Donnerstag, 09. Mai 2024

SÜW: „Red Farmer“ – Wie Landwirte und Winzer die Feuerwehr unterstützen

30. Juni 2023 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Landrat Dietmar Seefeldt, Thomas Knecht, Ingo Pfalzgraf und Jens Thiele (v.re.) stehen vor einem Maischewagen der „Red Farmer“, der im Fall des Falles 12.000 Liter Löschwasser transportieren kann.
Foto: KV SÜW

SÜW – Im Landkreis Südliche Weinstraße gibt es eine besondere Initiative, die den Feuerwehren bei Wald- und Flächenbränden hilft. Sie heißt „Red Farmer“ und besteht aus Landwirten und Winzern, die ihre Fahrzeuge, Geräte und Wasser zur Verfügung stellen.

Sie arbeiten eng mit dem Landkreis und dem Kreisfeuerwehrverband zusammen, um schnell und effektiv zu reagieren.

Die „Red Farmer“ sind vor einem Jahr entstanden. Die Idee kam von Thomas Knecht und Ingo Pfalzgraf, die beide auch stellvertretende Kreisvorsitzende des Bauernverbands Rheinland-Pfalz Süd e.V. sind. Sie haben sich von einem ähnlichen Projekt in Main-Spessart inspirieren lassen.

Sie haben gemerkt, dass die Feuerwehren in der Südpfalz immer mehr mit Bränden zu kämpfen haben, vor allem wegen der Trockenheit und des Klimawandels. Sie haben auch gesehen, wie viele Helferinnen und Helfer bei der Flutkatastrophe im Ahrtal gebraucht wurden. Deshalb haben sie beschlossen, etwas zu tun.

Sie haben sich an den Landrat Dietmar Seefeldt und den Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jens Thiele gewandt, die sofort begeistert waren. Gemeinsam wurde die „Red Farmer“-Initiative ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Feuerwehr zu fördern. Sie haben eine Liste von Landwirten und Winzern erstellt, die bereit sind, bei Bränden zu helfen.

Helfer können sich über Web-Portal anmelden

Nicht einmal ein Jahr und einige Erfahrungen später jetzt ein großer Meilenstein: Die Initiative hat eine eigene Webseite. Über das „Red-Farmer-Portal“ unter www.redfarmer.eu können sich und Winzer  Landwirte, die die Feuerwehren unterstützen wollen, online registrieren und ihre Fahrzeuge und Geräte – zum Beispiel Wasser- und Güllefässer, Maischetransporter, Zugfahrzeuge und landwirtschaftliche Geräte – anbieten.

Die Feuerwehren können dann auf diese Daten digital zugreifen. „Im Einsatzfall können sich die Feuerwehren also schneller als bislang und vor allem mobil zum Beispiel über zur Einsatzunterstützung genutzte Tablets einen zielgenauen Überblick verschaffen, welcher Landwirt oder welche Winzerin in der Nähe mit Wasser aushelfen könnte“, erklärt BKI Thiele. „Darüber hinaus müssen sich die Anbietenden aus Landwirtschaft und Weinbau nicht mehr eigens über ein Kontaktformular bei uns anmelden.“

Selbstverständlich seien die freiwilligen Helferinnen und Helfer im Einsatzfall versichert und dürften nur außerhalb der Gefahrenbereiche eingesetzt werden.

Schon 20 Landwirte und Winzer aus dem Landkreis haben sich bei den „Red Farmer“ angemeldet. Sie wollen einen Beitrag zum Schutz der Natur und der Menschen leisten und sind somit ein gutes Beispiel für die Solidarität und das Engagement in der Region.

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