Freitag, 19. April 2024

Union sperrt sich weiter gegen völlige Gleichstellung Homosexueller

26. Mai 2015 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Regenbogenfahne, das Symbol des Homosexuellen.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin  – Die Union sperrt sich auch nach dem Ja Irlands zur Homo-Ehe gegen eine Gleichstellung homo- mit heterosexuellen Paaren.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl sagte der „Frankfurter Rundschau“, es gelte der Koalitionsvertrag. „Wir sollten uns an unsere Verabredungen halten.“

Den Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten der Bundesregierung, Christine Lüders, über die Homo-Ehe im Bundestag ohne Fraktionszwang abzustimmen, lehnte Strobl ab. Das Parlament müsse berechenbar bleiben und dürfe nicht mit Zufallsmehrheiten operieren, sagte er.

Alexander Vogt vom Bundesverband der Lesben und Schwulen in der CDU, sagte dazu: „Ärgerlich, dass die Union es nicht schafft, über diese Schwelle zu springen – der Großteil der Bevölkerung ist längst so weit. Vor allem sehe ich unsere Partei und die Fraktion am Zug. Dass das in Irland so gut geklappt hat, hat uns alle überrascht und ich muss ganz ehrlich sagen, nicht nur gefreut, sondern auch geärgert. Dass meine eigene Partei oder die Union an sich, das sind ja CDU und CSU, es nicht schaffen, über diese Schwelle zu springen, das ist schon ärgerlich, weil der Großteil der Bevölkerung längst so weit ist.“

Zur Stimmung in der deutschen Bevölkerung in Bezug auf Homo-Ehen sagte Vogt: „Schon vor zwei Jahren hat es Umfragen gegeben, die in der Gesamtbevölkerung auf eine Mehrheit von mehr als zwei Dritteln hindeuteten, allein bei den Unionswählern von ungefähr zwei Dritteln. Das ist schon sehr bezeichnend.“

Es würden 23 Änderungen beschlossen, es gebe noch etwa 140 Ungleichheiten im Gesetz.

„Man hätte das mit einem Federstrich machen können, indem man die Ehe öffnet, aber die Union ist leider noch nicht so weit. Wir wollen doch die Fortschrittspartei sein – ich denke, das Thema muss beherzt aufgegriffen werden. Es geht hier um mindestens fünf Prozent aller Bundesbürger, denen man die gleichen Rechte verwehrt. Es ist an der Zeit.“

(dts Nachrichtenagentur/n-tv)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen