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Geothermie: Bürgerinitiativen aus Thüringen, Baden –Württemberg und Rheinland‐Pfalz treffen sich in Landau und treten Bundesverband bei

5. November 2014 | Kategorie: Landau, Regional

Steter Zankapfel und für Viele ein unsägliches Thema: Die Landauer Geothermie.
Foto: Ahme

Landau. In Landau fand jetzt  die Hauptversammlung des „Bundesverband BürgerinitiativenTiefe Geothermie e.V.“ mit Sitz in Landau statt.

Auf Einladung des Vorstands fanden sich 28 Vertreter von Bürgerinitiativen sowie Gäste aus Rheinland‐Pfalz,Baden‐Württemberg und Thüringen am Versammlungsort ein. Die Bürgerinitiative aus Mauerstetten‐Kaufbeuren in Bayern schickte ein Grußwort. Als Vertreterin einer Stadtratsfraktion nahm Frau Dr. Gertraud Migl (UBFL) aus Landau an der Veranstaltung teil.

Werner Müller wurde, bei eigener Stimmenthaltung, erneut zum 1.Vorsitzenden gewählt und damit in
seinem Amt bestätigt. Es folgte die Wahl von weiteren sieben Mitgliedern des Vorstandes, dem nun, nach Beschluss über eine Satzungsänderung auch der „Schriftführer“ angehört.

Der BV versteht sich als bundesweiter Interessenvertreter der Mitgliedsvereine. Er unterstützt und koordiniert die Arbeit der einzelnen Bürgerinitiativen, die wiederum die Interessen aller Bürger sowie der mit Geothermie‐Projekten direkt konfrontierten Betroffenen vor Ort vertreten. Der BV stelle damit den Gegenpol zu den Lobbyaktivitäten der Geothermie‐Unternehmen dar, so Vorsitzender Werner Müller.

Vorrausetzung für die Mitgliedschaft ist die Eintragung der BI als eingetragener Verein in das Vereinsregister.

Bei der Veranstaltung berichteten die Vertreter der anwesenden BI´s über ihre Arbeit und Erfahrungen.

Thematisiert wurden u.a. das Geothermie‐Fracking und die Schadensregulierung. „Als großes, gemeinsames Problem stellt sich die unentschlossene und durch einseitige und irreführende Informationen der Geothermie‐Lobby beeinflusste, allerdings bereits bröckelnde, positive Haltung der politisch Handelnden in den vertretenen Bundesländern dar.

Das gemeinsame Ziel ist es, die einseitige und irreführende Informationspolitik der Interessengemeinschaft pro Tiefe Geothermie, durch gemeinsame Aufklärungsarbeit und Informationen über alle Fakten und Risiken richtig zu stellen und die politischen Entscheidungen realitätsnah zu beeinflussen“, erklären Werner Müller und Thomas Hauptmann.

Mit „großer Verärgerung wurde  die zunehmende Schärfe in der Diskussion mit den Vertretern der Geothermie‐Branche , allen voran Josef Daldrup“, zur Kenntnis genommen.

Er habe, nachdem er monatelang geschwiegen habe, Mitglieder der Landauer BI in einem Interview als Aufhetzer gegen die Geothermie bezeichnet und diese der Verhinderung von Investitionen des Mittelstands bezichtigt, klagt Müller.

Hier werde deutlich, dass „die Geothermie‐Lobby in Erklärungsnot ist und mit verbalen Attacken reagiert“.

Alles in Allem zeige dies auch, wie wichtig es sei, die Kräfte überregional zu bündeln und die Aktionen der BI´s abzustimmen um sich gegenseitig unterstützen zu können.

Beachtung fand auch eine Nachricht von einer BI aus Tanvald in der Tschechischen Republik, die ebenfalls die Lebensqualität und die Sicherheit in ihrer Stadt durch ein geplantes Geothermie‐Projekt, mitten in der Innenstadt, gefährdet sieht.

„Nach einem regen Gedankenaustausch schloss die Veranstaltung nach vier Stunden in der Gewissheit einen wichtigen Schritt nach vorne in Sachen „Bundesverband“ getan zu haben“, so Müller und Hauptmann. (red)

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