
Foto: Pfalz-Express
EU – Ab diesem Herbst verändert sich das Reisen in die Europäische Union grundlegend. Mit dem sogenannten Entry/Exit System (EES) beginnt die EU am 12. Oktober 2025, ein neues digitales Grenzkontrollsystem einzuführen.
Es soll das bisherige Abstempeln der Reisepässe ablösen und die Ein- und Ausreisen von Personen aus Nicht-EU-Staaten elektronisch erfassen.
Das bedeutet: Wer künftig aus einem Drittstaat – etwa aus Großbritannien, den USA oder Kanada – in den Schengenraum einreist, muss bei der ersten Grenzkontrolle Fingerabdrücke und ein Gesichtsfoto abgeben. Diese biometrischen Daten werden zusammen mit den Passinformationen gespeichert. Auf diese Weise soll das System automatisch erkennen, wer wie lange sich im Schengen-Raum aufhält – und ob jemand die erlaubten 90 Tage innerhalb von 180 Tagen überschreitet.
Nach Angaben der EU-Kommission beginnt die Einführung des neuen Systems schrittweise. In den kommenden sechs Monaten soll es an immer mehr Flughäfen, Häfen und Grenzübergängen aktiv geschaltet werden. Die Umstellung dürfte anfangs zu längeren Wartezeiten führen, da die Datenerfassung mehr Zeit in Anspruch nimmt als der bisherige Passstempel.
Das EES gilt für alle Nicht-EU-Bürger, die ohne Visum in den Schengenraum reisen. Kinder unter zwölf Jahren müssen keine Fingerabdrücke abgeben, ihr Gesicht wird jedoch ebenfalls erfasst.
Nicht betroffen sind hingegen Reisende aus Irland und Zypern. Diese beiden Länder gehören zwar zur Europäischen Union, sind aber nicht vollständig in den Schengenraum integriert. Irland hat sich grundsätzlich gegen den Beitritt zum Schengen-System entschieden, um seine offene Grenze zu Nordirland – und damit zum Vereinigten Königreich – beizubehalten. Zypern wiederum hat das Schengen-Abkommen zwar unterzeichnet, aber bisher noch nicht vollständig umgesetzt.
Das neue System ist Teil einer umfassenden Reform der europäischen Grenzverwaltung. Ziel ist es, die Sicherheitskontrollen zu modernisieren und gleichzeitig Überziehungen von Aufenthaltsfristen besser zu erkennen. Das System ersetzt das bisherige manuelle Verfahren und ermöglicht Grenzbehörden einen digitalen Überblick über alle Ein- und Ausreisen im Schengen-Raum.
In einem nächsten Schritt plant die EU die Einführung des sogenannten ETIAS-Systems – einer elektronischen Reisegenehmigung für Bürger aus visumfreien Staaten. ETIAS soll voraussichtlich 2026 in Kraft treten und funktioniert ähnlich wie das amerikanische ESTA-System: Reisende müssen vor der Einreise online eine Genehmigung beantragen.
Bis dahin gilt jedoch: Wer aus einem Nicht-EU-Staat in die EU reist, muss sich künftig auf eine digitale Grenzkontrolle mit Fingerabdruck und Foto einstellen – der Stempel im Pass gehört bald der Vergangenheit an.

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