Samstag, 20. April 2024

Ab jetzt bestens beschildert zu Fuß und auf dem Rad durch den Bienwald – Neue Wege – Neue App

20. August 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Viele Jahre hat man getüftelt am „Bienwald-Lenkungskonzept“ – umso größer die Freude bei der Enthüllung einer Wegetafel. V.lil: Staatssekretär Andy Becht, Landrat Dietmar seefeldt (SÜW), Landrat Dr. Fritz Brechtel, Silke Wiedrig (Südpfalz-Tourismus) und Astrid Berens, Leiterin Forstamt Bienwald .
Fotos: Pfalz-Express/Licht – Fotostrecke siehe unten.

Kreis Germersheim/SÜW – Am Freitag wurde das „Besucherlenkungskonzept Bienwald“ nach einem mehrjährigen Bearbeitungs- und Beteiligungsprozess  von Staatssekretär Andy Becht (FDP), den beiden Landräte Dr. Fritz Brechtel (GER) und Dietmar Seefeldt (SÜW) und mit vielen weiteren Beteiligten eingeweiht.

Das (Wander-)Projekt kann sich sehen lassen: Insgesamt wurden 229 Kilometer Wanderwege und 142 Kilometer Radwege neu beschildert. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Wegen wurden drei neue Themenradwege und sieben neue Rundwanderwege ausgeschildert. Zwei der bestehenden Themenwanderwege sollen außerdem als Qualitätswege zertifiziert werden.

Der bisher nur unzureichend erschlossene Bienwald werde durch die neu beschilderten Wege für ruhesuchende Gäste zugänglich gemacht, sagte Landrat Brechtel. Auf gut markierten Wegen würden sie künftig durch den Bienwald geführt.

Die Wege und Schilder müssen natürlich auch gepflegt werden. Mit den Landesforsten und den beteiligten Kommunen waren also Verträge zur künftigen Pflege und Verkehrssicherung der Wege abgeschlossen worden. Zusätzlich wurden vom Landkreis 18 Wege-Paten geschult, die sich ehrenamtlich um die Pflege der Wege und der Beschilderung kümmern. „Ihnen und allen Beteiligten gilt mein besonderer Dank“, so Brechtel. Er nutzte die Gelegenheit, um die druckfrische Wanderbroschüre „Wandern in der Südpfalz“ mit insgesamt über 30 ausgeschilderten Rundwanderwegen, Spazierwegen, Entdecker-und Lehrpfaden im Bienwald, den Rheinauen und im Bellheimer Wald zu präsentieren.

Übrigens: Das LEADER-Kooperationsprojekt will mit den Nachbarlandkreisen Südliche Weinstraße, dem Rheinpfalz-Kreis und den Städten Landau, Speyer und Neustadt eine ADFC zertifizierte RadReiseRegion werden.

Dr. Thomas Krämer überbrachte in Vertretung von Wörths Bürgermeisters Dr. Dennis Nitsche die Grüße der Stadt Wörth und wiederholte die Forderung einer sicheren Radwegequerung der B9 zwischen Büchelberg und Wörth. Becht teilte dazu mit, dass das Land eine Brücke mit Radweg zur Querung der B9 am Knotenpunkt Langenberg plane und das Planfeststellungsverfahren zur Erlangung von Baurecht vom Landesbetrieb Mobilität zeitnah beantragt werde. Für eine Radquerung bei Büchelberg prüfe der LBM Speyer derzeit die Realisierbarkeit.

Prof. Dr. Sascha Henninger von der Universität Kaiserslautern und Elmar Rinck vom Pfälzerwaldverein Schaidt stellten die digitale Führung über den Schaidter Westwallweg vor, die man über die App „Actionbound“ auch ohne Empfang nutzen kann. Die App sei datenschutzkonform, sagte Henninger, und beispielsweise auch für Schulklassen interessant. Zusätzliche Informationstafeln entlang des Wegs informieren über die Relikte und Mahnmale und die wechselvolle Geschichte der Region.

Stimmen zum Projekt

Staatssekretär Becht überbrachte die Glückwünsche von Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) zum erfolgreichen Projektabschluss. Er freue sich ganz besonders, dass in seiner Heimatregion ein solches „Großprojekt“ mit so vielen Beteiligten realisiert werden konnte.

„Das Besucherlenkungskonzept Bienwald ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Wanderwege- und Radwegeinfrastruktur und hat das Potential, zusätzlich Gäste in die Südpfalz zu bringen, denn wir betrachten uns als eine Region auch in diesem Bereich“, so Landrat Dietmar Seefeldt (SÜW).

Volker Poß, Vorsitzender der Lokalen Leader-Aktionsgruppe: „Der Bienwald ergänzt das Naherholungsangebot in der Südpfalz und hat auch eine wichtige Bedeutung für die touristische Entwicklung der Bienwaldregion Kandel.“

„Gemeinsam haben wir es geschafft, die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen in Einklang zu bringen und eine Lösung für eine nachhaltige Pflege der Wander- und Radwege zu erarbeiten“, so Astrid Berens, die Leiterin des Forstamts Bienwald.

Bei der anschließenden Wanderung mit dem Pfälzerwaldverein Schaidt konnten die Gäste die neuen Objekttafeln bewundern und die digitale Führung direkt ausprobieren. Bei der Kaffeepause am Jakobshäuschen wurden gleich Pläne für weitere digitale Anwendungen geschmiedet.

Informationen zum Projekt

Projektträger: Landkreis Germersheim
Insgesamt 21 Ortsgemeinden und Städte aus vier Verbandsgemeinden (VG Kandel
VG Jockgrim, VG Hagenbach, VG Bad Bergzabern) sowie der Stadt Wörth sind am Projekt
beteiligt.

Weitere beteiligte Institutionen:
Forstamt Bienwald
Forstamt Rheinauen
LBM Speyer
LBM Koblenz
Naturfreunde
Pfälzerwald-Verein

Montage von insgesamt
233 neuen Pfosten für Beschilderung
773 Fahrradwegweiser
685 Wanderwegweiser
76 neue Markierungspfosten
38 Rad-und Wanderinformationstafeln
1 Wandertafel zum Otterbachbruchweg
8 Informations- und Objekttafeln zum Schaidter Westwallweg
1 Informationstafel über Römerstraße im Bienwald bei Hagenbach

Radwege
3 neue Radrundwege entstehen:

  • Rund um den Bienwald (64 km)
  • Bienwald-Rheinauen-Tour ( 45 km)
  • Bienwald-Bäche-Tour (34 km)

Wanderwege
7 neue Rundwanderwege entstehen

Wein- und Wiesenweg (14,5, km)
Bienwald-Brunnenweg (14,7 km)
Neuburger Altrheinrunde (12,4 km)
Wildkatzenweg (20 km)
Büchelberger Rundweg (8,7 km)
Viehstrich-Bienwald-Runde (23 km)
Bienwaldmühle Rundweg (23 km)

Kosten

Gesamtkosten: ca. 434.000 Euro
Darin enthalten:
Katastererstellung
Umsetzung Produktion und Montage der Beschilderung
Gestaltung der Informationstafeln
Produktion und Montage der Möblierung
Erstverkehrssicherung Objekte
Erstverkehrssicherung Baumbestand an 5 Standorten am Schaidter Westwallweg
Wegepflege und Wegemarkierung der Wanderwege
Planungskosten während der Umsetzungsphase

Höhe der Förderung: ca. 304.000 Euro

Kostenanteil Landkreis Germersheim: Gesamt 37.518,11 Euro, die Stadt Wörth bezahlt mit 35 Prozent den größten Anteil.

LBM Anteil: Für Radwegebeschilderung an Land und Bundesstraßen: 24.200 Euro.

Das Wegemanagement übernimmt der Landkreis Germersheim. Die Kosten für die laufende Unterhaltung werden unter den beteiligten Verbandsgemeinden, der Stadt Wörth und dem Landkreis aufgeteilt. (red/kv/cli)

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