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Tipps gegen Cyberkriminalität: So surfen Sie sicher im Internet

25. November 2020 | Kategorie: Anzeige, Computer, Computer & Internet, Dienstleistungen, Ratgeber, Technik

Eine aktuelle Antivirus-Software erhöht Sicherheit, da sie Angriffe aus dem Internet abwehrt.
Foto: Pixabay.com © stocksnap (CC0 Creative Commons)

Abertausende Internet-Nutzer, aber auch Unternehmen sind jedes Jahr von Cyberkriminalität betroffen.

Ob Datendiebstahl oder Hackerangriff: die Zahl der jährlich erfassten Straftaten im Internet steigt kontinuierlich an. Daher sollten auch private Internet-Nutzer zunehmend Wert auf sicheres Surfen im Netz legen. Wie es möglich ist, sich prophylaktisch vor Datendiebstahl und anderen Delikten im Internet zu schützen, erklärt dieser Beitrag.

Sichere Passwörter sind gefragt

Viele Datendiebstähle im Internet ließen sich mit sicheren Passwörtern vermeiden. Denn viele Menschen verlassen sich auf beliebte Passwörter, die zwar einfach zu merken, aber auch leicht zu erraten sind. Als „typische“ Vertreter dieser Art gelten bekannte Zahlenfolgen wie „123456“ oder „Hallo123“. Um die eigenen Passwörter sicherer zu gestalten, empfiehlt es sich, die nachfolgenden Tipps umzusetzen:

  • Passwörter sollten mindestens 15 Zeichen aufweisen und aus einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen und Zahlen bestehen.
  • Es ist ratsam, auf im Wörterbuch auffindbare Wortkombinationen zu verzichten.
  • Ebenso gilt es, auf Passwörter, die Rückschlüsse auf die eigene Identität oder den Wohnort zulassen, zu vermeiden.
  • Idealerweise werden gleiche oder ähnliche Passwörter nur einmal vergeben.
  • Wie das Bundesamt für Informationstechnik und Sicherheit empfiehlt, sollten alle festgelegten Passwörter sicher und für Dritte unzugänglich aufbewahrt werden.
  • Einen Schritt weiter in Richtung sicheres Surfen geht die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dabei kommen zwei unterschiedliche Faktoren zum Einsatz: Einerseits ein selbst gewähltes Passwort, anderseits physische Komponenten oder ein biometrisches Merkmal. Inzwischen setzen viele Kreditkarten-Anbieter auf solche Zwei-Phasen-Authentifizierung. So werden Kriminelle, selbst wenn sie ein Passwort knacken, effektiv daran gehindert, an persönliche Daten zu gelangen.

Sensible Daten mithilfe einer VPN-Verschlüsselung schützen

Das Perfide an Cyberkriminalität ist, dass sie häufig unbemerkt im Hintergrund verläuft. Schon die kleinsten Sicherheitslücken öffnen Tür und Tor für Kriminelle, welche die Verbraucherdaten ins Visier nehmen. Vorbeugen können diejenigen, die rechtzeitig in den Schutz ihrer technischen Daten „investieren“. Neben einem effizienten Passwortschutz spielen dabei Verschlüsselungsmaßnahmen eine gewichtige Rolle.

Privatpersonen, als auch Firmen können inzwischen ihre Kommunikation via VPN verschlüsseln. Diese „virtuellen privaten Netzwerke“ bauen sichere IP-Tunnel auf, die zwischen dem Heimsystem und dem öffentlichen Netzwerk stehen. Da sich die eigenen Daten nicht mehr zurückverfolgen lassen, haben unbefugte Dritte keinerlei Zugriff mehr darauf. Auch in der Freizeit haben sich VPNs bewährt, da sie das Umgehen von Geoblockaden ermöglichen. Auf diese Weise lassen sich etwa beliebte Streamingdienste wie Netflix mit VPN entsperren. Viele VPN-Dienste sind zudem mit zusätzlichen Features wie Werbeblockern und Trackingschutz ausgestattet.

Anonyme Suchmaschinen aktivieren

Wer vor Tracking geschützt sein möchte, sollte so wenig Daten wie möglich auf sozialen Netzwerken preisgeben. Auch deaktivierte Plug-ins und ein gelöschtes Browser-Cache reduzieren die digitale Nutzerverfolgung.
Foto: Pixabay.com © pexels (CC0 Creative Commons)

 

Die Sicherheit der eigenen Daten hängt eng mit den Suchmaschinen zusammen, die im Internet persönliche Spuren hinterlassen. Viele Seitenaufrufe erlauben es, Rückschlüsse auf den momentanen Aufenthaltsort oder die verwendete Browser-Software zu ziehen. Diese potenziellen Sicherheitslücken können Cyberkriminelle gezielt nutzen, um schädliche Malware in fremde Systeme einzuschleusen. Um diesen Angriffen vorzubeugen, sollten Sie anstelle von Google & Co. besser anonyme Suchmaschinen wie „Duckduckgo“ oder „Startpage“ installieren. Diese wahren die Privatsphäre, da sie keinerlei Nutzerdaten speichern.

Eine aktuelle Antivirus-Software erhöht Sicherheit, da sie Angriffe aus dem Internet abwehrt.

Browser-Einstellungen optimieren

Optimierte Browser-Einstellungen sind wichtig, um möglichen Datensammlern von Anfang an das Handwerk zu legen. Generell sollte der favorisierte Browser technisch auf dem neusten Stand sein. Ist die aktuelle Version installiert, lassen sich im nächsten Schritt alle relevanten Einstellungen anpassen. Beispielsweise macht es Sinn, im privaten Modus zu surfen und den Verlauf in regelmäßigen Abständen zu löschen. Auch Werbeanzeigen sollten Sie blockieren, da diese Rückschlüsse auf persönliche Interessen zulassen. Bei Cookies erscheint es sinnvoll, diese eingeschränkt, aber nicht für Drittanbieter zu erlauben, um einen seitenübergreifenden Informationsaustausch zu unterbinden.

Datenlecks überprüfen

Datenlecks sind keine Seltenheit, sondern gehören angesichts der steigenden, polizeilich erfassten Computerkriminalität inzwischen zum Alltag. Seit einigen Jahren ermöglicht das Programm „HPI Identity Leak Checker“ Internetnutzern, herauszufinden, ob ihre Passwörter und Informationen betroffen sind. Täglich erreichen das Programm viele weitere Millionen Konten, die teilweise oder gänzlich in Datenlecks auftauchen.

Die Anwendung des Programmes ist einfach: Verbraucher müssen lediglich zu Vergleichszwecken ihre E-Mail-Adresse angeben, an die das Programm anschließend einen aussagekräftigen Bericht verschickt. Darin steht, ob die E-Mail-Adresse mitsamt ihren Informationen bereits in Datenlecks enthalten waren.

Sinnvolle Backup-Strategie entwickeln

Allen Schutzmaßnahmen zum Trotz kommt es manchmal zu einer Panne, bei der wichtige Daten verloren gehen. Gleich, ob gestohlene Daten oder ein unerwarteter Hardware-Fehler auftreten:  Ein Backup hilft dabei, den Schaden möglichst gering zu halten. Dafür bedarf es zunächst einer intelligenten, langfristig angelegten Backup-Strategie. Fragen Sie sich beispielsweise, wie, wann und welche Daten auf dem Computer gespeichert werden sollen. Danach lassen sich die Daten nach Wichtigkeit sortiert in unterschiedliche Teilbereiche auf dem Rechner anlegen.

Es ist essenziell, dabei zwischen sehr wichtigen, wichtigen und unbedeutenden Dateien und Dokumenten zu unterscheiden. Sehr wichtige Dokumente werden idealerweise in regelmäßigen Abständen aktualisiert und abgespeichert. Wichtige Daten wie Videos, Bilder oder Musik müssen in aller Regel nur einmal bzw. unregelmäßig gesichert werden. Unbedeutende Dokumente hingegen lassen sich getrost aussortieren.

Wer vor Tracking geschützt sein möchte, sollte so wenig Daten wie möglich auf sozialen Netzwerken preisgeben. Auch deaktivierte Plug-ins und ein gelöschtes Browser-Cache reduzieren die digitale Nutzerverfolgung.

Bei der Backup-Strategie können Internet-Nutzer zwischen unterschiedlichen Speichermethoden wählen. Wer nach dem „Maximumprinzip“ vorgeht, überschreibt immer die älteste Sicherungskopie. Das „Mehr-Generationen-Prinzip“ ist darauf ausgerichtet, täglich ein Backup auf unterschiedlichen Speichermedien durchzuführen. Die volle Sicherung der Daten aktualisiert das Backup nach Datenmenge. Alternativ lässt sich ein komplettes „Abbild“ des Betriebssystems anfertigen. Wer sich für ein differenzielles Backup entscheidet, sichert neben den vollständigen Daten anschließend alle geänderten oder neu angelegten Dateien.

Vorsichtig mit E-Mail-Anhängen und unbekannten Absendern umgehen

Schadprogramme, die beispielsweise über E-Mail-Anhänge auf den Computer gelangen, zählen einer Erhebung zufolge zu den häufigsten Kriminalfällen. Deshalb gilt es, insbesondere bei verdächtigen E-Mail-Anhängen vorsichtig zu sein. Vor einem Download gilt es zu prüfen, ob die genutzte Quelle seriös und vertrauenswürdig erscheint. Bei Unsicherheit lässt sich beispielsweise eine Webseite händisch im Browser eintippen. Anschließend ist leicht ersichtlich, ob die dargestellten Inhalte mit der Absender-E-Mail identisch sind. Wichtig: Auf Anhieb verdächtige Attachments mit Inhalten wie „letzte Mahnung“ oder „neue Geschäftsbedingungen“ sollten, sofern sie von Unbekannten stammen, sofort gelöscht werden. Auch Dateitypen wie cmd, bat, vbs, jps oder zip enhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit Schadsoftware.

Sobald mehrere Nutzer an einem Computer arbeiten, gilt es, unterschiedliche (passwortgeschützte) Konten einzurichten. Im Internet sollten Sie stets mit eingeschränkten Nutzerrechten anstelle in der Rolle des Administrators unterwegs sein.

Sobald mehrere Nutzer an einem Computer arbeiten, gilt es, unterschiedliche (passwortgeschützte) Konten einzurichten. Im Internet sollten Sie stets mit eingeschränkten Nutzerrechten anstelle in der Rolle des Administrators unterwegs sein.
Bild von StockSnap auf Pixabay

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