Gegen Lebensmittelverschwendung: EWL macht auf Ideenwettbewerb aufmerksam – Biotonne macht Essensreste zum Wertstoff

22. Juli 2016 | Kategorie: Landau, Regional
Bewusster mit Lebensmitteln umgehen: Das EWL gibt dazu wertvolle Tipps. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Bewusster mit Lebensmitteln umgehen: Das EWL gibt dazu wertvolle Tipps.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Millionen Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr von Industrie, Großverbrauchern, Handel und Privathaushalten weggeworfen.

Bernhard Eck, Vorstand des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) findet das erschreckend. Er macht die Landauer deshalb auf einen Wettbewerb aufmerksam, den das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter dem Motto „Zu gut für die Tonne“ ausschreibt.

„Die neuen Medien eröffnen ganz neue Möglichkeiten, der Verschwendung entgegenzuwirken – wie der Tausch von Nahrungsmitteln beispielsweise oder eine kreative Resteverwertung“, findet Bernhard Eck.

 Abfälle minimieren

Wichtigster Schritt gegen Verschwendung ist der bewusste Einkauf. Das trifft sowohl auf die Menge als auch auf die Verpackung der Lebensmittel zu: Ein Kilogramm Zucchini in der Folie mögen im Sonderangebot des Discounters zwar besonders günstig sein. Ein kleiner Haushalt ist damit aber mitunter überfordert.

Lose Ware ohne Verpackung gibt es dagegen auf dem Wochenmarkt oder im gut sortierten Supermarkt und die tatsächlich benötigte Ware kostet dann nicht mehr.
Auch wichtig: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur ein Richtwert.

Quark, Joghurt oder in Gläsern oder Dosen konservierte Lebensmittel können dennoch nach dem aufgedruckten Datum verbraucht werden. Experten für Lebensmittelhygiene empfehlen hier eine Kontrolle mit Auge und Nase, denn die Sinne täuschen in der Regel nicht.

Wenn Reste – dann Biotonne

Welke Salatblätter, Bananenschalen und Speisereste sind wertvolle organische Substanz und gehören in die grüne Tonne. Diese ist besonders günstig und wird als Service des EWL in Landau zwischen Juni und September wöchentlich geleert – so wird die Geruchsentwicklung deutlich gemindert.

Ebenfalls in den Bioabfall gehören verdorbene Lebensmittel, die dann ohne Verpackung in die grüne Tonne und nicht in die Restabfalltonne gehören. Hier bestehe noch Aufklärungsbedarf, erklärt der EWL-Vorstand. Eine Analyse des Landauer Restabfalls ergab nämlich, dass rund ein Drittel des Inhalts aus der grauen Tonne organischer Natur ist und dennoch in die Müllverbrennung wandern. Landen Speisereste & Co. dagegen in der Biotonne, sind sie ein Wertstoff.

Dieser dient als Energieträger zur Strom- und Wärmeerzeugung. Am Ende wird aus den Resten Kompost, denn der EWL arbeitet mit einem professionellen Verwerter zusammen.

Gute Ideen gesucht

Bernhard Eck ist zuversichtlich, dass der Anteil an Lebensmittelresten in der grauen Tonne stetig schrumpfen wird. Denn immer mehr Menschen gehen bewusster mit Ressourcen um. Zu diesem Trend passt die sogenannte „Foodsharing“-Bewegung, bei der Verbraucher über spezielle Portale im Internet konkrete Tauschangebote zu Lebensmitteln machen können.

In Landau organisiert sich eine solche Gruppe über Facebook. Diese könnte sich beispielsweise am Ideenwettbewerb beteiligen. Infos dazu gibt es unter www.zugutfuerdietonne.de, Einsendeschluss ist der 30. September 2016.

Eine Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer entscheidet über die Vergabe der Förderpreise in Höhe von 3.000 Euro. Der Wettbewerb des BMEL ist offen für Unternehmen, Landwirte, Kommunen oder Privatpersonen. (ewl)

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