Dienstag, 10. Dezember 2024

Erdogan: Von Europa schwer enttäuscht

12. August 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik Ausland
Macht sich weiter unbeliebt: Recep Tayyip Erdogan. Foto: dts nachrichtenagentur

Macht sich im Westen weiter unbeliebt: Recep Tayyip Erdogan.
Foto: dts nachrichtenagentur

Ankara  – Der türkische Präsident Erdogan hat wieder einmal mit einem Ende des Flüchtlingsdeals mit der Europäischen Union gedroht.

„Europa hat leider sein Versprechen nicht gehalten“, sagte Erdogan dem Fernsehsender RTL bei einem Interview im Präsidentenpalast in Ankara. Er sei sehr enttäuscht.

Die Visa-Liberalisierung sei in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Die Türkei erwarte „eine positive Entwicklung, einen positiven Schritt der EU.“

Es gäbe derzeit drei Millionen Flüchtlinge in der Türkei. „Hier ist es wichtig, dass natürlich auch die zugesprochenen Gelder an die Türkei weitergeleitet werden. Die Versprechen werden leider nicht gehalten aus Europa.“ Auch von den versprochenen drei Milliarden Euro sei bisher nur ein „winziger Teil“ angekommen.

Bezüglich des Verhältnisses der Türkei zu Russland kündigte Erdogan eine neue Phase an: „Wir wollen dort militärisch, politisch, wirtschaftlich, kulturell, im Tourismusbereich, in verschiedenen Bereichen, mit einer neuen Begeisterung diese Phase neu beginnen“, so Erdogan.

Bezüglich des Syrien-Konflikts sagte der türkische Präsident, im Norden des Landes gäbe es Bestrebungen, einen kurdischen Staat zu gründen. „Wir werden dies in keinster Weise akzeptieren, dass hier ein kurdischer Staat gegründet wird. Und welcher Schritt dabei zu tun wäre, diesen Schritt werden wir auch entsprechend machen.“ (dts Nachrichtenagentur/red)

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