Dienstag, 23. April 2024

Infektionswelle mit neuer Norovirus-Variante erwartet

6. Januar 2013 | Kategorie: Gesundheit, Nachrichten

Berlin – Auf Europa kommt möglicherweise noch in diesem Winter eine Welle schwerer Norovirus-Infektionen zu.

Das „NoroNet“ – ein globaler Zusammenschluss von Infektionsexperten – warnt davor auf Basis von Daten aus Großbritannien, den Niederlanden und Japan. Grund ist das Auftauchen einer neuen Variante des Brechdurchfall-Erregers, der „Sydney 2012“ genannt wird. Die Zusammensetzung des Virus lasse befürchten, dass gegenüber diesem Erreger viel weniger Menschen immun sind als gegenüber bisherigen Norovirus-Typen, schreiben die Experten in einer Warnmeldung.

Für Deutschland hat das Robert Koch-Institut in Berlin im vergangenen Jahr rund 100.000 Norovirus-Infektionen registriert, bei steigender Tendenz. „Sydney 2012“ sei vereinzelt auch schon hierzulande aufgetreten.

Symptome:

  • vor allem plötzlich auftretender Durchfall und Erbrechen, was zu erheblichen Flüssigkeitsverlusten führen kann
  • starke  Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • ein heftiges Krankheitsgefühl
  • oft Kopfschmerzen und Gliederschmerzen

Meist ist die Norovirus-Infektion schwer, aber von kurzer Dauer und klingt in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Eine gezielt gegen das Norovirus wirksame Behandlung steht nicht zur Verfügung. Die Therapie besteht darin, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und sich körperlich zu schonen.

Die Mär von Cola und Salzstangen kann man getrost vergessen: Sie sind als Hausmittel gegen Brechdurchfall bei einer Erkrankung durch Noroviren nutzlos.

Zeigt die Norovirus-Infektion einen leichten Verlauf, eignen sich als Flüssigkeit – je nach Alter und Gewohnheit – Muttermilch, Säuglingsmilch, Mineralwasser oder ungesüßte Kräutertees. In der Regel können Erwachsene den mit der Norovirus-Infektion einhergehenden Flüssigkeitsverlust durch ausreichendes Trinken ausgleichen. Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverluste.

Um die Verbreitung von Noroviren und somit die Norovirus-Infektion zu verhindern, ist strenge Hygiene wichtig. Das bedeutet beispielsweise häufiges Haändewaschen.

Eine Impfung zum Schutz vor dem Norovirus gibt es derzeit noch nicht. Eine Norovirus-Infektion macht auch nicht für immer immun: Eine Immunität, die sich nach einer überstandenen Infektion entwickelt, schützt höchstens vor demselben unveränderten Virus.  Mit der klassischen Grippe (Influenza) hat diese Erkrankung nichts zu tun, durchgeführte Grippeschutzimpfungen hier wirkungslos. (red/dts Nachrichtenagentur)

 

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