Weinstraßenatelier: Ausstellung zu Fellner und Blaschke

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Datum/Zeit
06.04.2019 - 27.10.2019

Ort
Weinstraßenatelier

Veranstaltungsart


Das Weinstraßenatelier in Königsbach ist ein ganz besonderes Künstlerhaus und ein Geheimtipp für die Region. Quelle: Familie Fellner

Königsbach. Das Weinstraßenatelier in Neustadt-Königsbach – nahe bei Deidesheim – ist das frühere Wohnhaus und Atelier des in der Pfalz sehr bekannten Malers Ludwig Fellner. Nach seinem Tod im Jahr 2006 wurde das Haus zunächst von der Witwe Ludwig Fellners nach einer Renovierung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit dem Jahr 2014 zeigt sich das Haus nun als kleines privat geführtes Museum mit Kaffee-Ecke in neuem Glanz. Alle Arbeiten werden von einer Gruppe ehrenamtlicher Neustadter und von der Nichte des Malers, Ulrike Fellner, erledigt.

Das Atelier, am Waldrand gelegen mit herrlichem Blick in das Rheintal, ist ein Unikat unter den Künstlerhäusern in Deutschland. Der Besucher wird von den baulichen Besonderheiten, vom Künstler selbst geschaffen, verzaubert sein. Gezeigt werden wechselnde Ausstellungen. Auch weitere kleine Veranstaltungen, z.B. Wohnzimmerkonzerte, werden angeboten und zwar in der Saison von jeweils April bis Oktober, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr.

Die Saison 2019 wurde am 6. April mit der Ausstellung „Ludwig Fellner und Jan Blaschke: „REIF FÜR DEN ANFANG – ZEIT FÜR MALEREI“ in Anwesenheit des Neustadter OB Marc Weigel eröffnet.

Die Ausstellung stellt zwei Maler gegenüber, die beim ersten Hinsehen nicht unterschiedlicher sein könnten: Der Eine, geboren 1977, überzeugt mit abstrakten Acrylbildern, der Andere, 60 Jahre früher geboren, mit gegenständlichen Aquarellen und Ölgemälden.

Die gezeigten Gemälde haben die Künstler am Anfang ihres künstlerischen Weges gemalt. Sie waren im Alter von 33-40 Jahren reif, sich für die Malerei zu entscheiden. Beide fragen sich in dieser Lebensphase, was kann meinem Leben einen weitergehenden Sinn geben.

Sich für ein Leben als Maler zu entscheiden war für Ludwig Fellner eine mutige Entscheidung, als er 1947 aus englischer Kriegsgefangenschaft nach Heidelberg zurückkehrte. Die in der Ausstellung gezeigten Stadtansichten sind teilweise gleich nach den Studien des Künstlers an den Kunstakademien in Mannheim und Hamburg entstanden. Sie zeigen kraftvoll technische Strukturen, z.T. harte Kontraste und mit Schwarztönen eine Nähe zum Expressionismus.

Auch Jan Blaschke beginnt im besten Alter zu malen. Er startet zu Malen im Studium der Architektur und setzt es nun nach einigen Jahren der beruflichen Tätigkeit in immer stärkerem Masse fort. Wie bei Ludwig Fellner entsteht ein Zwang zu malen und damit Kreativität auszuleben.

Während im Studium und im anschließenden Berufsleben das Gegenständliche dominiert, verlässt Jan Blaschke – als verständliche Gegenbewegung – bei der Malerei das Gegenständliche. Die Ausstellung im Weinstraßenatelier huldigt dem Kontrast: Hier die teilweise bereits in den frühen 1950er Jahren entstandenen gegenständlichen Gemälde von Ludwig Fellner, dort die gerade erst entstandenen abstrakten Werke Jan Blaschkes. Gerade dieser Kontrast macht die Ausstellung so interessant. Der Besucher kann sich mit Muße in die Werke vertiefen und den Emotionen nachspüren.

Weinstraßenatelier Ludwig Fellner
Erika-Köth-Straße 69
67435 Neustadt-Königsbach

Öffnungszeiten: vom 6.4. – 27.10.2019, jeweils samstags/sonntags von 14 – 18 Uhr
Auf der Webseite des Ateliers findet man u.a. verschiedene Spazierwegbeschreibungen, die zu KUNSTKAFFEEKUCHEN führen. ( www.weinstrassenatelier.de.)

Ludwig Fellner, Industriehafen 1951, Aquarell. Quelle: Familie Fellner

 

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