Mittwoch, 24. April 2024

Herxheim: Pamina Schulzentrum als „Europaschule“ zertifiziert

8. Mai 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Das Pamina Schulzentrum Herxheim ist jetzt Europaschule.
Fotos: Kunze
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Herxheim – Am Donnerstag, 7. Mai, wurde dem Pamina-Schulzentrumo ffiziell die Urkunde zur Ernennung als Europaschule in der Festhalle überreicht.

Allseits bedauert, konnte dies nicht wie vorgesehen durch die Bildungsministerin Vera Reiß geschehen, da sie schlicht und ergreifend im Stau stand. Stellvertretend übergab Landrätin Theresia Riedmaier die Auszeichnung.

Sieben Schulen sind im ganzen Land als „Europaschulen“ anerkannt, zwei davon in Rheinland-Pfalz.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Europaschule und welche Bedeutung kommt dem zu? Eine der Antworten darauf lieferte RR Jürgen Müller, federführender Schulleiter des Pamina Schulzentrums, in seiner Begrüßungsrede nach einer musikalischen Eröffnung durch Mariana Hergl und Ann-Kathrin Peters.

Müller sprach darüber, den Schülern den europäischen Gedanken nahe zu bringen und für die Zukunft Werte zu vermitteln, die über Generationen hinweg greifen sollen: „Unsere Nachbarn verstehen und so am Haus Europa mitarbeiten, zum Thema Menschenrechte und Pluralismus einen Beitrag leisten“.

Landrätin Riedmaier sprach von einem Europa, das nicht denkbar ist ohne Frieden und Frieden nicht ohne ein geeintes Europa. Wichtig sei die Freiheit, ohne die es keine Entwicklung, keine Förderung und keine Hoffnung auf die Zukunft gäbe. Das alles beinhalte ein Erinnern und Werten der Vergangenheit.

Im Geiste dieses „Geschichtsbewusstseins“, solle eine gute Nachbarschaft zu anderen Ländern gepflegt und über die Schulen vermittelt werden.

Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth wies auf die geknüpften Bande des unmittelbaren Nachbarn Frankreich hin und die erworbene Europakompetenz. Viele Aktivitäten seien entwickelt worden mit Frieden und Freiheit als zentrale Themen.

Im Zuge dessen wurde den Schülern und Lehrkräften aus Ungarn ein Geschenk in Form einer Fotocollage überreicht. Die ungarischen Kinder gaben einige Lieder zum Besten und luden zum gemeinsamen Singen des Liedes „Der Mai ist gekommen“ ein. Und so kamen auch die CDU-Landtagsabgeordnete Christine Schneider und Schuldezernent Bernd E. Lauerbach in den Genuss, ihre Stimmen erklingen zu lassen.

OStD Lothar Bade, Schulleiter Pamina-Gymnasium, erörterte verschiedene Aktivitäten des Pamina Schulzentrums, das auch ein 20jähriges Jubiläum zu feiern hat. Es sei ein dichtes und lebendiges Netzwerk europäischer Kontakte aufgebaut worden, so Bade.

Darüber hinaus gäbe es Projektbeziehungen zu Ruanda und einen Austausch zwischen USA und auch China, wobei letztere sich nicht so einfach gestaltete, da durch eine andauernde Überwachung alles eingeschränkt sei.

Interne Schwerpunkte seien die Themen „Schule gegen Rassismus“ und „Menschenrechtsarbeit“. Bade berichtete auch vom „Madagaskarlauf“ und dem Bau einer Grundschule und eines Gymnasiums dort im Land. Mit Israel hat sogar ein Austausch stattgefunden, mit palästinensischen Schulen gelang trotz beidseitiger Bemühungen nicht.

Besorgt sprach sich Lothar Bade über das geringe Interesse am Erlernen der deutschen Sprache in Ländern wie Frankreich und Holland aus.

Aktuell stehe „Pamina hilft Nepal“ als Projekt an. Mit unterschiedlichen Aktionen, beispielsweise auf dem Erdbeermarkt in Herxheim, möchte die Schule um Unterstützung für Nepal werben.

Nachdem Bade die „Lücke“ Vera Reiß durch grenzübergreifende Anekdoten schloss, wurden die Ehrungen der Europabotschafter vorgenommen: Menschen, die sich durch ihr Handeln und ihre Aktivitäten besonders verdient gemacht haben.

Frankreich, England, Polen, Tschechien hatten zu ehrende Vertreter, ebenso Niederbronn mit Bernhard Klein vom Albert Schweitzer Zentrum. Aber auch ein Herxheimer war dabei: Helmut Dudenhöffer, Lehrer im „Unruhestand“. Schon in seiner Tätigkeit als Lehrer hatte Dudenhöffer sich um grenzübergreifende Völkerverständigung bemüht. Nun kümmert sich der Pensionär um die Belange der Flüchtlinge in Herxheim und hat mit seinem großen und ansteckenden Engagement bereits viel in Bewegung bringen können.

Der musikalische Abschluss erfolgte mit der Europahymne und einigen Gedanken von Schulleiter Bade, der mit der Idee eines Schulweinbergs warb, einer „Europa-Kreation“ Marke Riesling, St. Martin. „Ob nicht ein „Euro-Cuvee“ entwickelbar wäre, ein deutsch-französischer Wein“?

In Verbindung zu dem Schlusssatz „Europa möge strahlen“ ist die Eingebung, einen ordentlichen Wein produzieren zu wollen, nicht ganz abwegig. (gk)

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