Berlin – Angesichts des Dauerstreits mit der CSU und schlechter Umfragewerte fordern führende Sozialdemokraten ein Machtwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Dem Nachrichtenmagazin Focus sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD): „Angela Merkel ist Kanzlerin von ganz Deutschland und muss deswegen der Bayern-first-Politik der CSU Einhalt gebieten.“
Die CSU solle sich ihrer Verantwortung bewusst werden. „Sie gilt für ganz Deutschland und nicht nur für den bayerischen Stammtisch“, erklärte Dreyer.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte gegenüber Focus, er sorge sich um die „Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit“ der Koalitionäre. Zugleich warnte er vor einem Scheitern des Bündnisses: „Die Kanzlerin ist aufgefordert, dafür zu sorgen, dass der Dampfer Kurs hält und nicht ins Schlingern kommt.“
Ähnlich äußerte sich Hessens SPD-Chef und Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel. Dem Focus sagte der SPD-Bundesvize: „Die CSU provoziert die Bundeskanzlerin permanent. Dieser Politikstil ist nicht in Ordnung.“
Alle Parteien sollten sich „an den Koalitionsvertrag halten und an die Arbeit gehen. Wir dürfen nicht wieder in den Trott der alten großen Koalition fallen.“ In jüngsten Umfragen ist die SPD bis auf 16 Prozent Zustimmung zurückgefallen. (dts Nachrichtenagentur)
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