30 Hektar werden untersucht: Kampfmittelsondierung auf dem Landesgartenschaugelände

4. Juli 2013 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional

Sorgenvolle Mienen: Bürgermeister Hirsch, OB Schlimmer, Ralf Bernhard und LGS-Geschäftsführer Matthias Schmauder analysieren die neue Situation, die Zeit und Geld kosten wird.
Foto: Ahme

Landau. OB Hans-Dieter Schlimmer, Bürgermeister Hirsch, Stefan Joritz, Amtsleiter für Recht und öffentliche Ordnung, Ralf Bernhard,, stellvertretender Bauamtsleiter sowie Matthias Schmauder, Geschäftsführer der Landesgartenschau luden heute aufgrund der letzten Bombenfunde zu einem Pressegespräch ein.

Ihre sorgenvollen Minen machten den Ernst der Lage deutlich, geht es doch vordringlich „um die Sicherheit von Bürgern, für Bauarbeiter, für Menschen, die dort zukünftig wohnen und für Besucher der Landesgartenschau“, so Schlimmer.

Nach fünf Bombenfunden auf dem LGS-Gelände seien nun weitergehende Maßnahmen nötig – dies habe der Stadtvorstand beschlossen. Der Stadtvorstand hat auch beschlossen, die Federführung zentral bei der Projektgruppe des EWL in Zusammenarbeit mit der Landesgartenschau GmbH, dem Stadtbauamt und dem Amt für Recht und Öffentliche Ordnung anzusiedeln.

Wir wollen und dürfen nichts verheimlichen, so der allgemeine Tenor, zumal die Landesgartenschau vor der Tür steht und pünktlich am 17. April 2014 ihre Pforten öffnen soll.

Geplant ist, dass durch ein darauf spezialisiertes Gutachter-Büro aus Weimar, das federführend sein wird, eine Flächensondierung auf rund 30 Hektar durchgeführt werden wird. Dazu soll der Stadtrat in der heute stattfindenden kurzfristig anberaumten Stadtratssitzung ein erstes Budget von 150.000 Euro beschließen.

Dieses Fachbüro, das auf Basis von Referenzen anderer Städte kurzfristig gewonnen werden konnte, soll in den nächsten 14 Tagen mit den Arbeiten beginnen.

„Bei der Sondierung werden im Wesentlichen zwei Methoden angewandt“, erklärt Ralf Bernhard. Zum einen die Geo-Radar-Messung sowie eine elektromagnetische Messung. Ergänzt werden können die beiden Methoden durch Bohr-Sondierung für punktuelle Bereiche.

Warum es überhaupt soweit kam erklärt die Historie: Bundesweit übernimmt der Bund bei Verkauf seiner Liegenschaften kein Kampfmittelrisiko. 2004 wurden deshalb Luftbildauswertungen vorgenommen. Im damaligen Kasernengelände wurden 9 Blindgängerverdachtspunkte festgestellt und auch untersucht ohne Ergebnis. Ab 2009 (vorher war das Gelände für die Stadt nicht zugänglich, weil es im Bundeseigentum stand), wurden Messungen gestartet. Zwei weitere Verdachtspunkte wurden im Kohlelager festgestellt. Auch da gab es keine Ergebnisse.

„Angesichts der unauffälligen Verdachtspunkte war die Stadt Landau bisher von einer grundsätzlichen „Kampfmittelfreiheit“ ausgegangen, die man bei der Bewerbung um die Landesgartenschau so auch dem Land gegenüber bestätigt hatte“, erläutert OB Schlimmer.

So wurde von Flächenerkundungen abgesehen, es wurden aber Projektbezogene Sondierungen punktuell bei gefährdeten Bereichen wie der Paul-von-Denis-Straße oder im Bereich der neuen Fußgängerbrücke Ost durchgeführt.

Nun also gibt es kein Zurück: eine Gefährdungsanalyse muss für das Gesamtareal von 30 Hektar durchgeführt werden.

Die Stadt und auch die LGS sind sich darüber im Klaren, dass diese Maßnahmen Zeit und Geld kosten. Das Ziel allen Handelns sei jedoch, den Eröffnungstermin einzuhalten „und eine qualitativ hochwertige Gartenschau zu gewährleisten“, so Matthias Schmauder (LGS). Es sei sicherlich keine einfache Situation in der man sich befinde. Manche Projekte wie Sportplatz und Arbeiten am Kohlelager, die eigentlich jetzt anstünden, müssten ruhen  („wobei wir den Sportplatz locker fertig bekommen“.) Der Aussichtsturm allerdings liege im roten Bereich. Wichtig seien nun die Grünflächen, damit die Natur sich entwickeln könne. Die Landesgartenschau wird pünktlich ihre Tore öffnen, zeigen sich die Verantwortlichen überzeugt.

„In drei bis vier Wochen sehen wir klarer und werden zeitnah über die neu gewonnenen Erkenntnisse informieren“.  (desa)

Matthias Schmauder: „Die Landesgartenschau wird pünktlich am 17. April 2014 eröffnen“.
Foto: Ahme

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