Freitag, 19. April 2024

Ärger über WDR-Kinderchor-Song: „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“

28. Dezember 2019 | Kategorie: Nachrichten, Panorama

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Köln – Ein Lied des WDR-Kinderchors sorgt für Aufregung. Darin wird wieder einmal das Thema Klima aufgegriffen. Angegriffen aber wird die ältere Generation. Musikalische Grundlage ist das Kinderlied „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“.

Die Kinder singen:

Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind 1000 Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma sagt: „Motorrad fahren ist voll cool.“ Sie benutzt das Ding im Altenheim als Rollstuhl. Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma fährt mit einem SUV zum beim Arzt vor, überfährt dabei zwei Opis mit Rollator. Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma brät sich jeden Tag ein Kotelett, weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet. Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma fliegt nicht mehr, sie ist geläutert. Stattdessen macht sie jetzt zehn mal im Jahr ne Kreuzfahrt. Meine Oma ist doch keine Umweltsau!

Zum Schluss ist eine Tonaufnahme von Greta Thunbergs zu Rede zu hören vom Weltklimagipfel in New York: „We will not let you get away with this“ (wir werden euch damit nicht davonkommen lassen).

Der Sturm der Entrüstung besonders auf Twitter ließ nicht lange auf sich warten. Respektlosigkeit gegenüber den Senioren und die Instrumentalisierung der Kinder wurden angeprangert. Viele Nutzer beschweren sich darüber, dass derartige Projekte mit den GEZ-Gebühren finanziert würden.

Selbst Fridays for Future-Gruppen distanzierten sich von dem Song. So schrieb FFF Thüringen: „SUVs sind ein Problem. Fliegen ist ein Problem.Kreuzfahrten sind ein Problem. Täglicher Fleischkonsum ist ein Problem. Meine Oma ist KEIN Problem und schon gar keine Umweltsau.“

FFF hatte selbst vor einigen Tagen einen umstrittenen Tweet abgelassen: „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei.“ Das sei Satire gewesen, hieß es dann später auf unzählige entsetzte Reaktionen.

Auch der WDR rettete sich in die „Satire“: „Das ist eine Satire-Aktion der Kolleg*innen von WDR2, die sich im Fach Humor austoben. Beleidigend soll die Aktion nicht sein.“

Nach den vielfachen Vorwürfen, die Kinder seien instrumentalisiert worden, löschte der Sender das Video wieder. Im Netz aber macht es weiterhin die Runde. (red)

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