Wie geht es mit dem FCK weiter?

29. Januar 2021 | Kategorie: Anzeige, Ratgeber, Sport Regional

1. FCK auf dem „Betze“.
Foto: Pfalz-Express

Wenn die 3. Liga Halbjahreszeugnisse verteilen würde, wären der FC Kaiserslautern stark versetzungsgefährdet.

Platz 17 nach der Hinrunde bedeutet einen Abstiegsplatz. Das haben sich die Verantwortlichen und vor allem die Fans vor der Saison sicher ganz anders vorgestellt. Auch wenn in den vergangenen Jahren immer wieder finanzielle Probleme die Geschicke des Vereins beeinflussten, gab es vor der aktuellen Saison eine gewisse Zuversicht, dass dieses Jahr endlich wieder um den Aufstieg in die 2. Liga mitgespielt wird. Doch nach gut der Hälfte der Spielzeit müssen die Roten Teufel den Blick mal wieder nach unten richten. Wir schauen, wie sich der FCK in dieser Saison schlägt.

Aufbruchsstimmung im Sommer

Dem eigenen Selbstverständnis nach gehört der FCK als Traditionsverein in die obere Riege des deutschen Fußballs. Schon vor der vergangenen Saison wurde vor dem Auftakt das Ziel ganz klar formuliert. Der Aufstieg sollte her.

Doch dann kam in einer turbulenten Saison alles anders und schlussendlich ging es wieder einmal gegen den Abstieg. Dieses Jahr sollte dann alles anders laufen. Wegen des verpassten Aufstiegs und traditionellen finanziellen Engpässen, im Juni stellte der FCK einen Insolvenzantrag, mussten dann wieder einmal einige Leistungsträger ziehen gelassen werden. Vor allem die Abgänge von Florian Pick, Christian Kühlwetter und Timmy Thiele sollten schmerzen. Immerhin war das Offensivtrio in der vergangenen Saison an gut einem Drittel der FCK Tore beteiligt. Dafür wurde der Kader unter anderem mit Marvin Pourié, der sich zum Topscorer entwickelte, Marlon Ritter oder Kenny Prince Redondo verstärkt. Dementsprechend offensiv fomulierte Sportdirektor Boris Notzon auch die aktuellen Saisonziele: „Ich glaube schon, dass es auch der Anspruch ist, wenn wir sagen, wir wollen oben spielen, dass wir auch aufsteigen wollen“.

Kritik an der Vereinsführung nach Schommers-Desaster

Im September 2019 übernahm Boris Schommers den Job an der Seitenlinie des FCK. Von Beginn an stand die Zusammenarbeit unter keinem guten Stern. Ausbleibende Erfolge, das Absägen der Vereinslegende Gerry Ehrmann und vermeintliche Beratungsresistenz ließen Trainer und Vereinsführung bzw. Fans immer wieder aneinandergeraten. Auch im DFB-Pokal zogen die Roten Teufel bereits in der 1. Runde gegen Jahn Regensburg den Kürzeren. Der Zweitligist steht mittlerweile im Achtelfinale, ist bei den Buchmachern wie Betway mit einer Sportwetten Quote von 151,00 (Stand: 29. 01.) allerdings nur Außenseiter. Zwar gab man der Zusammenarbeit mit Schommers im Sommer noch einmal eine Chance, doch bereits nach dem 2. Spieltag zogen die Verantwortlichen dann die Reißleine. Den meisten Beobachter war klar, dass Schommers nicht länger zu halten sei, doch diesen Schritt hätte man auch schon nach der vergangenen Saison gehen können. Nachfolger Jeff Saibene fehlt nun die gesamte Vorbereitung mit der Mannschaft. Dementsprechend lange mussten sich die Fans auch auf den ersten Dreier gedulden.

 

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Die Einstellung fehlt

Zwar ist es Saibene in den ersten Spielen gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und viermal in Folge einen Punkt zu holen, den ersten Saisonsieg gab es allerdings erst am 9. Spieltag in Zwickau zu bejubeln. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der FCK allerdings schon mitten im Tabellenkeller. Mit dem 2:0-Erfolg beim KFC Uerdingen gelang immerhin ein versöhnlicher Jahresabschluss, doch nur drei Siege aus der Hinrunde sind für die eigenen Ambitionen einfach zu wenig. Dabei liegt es scheinbar weniger am Talent als an der Einstellung. Vor allem in den beiden Spielen gegen Unterhaching und 1860 München blieb die Mannschaft weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage warfen die beiden Zu-Null-Niederlagen den FCK zurück in den Abstiegskampf.

Gelingt der Turnaround?

Eigentlich sollte der Sieg zum Jahresende einen neuen Schub für die zweite Saisonhälfte geben, doch gegen Viktoria Köln und den SC Verl gab es wieder einmal nur ein Remis. Es waren die Punkteteilungen Nummer 10 und 11 in dieser Saison. Damit ist das Team von Saibene immerhin in dieser Kategorie Spitzenreiter. Im Abstiegskampf braucht es nun allerdings Dreier. Denn Punkteteilungen helfen den Roten Teufeln nur bedingt weiter. Nach kleineren Justierungen am Kader soll aber dann in der Rückrunde noch einmal angegriffen werden. Auch wenn der Aufstieg in diesem Jahr aller Voraussicht nach wieder einmal nicht erreicht wird, muss unbedingt versucht werden die Klasse zu halten. Der Nicht-Abstieg ist das Ziel Nummer 1 für den gebeutelten Traditionsverein. Mittlerweile sind auch die Unstimmigkeiten mit Gerry Ehrmann ausgeräumt. Mit vereinten Kräften soll es nun also gegen den drohenden Schritt in die Regionalliga gehen.

Update am 30. Januar: Der 1. FC Kaiserslautern hat Cheftrainer Jeff Saibene und Co-Trainer Ryszard Komornicki aus sportlichen Gründen mit sofortiger Wirkung nach der 0:1 Heimniederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden am Samstagabend entlassen.

 

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