Leserbrief: Windkraftprojekt am Beginn der Deutschen Weinstraße

12. Februar 2021 | Kategorie: Leserbriefe und Kommentare

Foto: red

In Bockenheim, dem „Tor zur Pfalz“, beginnt die Deutsche Weinstraße, die am Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach an der Grenze zum Elsass endet.

Ein dem Weintor entsprechendes Gebäude in Bockenheim, das Brückenrestaurant „Haus der Deutschen Weinstraße“, überspannt die B 271, auf der man in die Weinlandschaft der Pfalz gelangt.

Nun soll der Eintritt in die Pfalz in einigen Jahren von anderen Baulichkeiten eingerahmt werden, wenn man den Medien Glauben schenken darf. Links und rechts der B 271 sollen nördlich des Weindorfs drei 245 Meter hohe Windkraftanlagen errichtet werden, 88 Meter höher als der Kölner Dom. Wenn das keine Begrüßung ist.

Eine Windkraftfirma hat den Ortsgemeinderat bereits unterrichtet, die Gemeinde hofft auf eine finanzielle Verbesserung der Haushaltssituation und die Bockenheimer könnten für ihren Strom eine Reduktion von 0,2 Cent / kWh zugestanden bekommen.

Vielleicht kein schlechtes Geschäft. Aber für was will man sich kaufen lassen?

Die Idylle der Weinlandschaft wird eine andere sein. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass es zu Beginn der Deutschen Weinstraße so aussieht, wird es vielleicht bald entlang der gesamten Deutschen Weinstraße ebenfalls so aussehen. Die Zahl der grünen Windkraft-Befürworter, die so ziemlich alles zu opfern bereit sind, um eine vermeintliche Klimakatastrophe zu vermeiden, nimmt nicht gerade ab. Und es wird noch mehr geopfert.

Der von den Windkraftanlagen ausgehende Lärm und Infraschall wird auch bis Bockenheim gelangen. Der in Aussicht gestellte Abstand von 1100 Metern zur Wohnbebauung wird daran nichts ändern. Gesundheitsschäden werden – wie in hunderten ähnlichen Fällen – die Folge sein. Ein Werteverlust von Häusern und Grundstücken in Bockenheim und Umgebung wird nicht zu vermeiden sein. Eine andere Lebensqualität zieht ein. Und das für eine Einsparung von 0,2 Cent / kWh.

Dr. Hans Hönl, Obersülzen

Ausschnitt eines Flugblatts vom „Bündnis Energiewende für Mensch und Natur“.

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