Spahn räumt Mängel in Kindermedizin ein – keine Betten für schwerkranke, kleine Patienten

14. November 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eingeräumt, dass die Kindermedizin in Deutschland nicht ausreichend mit Pflegepersonal versorgt ist.

Er wolle das Abrechnungssystem der sogenannten Fallpauschalen weiterentwickeln, sagte Spahn dem ARD-Politikmagazin „Kontraste“. Einen Systemwechsel lehnt er hingegen ab.

Kein Platz auf der Intensivstation – Kinder sterben 

„Die schlimmste Auswirkung dieses Missstands ist, dass Kinder, die eigentlich auf eine Intensivstation gehören, keine Kapazität finden und versterben“, sagte Alex Rosen, Vorstand von „Ärzte in sozialer Verantwortung“, der selbst Leiter einer großen Kindernotaufnahme ist.

Auch die Berliner Charité musste bereits kleine Patienten abweisen. Der Direktor der Kinderklinik der Berliner Charité, Marcus Mall, bestätigte, wie Ärzte oft stundenlang nach Betten für schwerkranke Kinder suchen, um dann die kleinen Patienten kilometerweit ins Umland zu transportieren – in Einzelfällen sogar bis ins 200 Kilometer entfernte Rostock.

Abrechnungssystem führt zu Unterversorgung

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, die medizinische Versorgung von Kindern aus diesem Abrechnungssystem ganz herauszulösen.

Seit 2004 werden in Deutschland Krankenhausleistungen pauschal und nicht mehr nach Arbeitszeit oder -aufwand abgerechnet. In der aufwändigeren Kindermedizin führte das zu einer dramatischen Unterversorgung. (dts Nachrichtenagentur/red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Ein Kommentar auf "Spahn räumt Mängel in Kindermedizin ein – keine Betten für schwerkranke, kleine Patienten"

  1. Helga sagt:

    Das ist eine Schande. Wann genau gedenkt Herr Spahn etwas zu unternehmen? Kinder haben halt keine Lobby!