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Gebhart für Abschaffung der Zeitumstellungen im Frühjahr und Herbst

24. Oktober 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional

Foto: dts Nachrichtenagenur

Südpfalz – Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart (CDU) spricht sich gegen die alljährlichen Zeitumstellungen im Frühjahr und im Herbst aus.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren wieder von 3 auf 2 Uhr zurückstellen. Die Europäische Kommission hat die Uhrzeit 2001 europaweit harmonisiert und an der Zeitumstellung festgehalten.

Bereits im April hatte Gebhart eine ernsthafte Diskussion über die Vor- und Nachteile der Sommerzeit gefordert. „Eine von mir beauftragte Untersuchung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages belegt, dass die Zeitumstellung nicht zu positiven ökologischen Effekten geführt hat.“

Das bestätige auch das Umweltbundesamt in dieser Woche: „Die Zeitumstellung spart im Saldo keine Energie. Im Sommer wird abends weniger häufig das Licht angeknipst, aber im Frühjahr und Herbst wird in den Morgenstunden auch mehr geheizt. Es scheint also mehr als fraglich, ob die wiederkehrenden Zeitumstellungen ihren ursprünglich beabsichtigten Zweck erfüllen“, so Gebhart.

Deshalb solle man die zweimaligen Wechsel pro Jahr sein lassen. Das mache allerdings nur europaweit Sinn, so Gebhart.

Diesbezüglich hatte Gebhart jüngst auch ein Gespräch mit dem Europaabgeordneten Herbert Reul geführt, der sich ebenfalls gegen die alljährlichen wiederkehrenden Zeitumstellungen einsetzt.

Information:

Auszug aus der Ausarbeitung „Zu möglichen ökologischen Aspekten der Sommerzeit“ des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages:

„Ob, wie immer wieder behauptet wird, bereits 1784 Benjamin Franklin – der Sohn eines Kerzenmachers war zu diesem Zeitpunkt als Diplomat in Paris – in einem Schreiben an den Herausgeber einer Pariser Zeitung eine Zeitumstellung vorgeschlagen hat, um den Verbrauch an Kerzen während der dunkleren Jahreszeit zu reduzieren, lässt sich nicht endgültig verifizieren.

Sicher ist aber, dass 1907 der englische Geschäftsmann William Willett in seiner Schrift „The Waste of Daylight“ forderte, im April die Länge von vier Sonntagen um jeweils 20 Minuten zu verkürzen, so dass das Tageslicht von Mai bis August 80 Minuten und im April und September durchschnittlich 45 Minuten länger genutzt werden könne.

Hiervon versprach er sich eine erhebliche Ersparnis von rund zweieinhalb Millionen Pfund Sterling. Mit dieser Argumentation konnte er sich jedoch nicht durchsetzen.“

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Ein Kommentar auf "Gebhart für Abschaffung der Zeitumstellungen im Frühjahr und Herbst"

  1. Jerry Buchholz sagt:

    Richtig. Weg mit dieser unnützen Umstellung. Insbesondere Landwirt mit Tieren haben damit erhebliche Probleme, weil die Fütter- und Melkzeiten auch schleichend umgestellt werden müssen. Wenn man unbedingt im Sommer Tageslicht besser nutzen möchte, dann geht man einfach eine Stunde früher arbeiten und eine Stunde früher nach Hause.

    Früher hat man sein Tagwerk nach der Natur gerichtet und es hat funktioniert, heute richtet man seinen natürlichen Biorhythmus nach einer TickTack, und alles gerät aus dem Lot.

    Die größte Ersparnis an der Nichtumstellung der Uhren wäre z.B. dass alle Fahrpläne ganzjährig gelten könnten…..was da an immensem Aufwand eingespart wird mag man sich gar nicht vorstellen.