Donnerstag, 25. April 2024

Mundartwettbewerb Dannstadter Höh 2021: Sieger stehen fest

Verbandsgemeinde prüft weitere Förderung der Mundart

12. September 2021 | Kategorie: Kultur, Rhein-Pfalz-Kreis

Alle Preisträger aus den beiden Sparten „Dichtung“ und „Prosa“.
Foto: Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim, Ute Günther

Dannstadt. Es war wieder einmal eine fulminante Hommage an die Mundart – diesmal verbunden mit einer klaren Ansage.

Das 34. Finale des Mundartwettbewerbs Dannstadter Höhe fand pandemiebedingt nicht wie gewohnt im Mai, sondern Anfang September statt. 90 Beiträge wurden eingereicht, von es zehn Mundartisten im Bereich Dichtung und fünf im Bereich Prosa ins Finale geschafft haben und damit bereits Preisträger sind.

Sie überzeugten die Jury durch die sprachliche Klarheit sowie inhaltliche Originalität ihrer Texte, die zwei Drittel der Endnote vor dem Finale ausmachten. Der Vortrag macht das letzte Drittel der Wertung aus. Ein enges Kopf an Kopf-Rennen boten sich der Sieger im Bereich Prosa, Lothar Sattel aus Waldsee mit seinem nachdenklichen Text „Drauße uff de Naggarwiss“ und Wilfried Berger, der aus Essingen bei Landau stammt und seinen gewitzten Kurztext „s Päggel“ vortrug.

Den beiden folgten Heinz-Ludwig Wüst aus Gleisweiler mit „Mer wääß es halt net“ und Friedrich Schmidt-Roscher aus Haßloch mit „Bahnhof Biewermiehl.“ Im Bereich Dichtung hat die Jury besonders der Text „Die Schdiehl sinn leer“ von Maritta Reinhardt aus Wonsheim beeindruckt, der die Kulturszene in der Pandemiezeit meditiert.

Renate Demuth aus Kaiserslautern überzeugte mit „Mei Erbdääl war´s“ ebenso wie Thomas Liedy aus Neustadt an der Weinstraße mit seiner „Hommage on moin Bensel“, der es mit seinem ersten Auftritt auf einer Mundartbühne überhaupt gleich aufs Treppchen geschafft hat.

Weitere Preisträger sind Rolf Büsseker aus Beindersheim mit „Bilanz“, Gisela Gall aus Bad Dürkheim mit „Budderherncher un Bombe“, Else Jakob aus Rödersheim-Gronau mit „Corona im Juli 2020“, Anna Maria Kemper mit „Iwwergang“, Hermann Josef Settelmeyer aus Lingenfeld mit „Ausblick“, Franz Schlosser aus Waldsee mit „Ich war un bin so stolz uff misch“ und Matthias Zech aus Speyer mit „veroode un verkaaft“.

Überreicht wurden die Preise durch Veth sowie durch den Kulturdezernenten des Rhein-Pfalz-Kreises, Manfred Gräf. Vertreten war auch der Schwesterwettbewerb in Bockenheim durch Bürgermeister Gunther Bechtel und den Beigeordneten Uli Keidel sowie die Leiterin der Kreisvolkshochschule, Juliane Kerzel-Kohn, als Mitveranstalterin.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde erstmals durch den Kultur- und Heimatkreis um dessen Vorsitzenden Thomas Keck der Pfälzer Gutsel-Orden für Verdienste um die Mundart verliehen. Erster Preisträger ist Michael Konrad. Das musikalische und inhaltliche Beiprogramm gestaltete Michael Werner mit seinem Lebensprojekt „Hiwwe wie Driwwe“.

Er trug Pennsylvanisch-Deutsche Lieder vor und berichtete auch im Interview mit Filmemacher Benjamin Wagener über seine Forschungen, die inzwischen in einem gleichnamigen Buch und Film mündeten.

Eine Ansage machte Verbandsbürgermeister Stefan Veth am Ende der Veranstaltung dem Moderator und Jury-Sprecher Michael Landgraf sowie dem Publikum gegenüber: Er kündigte die „Mission Mundart“ an. Über den erfolgreichen Wettbewerb hinaus wolle die Verbandsgemeinde prüfen, wo in besondere Weise die Mundart gefördert werden kann.

Man darf gespannt sein, was das Team um die Organisatorin des Wettbewerbs, Ute Günther, sich hier einfallen lässt. Wer das Finale verpasst hat: Der Offene Kanal unter der Leitung von Marc Vogt hat es aufgezeichnet und wird es in Kürze ausstrahlen sowie bei Youtube einstellen.

 

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