in den Akten vermerkt ist, hat uns sehr irritiert“, sagte der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz. „Darüber werden die Sicherheitsbehörden Auskunft geben müssen.

Das ist ein relevanter Sicherheitsaspekt für unser Land“, so von Notz weiter. Auch die Frage, ob das Kanzleramt über den Vorgang informiert wurde, blieb zunächst unbeantwortet. Die für die Ermittlungen zuständige Bundesanwaltschaft wollte den Vorgang auf Anfrage von „Kontraste“ und RBB24 nicht kommentieren.

Im Herbst 2016 hatte Amri noch weitere Orte in Berlin aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen: die Oberbaumbrücke in Kreuzberg und Party Locations in der Nähe, schließlich den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. (dts Nachrichtenagentur)

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2 Kommentare auf "Bericht: Breitscheidplatz-Attentäter fotografierte Merkels Wohnhaus"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Das Haus Am Kupfergraben 6 in dem über Jahre auch der überführte Stasi-IM und EX-CDU-Politiker Lothar de Maiziere seine Kanzlei hatte, liegt gleich neben den Museen und dem Dom. Ein entsprechendes Foto könnte auch zufällig entstanden sein.

    Der Fall Amri ist insgesamt noch kaum aufgeklärt, so fragt die WELT:

    „Warum wurde der Vertraute von Amri abgeschoben?
    Der Tunesier hatte im Dezember 2016 – wenige Stunden vor dem Anschlag – mit Amri Kontakt. Bereits im Februar 2017 wurde er nach Tunesien abgeschoben, wo er sich vor einigen Monaten auch noch aufgehalten haben soll.“

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Wer hier die SIcherheit der Kanzlerin gefährdet sieht, dem sei gesagt, dass es Angela Merkel ist, die dafür sorgt, dass diese Terroristen bis zum heutigen Tage unbehelligt in Land kommen könnn und hier eine neue Identität erhalten.

    Danke für nichts!