Wörth: Demonstration für die zweite Rheinbrücke: Hunderte Luftballons steigen in den Himmel

18. September 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau
Rheinbrücken-Demo am Sonntag. Fotos: Pfalz-Express/Licht

Rheinbrücken-Demo am Sonntag.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Wörth – „Rheinbrücken-Fans“ haben am Sonntag auf der bestehenden Rheinbrücke für den Bau der zweiten Brücke demonstriert.

Dieses Mal wurde der Forderung mit hunderten bunten Luftballons aus Naturkautschuk, die auf der Mitte der Brücke in die Freiheit entlassen wurden, Nachdruck verliehen. An den Ballons hingen Kärtchen, auf denen man sein Statement für die zweite Rheinbrücke hinterlassen konnte.

Am Sammelpunkt SBK-Parkplatz hatte Initiator Steffen Weiß, Vorsitzender des Vereins „Aktionsbündnis zweite Rheinbrücke“, nochmals auf die problematische Situation für Pendler aufmerksam gemacht, die regelmäßig morgens im Stau stehen.

Auch die Einwohner von Maxiniliansau seien geplagt, weil häufig meist ortsfremde Autofahrer den Stau versuchten zu umfahren, indem sie Ausweichrouten durch den Ort suchten. Ganz schlimm werde es, wenn im nächsten Jahr die Brücke in Teilen saniert werde, sagte Weiß, oder auch bei einem Unfall.

Das war am Demonstrationstag eindrucksvoll zu sehen – eine Blechlawine mit auswärtigen Kennzeichen wälzte sich durch die kleine Gemeinde.

„Reinbrücken-Award“ für Rheinbrücken-Gesang

Pfalz- und Rheinbrücken-Barde Joe Schorlé indes hat nach seinem ersten „Rheinbrücken-Song“ (2013) einen weiteren komponiert und direkt vor Ort vorgetragen: „Wo bleibd die Brigg?“ heißt der verzweifelte Pop-Aufschrei.

Für den Sänger gab es für seinen gesanglichen Einsatz den „Reinbrücken-Award“ vom Aktionsbündnis. „Der Sockel aus sechs Zentimetern Beton, die Stahlplatte 20 Millimeter und im Sanierungszeitraum fertiggestellt“, wie Steffen Weiß betonte. „Auf der Rheinbrücke liegen unter dem Asphalt nur 12 Millimeter.“

Auf der Brücke ließen die Demonstranten die Luftballons fliegen und machten dann wieder kehrt in Richtung Startpunkt (Video dazu hier auf unserer Facebookseite).

Gegen 19 Uhr wurde die Fahrbahn von der Polizei wieder freigegeben. Vor der Absperrung hatte sich ein etwa drei Kilometer langer Stau gebildet. (cli)

Joe Schorlé mit den "Rheinbrücken-Award".

Joe Schorlé mit den „Rheinbrücken-Award“.

 

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6 Kommentare auf "Wörth: Demonstration für die zweite Rheinbrücke: Hunderte Luftballons steigen in den Himmel"

  1. Maxim sagt:

    Da stehen Kinder und Mütter mit Tagesfreizeit auf der Rheinbrücke und demonstrieren dafür, dass die letzten Naherholungszonen für ihre Luxusrheinbrücke zubetoniert werden. Die Herrschaften können ja nach BaWü ziehen, wenn Ihnen die paar Minuten Stau am Tag Belastung sind. Auch ist der ÖPNV völlig ausreichend vorhanden. Aber weil ein paar Schreihälse der Meinung sind, wir müssten eine zweite Rheinbrücke haben, statt in den Strassenbahnausbau zu investieren, wird die B9 gesperrt. Ich hoffe Pfalz-Express hat die Autofahrer (im Sinne einer objektiven Berichterstattung) die im Stau deswegen stehen mussten, gefragt was sie von dieser infantilen Aktion halten?

    • Lieber „Maxim“ (die Anonymität sei Ihnen nachgesehen), standen Sie gestern im Stau? Und haben sich geärgert, dass Sie es vorher nicht mitbekommen hatten?
      Auf die Berichterstattung in den von Ihnen regelmäßig konsumierten Medien habe ich keinen Einfluss. Pressefreiheit und so….

      „Mütter mit Tagesfreizeit“, „infantil“, „Schreihälse“ – alles plumpe Beleidigungen.

      „ÖPNV völlig ausreichend“ – warum Fakten, wenn es auch eine starke Behauptung tut?

      „Luxusrheinbrücke“ – haltlose Übertreibung.

      In den Stadtbahnausbau würde durch den Kreis Germersheim und die Anliegerkommunen viel Geld investiert. Wie wäre die Situation erst ohne die Stadtbahn nach Germersheim?

      Gibt es in Karlsruhe den Wohnraum für 13.000 Einpendler aus der Südpfalz und deren Familien?

      Bei vorangegangenen Demos wurden durch Presse, Funk und Fernsehen auch betroffene Autofahrer gefragt. Vielleicht nicht Sie.
      Werden JEDEN Morgen die betroffenen Pendler und Anwohner von Medienvertretern befragt?

      Wenn Sie sich Mal mit unseren Grundrechten vertraut machen, werden Sie feststellen, dass die Versammlungsfreiheit dazu gehört. Wenn Sie dieses Grundrecht bzw dessen Ausübung dann als „infantil“ bezeichnen, kann es ja weg.

      „Letzte Naherholungsgebiete“… ähem. Das RP Karlsruhe hat festgestellt, dass alles, was die Bestandstrasse der Brücke Maxau minimal verbreitet, das NSG Burgau betrifft oder das Vogelschutzgebiet südlich der B10. Ausdrücklich festgestellt wurde, dass „bei der Nordvariante keine schutzwürdigen Gebiete betroffen sind“.

      Die Trasse zwischen Raffinerie und Papierfabrik ist also „eines der letzten Naherholungsgebiete“?!

      Sie kommen nicht oft raus, oder?

  2. Klaus Michael sagt:

    Ich habe jetzt 3x angefangen einen Kommentar zu schreiben und ihn wieder gelöscht.
    Mein Blutdruck hat sich normalisiert und ich schüttel einfach nur den Kopf.

    Grün oder BUND? Bestimmt aber vom eigenen Wohnort, Arbeitgeber und Verdienst verwöhnt.

    Mich hat seit über 30 Jahren noch nie jemand zu dem Stau befragt in dem ich täglich stehe.
    Leider ist auch mein Verdienst nicht hoch genug um in KA oder nähere Umgebung auf der anderen Rheinseite zu leben und dort wo ich es mir vermutlich leisten könnte bin ich auch wieder zwingend auf ein Fahrzeug angewiesen.

  3. Walter Müller sagt:

    @Klaus Michael,

    so so, Sie stehen über 30 Jahre Stau. In dieser Zeit hätten Sie sich halt mal um RECHTSrheinischen Wohnraum bemühen können.

    • KlausMichael sagt:

      Herr Müller,

      lesen, denken, schreiben – auch über den eigenen Tellerrand hinaus.

      „Gibt es in Karlsruhe den Wohnraum für 13.000 Einpendler aus der Südpfalz und deren Familien?“

      Es gibt nicht einmal genug Wohnraum für alle Arbeitnehmer und Studenten – zumind. keinen in KA und akzeptabler Enfernung, selbst wenn man den ÖPNV-Anschluß vernachlässigt.

    • Klaus sagt:

      Noch etwas Herr Müller,
      steht heute in den ka-news:
      In Karlsruhe sind derzeit für Miete oder Immobilienkredit rund 23,2 Prozent des Haushaltseinkommens fällig. Damit schrammt die Fächerstadt nur knapp an der Top 10 vorbei und liegt nur 0,3 Prozentpunkte hinter Berlin.

      Die 13.000 Pendler über diese Rheinbrücke sind nicht nur Pfälzer sondern immer mehr Menschen auch aus BaWü die bezahlbaren Wohnraum brauchen und dafür längere und zeitintensivere Arbeitswege auf sich nehmen müssen.

      Die Technologie-Region Karlsruhe zerstört sich selbst, aber Hauptsache eine U-Bahn, die Kriegsstraße untertunnelt, das KSC-Stadion neu gebaut und für eine Million Euro die Eidechsen umgesiedelt.