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Filialschließungen Sparkasse – Linke Kreis Germersheim: „Mit betroffenen Gemeinden keine Alternativen besprochen“

29. Juni 2020 | Kategorie: Kreis Germersheim, Wirtschaft in der Region

Sparkasse in Kandel.
Foto: Pfalz-Express

Die Sparkasse Germersheim-Kandel will zum 1. Juli 2020 zehn Standorte schließen, auch die Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker abbauen.

Dazu wandte sich der neu gegründete Kreisverband Die Linke Germersheim an die Bank und traf sich mit Frank Pfirmann, Direktor für Vertriebsmanagement der Sparkasse, zum Gespräch. Dem Vorstand des Germersheimer Kreisverbands gehören Benjamin Engelhardt (Vorsitzender), Peter Fuhr (stellv. Vors.), Dennis Lang, Jelena Bossert und Achim Eich an.

Zu den geplanten Schließungen erklärt der Linke-Kreisvorsitzende Benjamin Engelhardt: „Die Sparkasse ist ein wichtiger Pfeiler der öffentlichen Daseinsvorsorge, gerade im ländlichen Raum. Wir rufen die Bank zu einem Kompromiss auf, der auch den betroffenen Gemeinden, Kunden und Mitarbeitern gerecht wird.“ Der stellvertretende Vorsitzende Peter Fuhr weiter: „Die Schließung von 10 der insgesamt 29 Standorte im Landkreis Germersheim wird vor allem ärmere und ältere Menschen treffen. Dieser Kahlschlag ist in seiner Dimension absolut unverhältnismäßig.“

Geschlossen werden sollen die Standorte in der Wörther Ottstraße, in Freckenfeld, Minfeld, Steinweiler, Hatzenbühl, Neupotz, Hördt, Kuhardt, Schwegenheim und Weingarten. Der Verwaltungsrat der Sparkasse Germersheim-Kandel, dem CDU, SPD, Grüne, Aktive Bürger und die AfD angehören, hat die Filialschließungen einstimmig beschlossen.

Die Linke wandte sich mit mehreren Fragen an die Sparkasse, denen sich Herr Pfirmann stellte. Er berichtete, dass noch in diesem Jahr ein Abschluss der Kooperationsgespräche mit der VR Bank Südpfalz über eine eventuell gebührenfreie Automatennutzung angestrebt werde. Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel, die nicht mobil sind, können einmal pro Woche gebührenfrei den Bargeld-Bringservice nutzen. Wie oft die Geldautomaten an den 29 Standorten genutzt werden, dazu wollte der Vertriebsdirektor jedoch keine Auskunft geben. Weiter berichtete Frank Pfirmann laut den Linke-Vertretern, dass Alternativen zur Filialschließung intern geprüft, aber verworfen worden seien.

„Mit den betroffenen Kommunen wurde hingegen nicht über Alternativen, etwa die Aufstellung von Automaten in Gemeinderäumen, gesprochen“, so die Linke. Thema des Gesprächs der Linken mit der Sparkasse war demnach auch die Demonstration Heltersberger Bürger vor der Sparkasse Südwestpfalz, die sich damit erfolgreich für den Verbleib eines Geldautomaten und Kontoauszugsdruckers in ihrem Dorf einsetzten.

 

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