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50 Jahre Landkreis Bad Dürkheim: Bürgerpreis 2018 verliehen und Ausstellung eröffnet

18. März 2019 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Regional

Ein gutes Beispiel für gelebtes Ehrenamt: Dr. Susanne Friedl-Haarde mit „ihrem“ Grünstadter Kulturverein.
Fotos: kv-düw

Bad Dürkheim. Die festliche Matinee zur Verleihung des Bürgerpreises stand in diesem Jahr im Zeichen des Jubiläums „50 Jahre Landkreis Bad Dürkheim“.

Am 17. März hat die Kreisstiftung den Bürgerpreis 2018 an besonders engagierte Menschen des Kreises Bad Dürkheim verliehen – und damit dem Ehrenamt eine große Bühne geboten. Außerdem wurde die Ausstellung „Historische Landkarten“ eröffnet, die neue Blicke auf den heutigen Landkreis Bad Dürkheim ermöglicht.

„Wir feiern heute nicht nur die Ehrenamtlichen und das Kreisjubiläum, sondern auch ein kleines Jubiläum unserer Stiftung für Kultur, Soziales, Umwelt, Bildung, Unterricht und Erziehung. Sie besteht nun seit 15 Jahren“, hob Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld zu Beginn hervor.

„Die Einrichtung der Stiftung im Jahr 2004 war ein Glücksfall für den Kreis und ermöglicht es trotz finanzieller Zwänge das Ehrenamt als wichtige gesellschaftliche Größe zu unterstützen und die Einwohner zu motivieren.“

Das Vermögen der Stiftung habe zum Ende des Jahres 2018 rund 4,1 Millionen Euro betragen. „Unser Hauptaugenmerk bei der Ausschüttung der Stiftungsmittel liegt überwiegend auf Projekten von und für Kinder- und Jugendliche und die Partnerschaftspflege der Schulen mit unseren Partnern in Polen, Saale-Holzland-Kreis und Starnberg“, sagte der Landrat.

Das 50-jährige Bestehen des Landkreises sei eng mit diesen Partnerschaften verbunden. „Aber auch Heimatpflege, Förderung von Vereinen und Vereinigungen sind Bestandteile der Unterstützungsarbeit der Stiftung.“ Die Stiftung hat seit ihrer Gründung rund 850.000 Euro ausgeschüttet.

Seit 2008 ist die Vergabe des Bürgerpreises ein fester Bestandteil der Förderung durch die Stiftung. „Die vielen Vorschläge, die bei uns eingehen – auch für das Jahr 2018 waren es 14 Stück – zeigen uns immer wieder, dass die nachhaltige und wertvolle Arbeit im Ehrenamt eine Plattform braucht, um die Menschen zu würdigen, die sich engagieren, die Gemeinschaft in den Dörfern und Städten unterstützen und sich mit unserem Kreis identifizieren. Diese Menschen arbeiten oft im Hintergrund, unauffällig, und häufig selbstlos.“

Auch in diesem Jahr hätten es wieder alle Vorschläge verdient, geehrt zu werden. Aber der Stiftungsvorstand habe sich für drei entscheiden müssen. „Wir haben intensiv diskutiert und uns für Vorschläge aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen entschieden.“

Dritter Platz: Vorsitzende des Kulturvereins Grünstadt, Dr. Susanne Friedl-Haarde

Dr. Susanne Friedl-Haarde mit Landrat Ihlenfeld.

Dr. Susanne Friedl-Haarde ist seit zehn Jahren Vorsitzende des Kulturvereins Grünstadt. In dieser Zeit hat sie die „Sternstunden“ zu einer angesehenen klassischen Kammerkonzertreihe entwickelt und Weltstars nach Grünstadt gebracht. „Sie hat außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der Kultur, nicht nur für die Stadt Grünstadt, sondern die gesamte Region Leiningerland erbracht.

Hierzu gehören etwa die Moderationsprojekte mit den Schülern des Leininger Gymnasiums oder Stummfilmprojekte und die breitgefächerte Kooperation mit der Villa Musica“, sagte Ihlenfeld. Die Themen des Kulturvereins sind sehr breit gefächert und wurden von Friedl-Haarde gemeinsam mit dem gesamten Vereinsvorstand maßgeblich vorangebracht. Sie erhält für ihr langjähriges kulturelles Engagement den diesjährigen 3. Platz. Dotiert ist der Preis mit 1000 Euro.

Zweiter Platz: Katholische Frauengemeinschaft Ruppertsberg

Katholische Frauengemeinschaft Ruppertsberg.
Foto: kv-düw

Die Frauengemeinschaft hat vor etwa 38 Jahren die Altenstube Ruppertsberg ins Leben gerufen. Die Altenstube wird seither an jedem ersten Mittwoch im Monat von älteren Menschen besucht. „Es wird immer in verschiedenen Teams Kaffee gekocht und Kuchen serviert. Insgesamt teilen sich derzeit 14 Frauen den Dienst auf. Regelmäßig werden die Senioren von Kindern der Kita besucht, die Musikschule gibt kleine Konzerte, zwei Mal im Jahr finden Ausflüge statt.

Die Altenstube bietet die Möglichkeit sich zu treffen, sich auszutauschen, sich gesellig und gut zu unterhalten. Diese in hervorragender Weise gelungene gemeinsame dörfliche Zusammenarbeit hat viele Freunde gefunden“, erklärte Ihlenfeld. Die Frauengemeinschaft Ruppertsberg erhält hierfür den 2. Bürgerpreis, der mit 2000 Euro dotiert ist.

Einen besonderen Dank sprach Ihlenfeld der Ortsbürgermeisterin von Ruppertsberg, Ursula Knoll, aus. Sie leitet die Altenstube seit 1994 – also seit 25 Jahren. „Sie wird in diesem Jahr die Verantwortung und Leitung abgegeben. Anlass für uns, nicht nur der gesamten Mannschaft den Bürgerpreis zu übergeben, sondern auch an Frau Knoll einen besonderen Gruß und besonderen Dank für ihr Engagement auszusprechen.“

Erster Platz: Kreisverkehrswachten des Landkreises Süd und Nord

Kreisverkehrswacht Nord und Süd freuen sich über den ersten Platz.

Die Kreisverkehrswachten Süd und Nord bemühen sich im gesamten Landkreis um die Verkehrssicherheit der Bevölkerung und haben eine gemeinsame Bewerbung abgegeben.

Während sich die Kreisverkehrswacht Süd sehr intensiv um die Senioren kümmert, hat die Kreisverkehrswacht Nord ihre Jugendarbeit intensiviert und ist seit 2008 auch als Träger der Jugendhilfe anerkannt. Für die Jugendlichen werden vielfältige Themen zur Verkehrserziehung angeboten.

Zum Beispiel: Vorbereitung zur Teilnahme am Straßenverkehr für Vor- und Grundschulkinder, Erstellung von Schulwegplänen, Betreuung der Jugendverkehrsschule, Sicheres Radfahren, Inline-Skate-Kurse, Schülerlotsenausbildung. „Diese Arbeit ist eine wichtige Tätigkeit zur Vorbereitung und Auseinandersetzung unserer Kinder mit den Gefahren des Straßenverkehrs“, sagte Ihlenfeld.

Für die Senioren werden Fahrtrainings angeboten, Vorträge zum Thema E-Bikes, ältere Kraftfahrer im Straßenverkehr oder auch richtiger Umgang mit dem Rollator. Die freiwilligen Fahrer des Bürgerbusses Leiningerland wurden von der Verkehrswacht geschult, außerdem Schülerlotsen an sieben Schulen des Landkreises ausgebildet. Beide Vereine haben über 300 Mitglieder, viele davon engagieren sich auch ehrenamtlich im aktiven Vereinsleben.

Dieses wichtige und mit einem breiten Spektrum ausgeübte ehrenamtliche Engagement verdient aus Sicht des Stiftungsvorstandes in diesem Jahr den 1. Bürgerpreis, der mit einem Betrag von 3000 Euro dotiert ist.

Ausstellung: „Historische Landkarten“

Als Auftakt zu den Jubiläumsveranstaltungen 2019 präsentiert die Kreisverwaltung „Historische Landkarten“ des Landkreises. Es sind Karten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die einen ungewöhnlichen Blick auf den heutigen Landkreis Bad Dürkheim werfen.

Sie wurden von einem Privatmann, Herbert Kempf, gesammelt, der sie dem Archiv des Rhein-Neckar-Kreises zur Verfügung gestellt hat. Die Sammlung umfasst Karten der Metropolregion Rhein-Neckar, im Kreishaus gezeigt werden Reproduktionen, die speziell den heutigen Landkreis Bad Dürkheim abbilden.

„Dies ist eine schöne Gelegenheit diese alten Karten zu zeigen. Das ist ja immer eine Entdeckungsreise, auf alten Landkarten zu stöbern, alte Schreibweisen zu entdecken oder Gebietsgrenzen, die es heute nicht mehr gibt“, sagt Ihlenfeld.

Dr. Jörg Kreutz vom Kreisarchiv Rhein-Neckar referierte zu den Karten. Er sprach insbesondere über die Entwicklung der Kartographie und der im 16. und 17. Jahrhundert immer populärer werdenden Atlanten. „Die Ausstellung unterstreicht, dass Landkarten einen mehrfachen Quellenwert besitzen.

Sie sind immer Produkte ihrer Zeit, die sie widerspiegeln: Sei es als Quellen zur Territorial- oder Verwaltungsgeschichte, indem sie neue Grenzen festhielten, sei es als kulturgeschichtliche Dokumente für eine ganze Region“, erklärte Kreutz. „Jede Karte bedient sich einer eigenen Bildsprache. Darüber hinaus liefern sie wertvolle sprachgeschichtliche Hinweise. Die Ausstellung baut auf vielfältige Weise eine Brücke in die Vergangenheit.“

Landrat Ihlenfeld dankte dem Sammler der Landkarten: „Ein großes Dankeschön an Herbert Kempf, der die Karten über viele Jahre gesammelt hat und sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.“ Die Ausstellung wird bis Ende April zu sehen sein, am 25. April um 17.30 Uhr wird Dr. Kreutz eine Führung mit Erklärungen anbieten. Ein Katalog zu den Landkarten ist im Kreishaus erhältlich.

Für Musik bei der Matinee sorgte die Ruppertsberger Blaskapelle.

Die Stiftung des Landkreises

Die im Jahr 2004 gegründete Stiftung des Landkreises Bad Dürkheim für Kultur, Soziales, Umwelt, Bildung, Unterricht und Erziehung hat in den letzten Jahren viele Projekte im Landkreis finanziell unterstützt. Sie wendet sich damit hauptsächlich an ehrenamtliche Einrichtungen und ehrenamtlich Tätige.

Das Vermögen der Stiftung beträgt zum Ende des Jahres 2018 rund 4,1 Millionen Euro. Das Hauptaugenmerk bei der Ausschüttung der Stiftungsmittel liegt dabei überwiegend auf Projekten von und für Kinder- und Jugendliche und die Partnerschaftspflege der Schulen mit den Partnern in Polen, Saale-Holzland-Kreis und Starnberg.

Ein sehr reger Austausch der Schulen im Landkreis mit den Partnern in Polen und Starnberg wird von der Stiftung mitfinanziert, damit der Gedanke der Europäischen Einigung insbesondere bei der Jugend vorangebracht wird. Aber auch Heimatpflege, Förderung von Vereinen und Vereinigungen sind Bestandteile der Unterstützungsarbeit der Stiftung.

Seit 2008 verleiht die Stiftung den Bürgerpreis des Landkreises. Mitbürger, die gemeinsame Ideen entwickeln und diese in eigener Verantwortung umsetzen, die sich zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen, sollen durch die Verleihung des Bürgerpreises in ihrem ehrenamtlichen Handeln bestärkt werden und einen Dank der Gemeinschaft erfahren.

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