
Vorstandsmitglieder 2025: Vorsitzender: Wolfgang Thiel (9. v.l.); Stellvertreter: Michael Linder (4. v.l.), Schriftführer: Frieder Wambsganß (Fotograf); Kassenführer: Dieter Pauschert (7. v.l.); Beisitzer: Manfred Freudenstein (3. v.l.), Claudia Klingner-Kaufmann (6. v.l.), Dr. Gerhard Lausterer (5. v.l.), Michael Müller 1. v.l.), Volker Wander (8. v.l.), Manfred Wessels (2. v.l)
Quelle: ISE e.V.
Südpfalz. Am 12. Oktober 2025 feierte die Initiative Südpfalz-Energie e.V. (ISE e.V.) ihr 20-jähriges Jubiläum mit einem besonderen Festakt.
Der Vorsitzende Wolfgang Thiel konnte mehr als 100 Gäste in der Schlosshalle zu Bad Bergzabern begrüßen. Neben vielen ISE e.V.-Mitgliedern und den Gründungsmitgliedern waren eine Reihe Politiker von der EU über das Land RLP bis zu den Kommunen gekommen, um die Arbeit des Vereins zu würdigen. Besonders habe man sich über die Festrede von Ministerpräsident Alexander Schweitzer gefreut, so Wolfgang Thiel.
Der Verein, der sich seit zwei Jahrzehnten für nachhaltigen Klimaschutz und fortschreitende Energiewende in der Südpfalz und darüber hinaus einsetzt, blickt auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück.
Der Pfalz-Express (PEX) nutzte die Gelegenheit, mit dem Vorsitzenden Wolfgang Thiel über die Meilensteine, Herausforderungen und Zukunftspläne des Vereins zu sprechen. Hier sind zehn Fragen und Antworten, die die Arbeit der ISE e.V. beleuchten.
PEX: Herr Thiel, herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Jubiläum! Was war die ursprüngliche Motivation für die Gründung der Initiative Südpfalz-Energie e.V. im Jahr 2005?
„Vielen Dank! Die Gründung war getrieben von der Überzeugung, dass die Südpfalz eine Vorreiterrolle in der Energiewende übernehmen kann. Wir wollten lokale, nachhaltige Energieprojekte fördern und das Bewusstsein für Umweltschutz stärken – damals ein Pioniergedanke. In der Gründungssatzung steht; ‚… Diese Entwicklung der Region kann nicht durch staatliche Einrichtungen allein geleistet werden – sie bedarf zunehmend des Engagements aus der Tiefe der Gesellschaft . . .‘.
PEX: Welches Projekt der letzten 20 Jahre macht Sie besonders stolz?
„Da gibt es eine klare Antwort: Es ist unsere Meta-Studie ‚Klimaschutz – Energiewende 2.0‘. Das ist unser Meisterstück! Damit haben wir alle wesentlichen Themen der Energiewende behandelt. Anhand von einschlägigen Studien und eigenen konzeptionellen Überlegungen haben wir nachgewiesen, dass mit den Einsparungen durch die Wärme- und Mobilitätswende einerseits sowie dem Ausbau von Windkraft- und PV-Anlagen mit Speichern andererseits, die Klimaschutzziele in D und RLP eingehalten werden können.
Im Kapitel „Monitoring“ berichten wir jährlich, wie die Energiewende voranschreitet und ob die gesteckten Ziele der Politik erreicht werden. Diese Studie ist die Basis unseres Handelns. In unserer Chronik können die Aktivitäten der Initiative nachgeschaut werden“.
PEX: Wie hat sich die Energiewende in der Südpfalz in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt?
„Die Südpfalz hat enorme Fortschritte gemacht. Von anfänglicher Skepsis hin zu einer Region, die heute zahlreiche Solar-, Wind- und Biomasseprojekte zählt – das ist ein Kulturwandel, den wir mitgestaltet haben.“
PEX: Welche Rolle spielt die Informations- und Aufklärungsarbeit der ISE e.V.?
„Information und Aufklärung ist der Kernpfeiler unserer ehrenamtlichen Arbeit. Unsere Workshops in Schulen und Informationsveranstaltungen für Bürger vermitteln Wissen über Klimaschutz und nachhaltige Energie. Nur wer versteht, kann handeln. Wir lassen uns durch Fakten der Natur- und Wirtschaftswissenschaften leiten und klären die Bürgerschaft über Fake-News auf!“
PEX: Welche Herausforderungen haben Sie in den letzten 20 Jahren erlebt?
„Unsere größten Herausforderungen sind Falschmeldungen und Kampagnen konservativer Medien (Springer-Presse) und konservativen Parteien! Besonders destruktiv war die „Heizhammer“-Kampagne der BILD-Zeitung, mit der sie Bürgerinnen und Bürger verunsichert haben, um u.a. die Wärmepumpe zu diskreditieren. Wir haben in unserer Kampagne „Wärmende in der Südpfalz“ in sieben Veranstaltung mehr als 800 Leute erreicht und damit zur Aufklärung beigetragen. Um es nochmal klar zu sagen: Es gibt nachweisbar keine bessere Wärmeerzeugungsanlage als die Wärmepumpe im Hinblick auf Energienutzung, Betriebskosten und Treibhausgasemissionen. Kombiniert mit einer PV-Anlage ist sie unschlagbar!“
PEX: Wie hat sich die Mitgliederstruktur des Vereins über die Jahre verändert?
„Wir sind von einer kleinen Gruppe Enthusiasten auf über 100 Mitglieder gewachsen. Besonders erfreulich ist die Vielfalt der Mitstreiter: Von kaufmännischen Angestellten über Handwerksmeister, Berufsschullehrer, Ärzte, Wissenschaftler bis zu pensionierten Ingenieuren.“ Wir haben uns von einem kleinen Kaffeekränzchen zu einem Kompetenzzentrum für Klimaschutz- und Energiewende in der Region und weit darüber hinaus entwickelt!
PEX: Welche Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit Kommunen und Unternehmen in der Region?
„Sie ist essenziell, denn hier findet das Leben statt, hier muss die Energiewende umgesetzt werden! Kommunen bieten Flächen und Infrastruktur, Unternehmen bringen Know-how und Ressourcen ein. Dort werden Projekte mit unserer Unterstützung realisiert.“
PEX: Wie hat die Politik auf Bundes- und Landesebene Ihre Arbeit beeinflusst?
„Die politischen Rahmenbedingungen, wie z.B. das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), waren in den frühen 20igern ein Segen. Leider gab es durch die Regierungswechsel in Berlin viel zu häufige Schwankungen, die mit großer Unsicherheit und Arbeitsplatzverlusten einhergingen! Mit der Topgrafie-Metapher ‚Von der Altmaier-Delle über die Habeck-Höhe bis zum Reiche-Canyon‘ kann man die holprige Energiewendestory gut beschreiben! Wir brauchen für die Bürgerschaft, das Handwerk und die Industrie einen Masterplan mit Kontinuität, damit die Akteure der Energiewende Planungssicherheit bekommen!“
PEX: Was sind die Zukunftspläne der ISE e.V. für die nächsten Jahre?
„Wir wollen den Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorantreiben, insbesondere durch die Sektorkopplung in privaten Häusern, Unternehmen und Gebietskörperschaften. Dabei spielt der ProSumer (Stromproduktion und -konsum) die entscheidende Rolle!“
PEX: Was wünschen Sie sich für die Südpfalz und die Energiewende bis zum 30-jährigen Jubiläum?
„Wir wünschen uns für die Südpfalz und weit darüber hinaus, dass die Energiewende noch schneller und umfassender umgesetzt wird, damit wir eine energetische Dorfgemeinschaft erreichen und bis 2040 klimaneutral sind! Dabei möchten wir noch stärker die junge Generation einbinden. Das ist meine Vision für 2035!“

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