Tag der offenen Tür in der IGS-Rheinzabern – demnächst Anmeldetage

Musikbegeisterter Schulleiter: Pete Allmann ist sich für nichts zu schade.
Fotos: Beil

Rheinzabern – „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ – der gute Pestalozzi freute sich noch im Grab, läse er im Jahre 2014 diese erste Zeile auf der Homepage der IGS-Rheinzabern. In der Tat, eine anspruchsvolle Selbstverpflichtung, die es auch beim jüngsten Tag der offenen Tür am 11. Januar zu zeigen gab.

Die IGS-Rheinzabern ist überzeugt, gute Antworten auf die Erziehungs- und Bildungsfragen der Zeit offerieren zu können. „Kommt zu uns, schaut rein, lasst Euch überzeugen!“, ist deshalb die Devise von Schulleiter Pete Allmann bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Sehr viele sind in die Sporthalle gekommen, so dass zeitweilig der Platz nicht auszureichen scheint. Astrid Lutz, Leiterin der Klassenstufe 5/6, und „Chef“ Pete Allmann beginnen einen wichtigen Tag.

Wir-Gefühl und Mit-Verantwortung

Eine „Spezialität“ der IGS-Rheinzabern ist die Assembly, die Vollversammlung zur Stärkung des Wir-Gefühls, aber auch der Mit-Verantwortung in der Schule, denn die kann nicht allein Sache derjenigen sein, die dafür bezahlt werden.

Über den Kirchturm hinaus reicht das Willkommen durch die Comenius-Schüler, die Neujahrsgrüße aus neun COMENIUS-Ländern zum Besten geben – lustig, kurios, z.T. ungewöhnlich, aber eines signalisierend: Heterogenität zeigen die Mentalitäten der europäischen Menschen, Umgang mit Heterogenität spielt aber auch im Schulalltag eine große Rolle, will man der Breite der individuellen Begabungen gerecht werden.

Von Flashmob bis „th“

Ein Flashmob bringt sofort Stimmung in die „Bude“, ebenso wie der Schulsong „Seid dabei – Let us join hand in hand!“, der mittlerweile schon zum reinsten Ohrwurm geworden ist. Eingespielt wird der „Hit“ diesmal über Youtube, aufgenommen von Pfalz-Express (PEX).

Die IGS-Rheinzabern ist auch im worldwide web präsent. Der „Virgulto-Parcour“, ein Bewegungsangebot der Ganztagsschule, signalisiert: Mens sana in corpore sano. Bizeps ja, aber nicht ohne Grips.  Auch im realen Leben muss so mancher mehr als einen Salto drehen, wieder aufstehen, neu anfangen, sich aber nie entmutigen lassen.

„Seilhuppse“ heißt heute „Rope skipping“ und zeigte wirbelnde Kids, die Bewegung gegen Trägheit setzen. Träge Körper bringen in der Regel auch Trägheit des Geistes und des Herzens hervor. Wehret den Anfängen, sagt man im Schulcampus Rheinzabern, weshalb Sport einen Schwerpunkt des IGS-Profils bildet. Spielerisch lernen die „Kids“ hier auch, einen berühmt-berüchtigten Stolperstein der englischen Sprache zu umgehen. Mit Liedern, Sketchen und Reimen lernen die Fünftklässer spielerisch das „th“.

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Leuchtende Augen

„Gutes tun – und darüber reden“, sind die Worte von Heiner Geißler, einem der bisher prominentesten Talk-Gäste auf Pete Allmanns roter Couch. Die Aktion für Niels ist so ein Beispiel. Diesmal dürfen sich Kinder der Patenschule in Vaugan/Togo freuen. SV-Vertreter übergeben 300 Euro, 10% des Erlöses aus dem letzten Adventsbasar, an Siegbert Kemmer von den Togofreunden Jockgrim. Dieser kann „brühwarm“ von seinem jüngsten Togo-Besuch berichten.

Während allenthalben in Afrika Krieg und Not herrschen, können die Kinder in Togo friedlich zur Schule gehen – aber in Armut und nur bei Zahlung von viel Schulgeld und mit einer Schuluniform, die oft das einzige menschenwürdige Kleidungsstück darstellt. Seit Jahrzehnten wirken die Togofreunde Jockgrim segensreich, besonders in den Schwerpunktbereichen Hygiene und Ausbildung. Es wird auffällig ruhig, als Siegbert Kemmer von „große Dankbarkeit“ und „leuchtenden Augen“ berichtet.

Emil muss noch warten

Schließlich lenken der Schulelternbeirat (SEB) und der Förderverein die Aufmerksamkeit auch auf kulinarische Angebote des Hauses, womit die Schar der Besucher quasi ins Schulhaus „geködert“ wird. Niemand braucht ein schlechtes Gewissen zu haben, jeder darf „zuschlagen“, denn der Erlös ist für gute Zwecke. In einer „Prozession“ zieht die Gästeschar unter Gitarrenbegleitung ins Schulhaus, wo das „Procedere“ seine Fortsetzung findet.

Die Fünftklässer nehmen dabei auch Schnuppergäste aus der vierten Klasse mit. Nur der kleine Emil muss noch warten, weshalb ihn Schulleiter Allmann liebevoll tröstet. Im Schulhaus gibt es dann vielfältige Eindrücke, Infos und Gespräche. Interessant: Der Trend geht weg von Mammutschulen, wie sie hie und da entstanden sind. Die IGS Rheinzabern ist diesbezüglich attraktiver, überschaubarer und kindgemäßer, weil sie eine begrenzte Klassenzahl hat.

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Nüchterne Infos

Stimmt die offene Assembly auf den Tag ein, so gibt es danach konkretere Einblicke und Eindrücke über das breit gefächerte Angebot im Unterricht und in den Arbeitsgemeinschaften. Natürlich spricht das Herz bei der Entscheidung für eine Schule mit, ganz zu schweigen von den Freunden in der Grundschule. Aber: Bei einem solchen Schritt muss auch der Verstand mitwirken. Bernhard Feit, didaktischer Leiter, informiert deshalb breit und nüchtern über Wege und Weichenstellungen, über Differenzierung und Fächerwahl, über Elterngespräche, Klassenfahrten, Praktika u.v.m.

Haus voller Leben

 In Schulsälen gibt es Mitmach-Aktionen verschiedenster Art: Sketche der Theatergruppe, Gripsgymnastik in der Mathewerkstatt, künstlerische Gelegenheiten, eine Schulsanitäts-AG mit vielen Aufträgen, die First Lego League, die Modelleisenbahner, aber auch Backaktivitäten, Comenius-Apfelprobe und die interessante Bibliothek.

Natürlich verführt auch eine köstliche Kuchentafel. Dazu informiert die FOS -familienorientierte Schulsozialarbeit – als Möglichkeit frühzeitigen und präventiven Eingreifens bei Problemen. Nicht zu vergessen die Streitschlichter, die für kleinere Streitigkeiten, Lapalien und Kinkerlitzchen zuständig sind. Insgesamt ein Haus voller Leben – auch im normalen Schulalltag.

Durchblick gesichert

Es tut sich auch einiges beim Baufortschritt für die Schulerweiterung. Eine Architektin führt interessierte Eltern durch den Neubau, wo der Innenausbau Schritt für Schritt voran schreitet. Tiefreichende Fenster ermöglichen großzügigen Durchblick in die Natur und lassen viel Licht und Esprit in die Säle. Dies mag gewisse Symbolik haben.

Wichtiger aber noch als die „Verpackung“, der Bau, ist natürlich das menschliche Miteinander in einer Schule, wo jeweils die Hälfte eines Jahrgangs im rhythmisierten Ganztagesbetrieb geführt wird, während für die anderen Schüler ein Nachmittagsprogramm auf freiwilliger Basis angeboten wird. Großen Wert legt man auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Elternhaus und den Elternvertretern, die sich für die IGS mächtig ins Zeug legen.

Schule vor Ort

Die IGS-Rheinzabern kooperiert eng mit den Grundschulen der Verbandsgemeinde, weswegen mittlerweile ein großer Prozentsatz der Schüler aus Jockgrim, Hatzenbühl, Neupotz und Rheinzabern ihre IGS vor Ort besuchen. Ein bequemes Radwegenetz, gute Busverbindungen und eine Stadtbahnhaltestelle machen es auch für Schüler aus anderen Orten einfach, die IGS-Rheinzabern zu erreichen.

Natürlich muss in der IGS Rheinzabern auch gelernt werden. Ohne Fleiß erreicht man nirgends einen Preis. Aber das „Drumherum“ liefert doch etliche überzeugende Argumente. Letztendlich dürfte am Ende des Tages schon so manche Entscheidung mit Kopf, Herz und Hand gefallen sein: An dieser Schule melde ich mein Kind an –  hier ist es gut aufgehoben. (Gerhard Beil)

Anmeldetage: Samstag, 01.02.2014, 10 bis 16 Uhr

Montag, 03.02.2014, 8 bis 16 Uhr

Dienstag, 04.02.2014, 8 bis 16 Uhr

Mitzubringen sind: Geburtsurkunde oder beglaubigte Kopie, Grundschulunterlagen (rosa und gelbe Zettel, Halbjahresinformation der 4. Klasse)