EnergieDialog-Woche: „Sichere und saubere Energie für Landau“

7. August 2014 | Kategorie: Landau

Foto: energiesüdwest

Landau. „Auch in Landau kommt der Strom aus der Steckdose und das Gas aus dem Gashahn“, sagt Jürgen Bach, Geschäftsführer der EnergieSüdwest Netz GmbH. „Dass dies aber konstant und zuverlässig geschieht, dafür sind wir als Netzbetreiber verantwortlich“. Wie genau der Strom aber in die Steckdose und das Gas in den Gashahn gelangt, darüber informierte EnergieSüdwest heute im Umspannwerk Süd.

Alle Strom- und Gasbezieher im Netzgebiet der EnergieSüdwest können sich laut Bach über eine weit über dem bundesdurchschnitt liegende Verfügbarkeit der jeweiligen Güter freuen. „Ein gutes Ergebnis“, meint auch Thomas Hirsch, Bürgermeister der Stadt Landau und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der EnergieSüdwest AG.

„Jedoch kein Grund, sich auszuruhen. Nur durch konstante Investitionen können wir dauerhaft ein hohes Niveau an Verfügbarkeit garantieren“ unterstreicht Hirsch, der in der Versorgungssicherheit auch einen Standortfaktor sieht.

EnergieSüdwest: Strom- Landauer Netz überdurchschnittlich zuverlässig

Bislang – bis zum Beginn der Energiewende – wird der Strom vor allem in zentralen Kraftwerken erzeugt und über Höchstpannungsleitungen mit bis zu 400.000 V in Deutschland verteilt. Hochspannungsleitungen mit bis zu 110.000 V leiten den Strom dann zu den Umspannwerken in Städten wie beispielweise dem Umspannwerk Süd der EnergieSüdwest in Landau.

Von dort geht es weiter über Mittelspannungsleitungen mit 20.000 V zu den Ortsnetzstationen, die überall im Stadtgebiet zu finden sind. In die Steckdose zum Endkunden gelangt der Strom schließlich über Kabelverteiler mit Niederspannung von 400 V bzw. 230 V.

Die enorm große elektrische Leistung in den Umspannwerken verlangt nach hohen Sicherheitsvorkehrungen. Immerhin ist ein einziger der Transformatoren in den drei Umspannwerken der EnergieSüdwest in der Lage, fast die ganze Stadt Landau mit Strom zu versorgen. Insgesamt gibt es in Landau fünf solcher Transformatoren, so dass auch bei einem Störfall die Versorgung sichergestellt sei, erklärt Bach.  Technische Fehler könnten durch digitale Schutzgeräte innerhalb weniger Millisekunden erkannt und abgeschaltet werden.

Jahr für Jahr wendet die EnergieSüdwest 1,8 Mio. Euro für den Erhalt und den Ausbau des Stromnetzes auf. Landaus Stromnetz ist dadurch im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich zuverlässig: während der Mittelwert an für den Endkunden nicht verfügbarem Strom in ganz Deutschland bei 14,5 Minuten liegt, beträgt er in Landau nur 2,6 Minuten.

Herausforderungen durch Energiewende

Aufgrund der Energiewende habe sich der Energiefluss im Netz in den letzten Jahren verändert, erklärt Bach. Die zunehmende Anzahl von dezentralen Erzeugungsanlagen führe dazu, dass Kunden nicht nur Energie aus dem Netz entnehmen, sondern auch Energie in das Netz einspeisten – eine große Herausforderung für den Netzbetrieb.

„Mittlerweile gibt es in Landau über 700 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von in der Summe 22 MW, was ca. dem 11-fachen der Leistung entspricht, die die PV-Anlage in Dammheim erzeugt. Die Folge für das Stromnetz ist, dass zeitweise eine höhere Leistung in das Netz einspeist wird, als für die Versorgung erforderlich ist. Damit kommt es zu Überlastungen von Kabeln und das Netz muss ausgebaut werden, um die Energie aufnehmen zu können“.

Und weiter: Als Lösung könnten intelligente Netze dienen. Der Einsatz von regelbaren Ortsnetztransformatoren und intelligenten Zählern (Smart Meter) sind hier nur zwei Beispiele. Auf diese Weise kann die unregelmäßige Erzeugung des Stroms durch erneuerbare Energien mit den schwankenden Verbräuchen der Konsumenten abgestimmt werden. Von grundlegender Bedeutung wird sein, ob Speicher für elektrische Energie wirtschaftlich eingesetzt werden können.

Erdgas aus Russland und Niederlanden

Auch in der Gasversorgung gewährleiste die EnergieSüdwest ein hohes Maß an Versorgungssicherheit. Das Erdgas, das in Deutschland verwendet wird, stammt zu 34 Prozent aus Russland, zu 31 Prozent aus den Niederlanden, zu 12 Prozent aus Deutschland und zu 4 Prozent aus sonstigen Ländern. Es gelangt über große Pipelines mit einem hohen Druck aus den Fördergebieten nach Deutschland.

Um bedarfsgerecht Erdgas zur Verfügung stellen zu können, betreibt die EnergieSüdwest einen Röhrenspeicher mit einem Druck von 16 Bar und einem Fassungsvermögen von über 20.000 m³. Dadurch kann die maximale Bezugslast aus dem vorgelagerten Netz um ca. 15 Prozent verringert werden.

Invetitionen garantieren Versorgungssicherheit

Jahr für Jahr wendet die EnergieSüdwest 1,1 Mio. Euro für den Erhalt und den Ausbau des Gasnetzes auf. Lohn für diese Mühe ist eine Nichtverfügbarkeit von lediglich 0,75 Minuten pro Jahr und Netzkunde. Im Mittel liegt dieser Wert in Deutschland bei 1,91 Minuten. Alle zwei Jahre wird das gesamte Netz mit speziellen Messegräten untersucht, so dass selbst kleinste Leckstellen nicht unentdeckt bleiben.

Das Versorgungsgebiet der Gassparte der EnergieSüdwest umfasst die Kernstadt Landau und sämtliche Ortsteile der Stadt. Hinzu kommen Siebeldingen, Birkweiler, Göcklingen und Albersweiler. Seit Januar 2014 gehört auch das Gasnetz in Annweiler und Queichhambach zum bewirtschafteten Netz. Das Eigentum an dem Gasnetz in Annweiler und Queichhambach hält die Trifels Gas GmbH, an der die EnergieSüdwest mit 49 Prozent beteiligt ist. Mehrheitsgesellschafter ist die Stadt Annweiler.

Das hohe Niveau der Versorgungssicherheit für Strom und Gas werde durch die Zertifizierung nach dem Technischen-Sicherheits-Management (TSM) unter Beweis gestellt. Mit qualifiziertem Personal und umfangreicher technischer Ausstattung sei die EnergieSüdwest bei Störungen rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres für ihre Kunden da, so Bach. (red)

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