Donnerstag, 25. April 2024

Arm oder reich, schrumpfen oder wachsen – Schulnoten für die Südpfalz

14. April 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional, Regional

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

GER/SÜW/LD – Wissenschaftler des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung haben eine Studie zur „demografischen Lage der Nation“ veröffentlicht.

Darin untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die Bevölkerung in deutschen Städten und Landkreisen bis zum Jahr 2035 entwickeln wird. Aber auch die derzeitige wirtschaftliche Lage wurde beleuchtet. Der „Spiegel“ berichtete darüber.

Überraschend dabei ist: Anders, als bislang angenommen, schrumpft die Bevölkerung bis zum Jahr 2035 nur geringfügig. Momentan leben 83 Millionen Menschen in der Bundesrepublik, ein Rekord. Bis zum Jahr 2035 soll die Einwohnerzahl auf lediglich 82,3 Millionen fallen. Aufgrund von „Zuwanderung und leicht gestiegener Kinderzahlen erlebt Deutschland aktuell ein demografisches Zwischenhoch“, so das Berlin-Institut.

Deutliche Differenzen zeigen sich zwischen Stadt und Land sowie zwischen Ost und West. Während die Bevölkerung im Osten in den ländlichen Gebieten teilweise mit über 20 Prozent deutlich schrumpft, steigt die Bevölkerungszahl in westlichen Großstädten kontinuierlich. Insbesondere im Süden Deutschlands wächst laut Studie die Bevölkerung.

Doch wie sind die Ergebnisse für den Kreis Germersheim, den Kreis Südliche Weinstraße und die Stadt Landau? Untersucht wurden neben der Bevölkerungsprognose auch noch weitere Faktoren (insgesamt 21) zur Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Städte und Landkreise – mit abschließender Gesamtnote als Schulnote.

PEX hat eine vom „Spiegel“ veröffentlichte interaktive Grafik des Instituts genauer unter die Lupe genommen und die wichtigsten Daten zusammengefasst.

Zur Erklärung: 

  • Die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung soll laut der Studie die Attraktivität einer Region markieren.
  • Ein hoher Anteil alter Menschen soll ein Anzeichen für zukünftige Probleme für die Sozialsysteme sein.
  • Die Arbeitslosenzahl und das Haushaltseinkommen repräsentieren die wirtschaftliche Situation eines Kreises oder einer Stadt.
  • Viele Väter-Elterngeldbezieher sollen der Studie zufolge für eine moderne Familienpolitik stehen.

Kreis Germersheim

Gesamtnote: 3,3

Arbeitslosenquote: 4,0 Prozent

Durchschnittliches Haushaltseinkommen jährlich: 22.134 Euro

Bevölkerungsanteil über 74 Jahre: 11,6 Prozent

Elterngeld: Auf 100 Frauen beantragen 13 Männer Elterngeld

Bevölkerungsprognose bis 2035: +0,6 Prozent

Kreis Südliche Weinstraße

Gesamtnote: 3,3

Arbeitslosenquote: 3,9 Prozent

Durchschnittliches Haushaltseinkommen jährlich: 23.386 Euro

Bevölkerungsanteil über 74 Jahre: 11,6 Prozent

Elterngeld: Auf 100 Frauen beantragen 16 Männer Elterngeld

Bevölkerungsprognose bis 2035: – 4,5 Prozent

Landau

Gesamtnote: 3,4

Arbeitslosenquote: 4,6 Prozent

Durchschnittliches Haushaltseinkommen jährlich: 21.084 Euro

Bevölkerungsanteil über 74 Jahre: 10,2 Prozent

Elterngeld: Auf 100 Frauen beantragen 15 Männer Elterngeld

Bevölkerungsprognose bis 2035: +7,6 Prozent

Fazit: Die Zukunftsfähigkeit der Region Südpfalz sieht die Berlin-Institut-Studie insgesamt im Mittelfeld. Im Kreis Südliche Weinstraße wird die Bevölkerung bis 2035 voraussichtlich um 4,5 Prozent abnehmen, während sie in der Stadt Landau um 7,6 Prozent und im Kreis Germersheim um 0,6 Prozent wächst.

Zum Vergleich: Berlin

Gesamtnote: 3,4

Arbeitslosenquote: 8,5 Prozent

Durchschnittliches Haushaltseinkommen jährlich: 19.568 Euro

Bevölkerungsanteil über 74 Jahre: 10 Prozent

Elterngeld: Auf 100 Frauen beantragen 23 Männer Elterngeld

Bevölkerungsprognose bis 2035: + 10,9 Prozent  (las)

Die gesamte Studie gibt es hier.

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3 Kommentare auf "Arm oder reich, schrumpfen oder wachsen – Schulnoten für die Südpfalz"

  1. Tim Weiler sagt:

    Das durchschnittliche Haushaltseinkommen per Definition ist die Summe der Nettoeinkommen eines privaten Haushalts. Und das ist in Landau bei gerade einmal 21.084 Euro?!
    Laut statista lag das durchschn. Nettoeinkommen bundesweit 2018 bei monatl. 2706 Euro, also im Jahr 2018 bei 32.472 Euro. Unsere Region läge also ca. 30% darunter! Kommt mir sehr niedrig vor, stimmen die Zahlen?