Eine Währung nur fürs Glücksspiel? Gibt es bald!

25. April 2018 | Kategorie: Freizeit & Hobby

Spielen macht Spaß – und Online-Spiele werden immer realistischer.
Foto: Pfalz-Express

Eine eigene Kryptowährung für die Spielbank Bad Dürkheim: Ist so etwas eine absurde Vorstellung?

Jedenfalls ist es eine, die bisher nur der Fantasie entspringt. Im Bereich der Online-Casinos und Spielplattformen liegen die Dinge ein wenig anders. Hier soll es so etwas demnächst geben: Eine Kryptowährung namens LetBet (LBT) auf einer dezentralisierten und gleichnamigen Plattform für Online-Glücksspiele.

Solche Pläne könnten im Online-Spielsektor zu revolutionären Veränderungen führen: Eventuell werden Rollen wie der klassische Buchmacher oder die Bank dabei obsolet.

Ein paar Worte zur Blockchain-Technologie

Das Magazin Computerwoche beschreibt die Blockchain in seinem Artikel „Was ist Blockchain?“ als „eine dezentrale Datenbank, die eine stetig wachsende Liste von Transaktionsdatensätzen vorhält“. Im Prinzip ist eine Blockchain also die digitale Kontoführung einer Kryptowährung und zwar nicht für das Konto eines einzelnen Nutzers, sondern für alle Nutzer.

Die Blockchain enthält also verschlüsselt Informationen über sämtliche mit der Kryptowährung durchgeführten finanziellen Transaktionen. Die bereits erwähnte dezentrale Verwaltung ist ein wichtiges und charakteristisches Merkmal. So wird beispielsweise die Blockchain des Bitcoin, der wahrscheinlich bekanntesten Kryptowährung der Welt, weltweit auf zahlreichen Computern gespeichert und fortlaufend ergänzt.

Währungen für eingeschränkte Aufgaben

Bei Kryptowährungen denken viele automatisch an eine digitale Währung wie den Bitcoin. Mit ihr kann man im Prinzip – wie mit dem Euro oder US-Dollar – verschiedenste Dinge kaufen, sofern der jeweilige Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen die Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptiert.

Die Akzeptanzstellen einer Kryptowährung sind zwar nicht annähernd so zahlreich wie bei klassischen Währungen, aber mit dem Bitcoin kann man beispielsweise Pizza bestellen, Schuhe kaufen oder Reisen buchen.

Andere Kryptowährungen wurden dagegen nur für einen ganz bestimmten Mikrokosmos und für eingeschränkte Aufgaben geschaffen. Ein Beispiel ist der geplante KODAKCoin. Bei ihm fungiert die noch immer bekannte Marke KODAK nur als Namensgeber, wie Gründerszene.de im Januar 2018 berichtet hat.

Aber KODAK ist ein passender Namensgeber. KODAKCoin und die mit der Kryptowährung verbundene Plattform sollen nämlich Fotografen dafür dienen, ihre Bilder besser zu vermarkten: zu angemessenen Preisen und mit Schutz vor Verletzungen der Urheberrechte.

Eine eigene Kryptowährung gibt es bald auch für den Bereich Onlinecasino und Onlinewetten. Und hier geht es ebenfalls um mehr als „nur“ um die eigentliche digitale Währung. Die Struktur einer Gambling-Plattform, die mit eigener, auf einer Blockchain basierender Kryptowährung arbeitet, unterscheidet sich nämlich völlig von klassischen Varianten.

Dezentral statt zentral: Kennen Sie schon LBT?

Im Januar 2018 verkündete die Plattform LetBet, dass sie die auf einer Blockchain basierende Kryptowährung LBT herausbringen wird. Sie soll auf der Plattform zirkulieren und die Währung sein, mit der dort unter anderem Einsätze bei Onlinepoker und Casino-Games gezahlt werden. Der Pre-Sale der Währung startete ebenfalls im Januar.

Aber es geht um noch mehr. Die Blockchain kreiert nicht nur eine eigene Währung. Sie lässt darüber hinaus eine komplett veränderte Struktur der Plattform entstehen.

Auf einer klassischen Spielplattform nimmt der Anbieter eine zentrale Position ein. Er verwaltet die Daten der Onlinespieler auf seiner Plattform. Er organisiert die Spiele und das System mit allen Ein- und Auszahlungen. Alle Spiele und alle organisatorischen Schritte laufen zentral auf seinen Servern. Das erfordert viel Vertrauen von den Onlinespielern und es kann zu weiteren Nachteilen führen.

Eine auf einer Blockchain basierende Spielplattform funktioniert anders. Wie die Blockchain selbst ist sie dezentralisiert. Es gibt nicht den einen Punkt im Netzwerk, auf den alles zuläuft. Stattdessen werden die mit den Onlinespielen verbundenen finanziellen Transaktionen – wie bei der Blockchain üblich – auf vielen vernetzten Computern gespeichert und immer wieder um neue Informationen ergänzt. Das hat diverse Vorteile, die dieser neuen Struktur durchaus zu viel Erfolg und Wachstum verhelfen könnten.

Onlinecasinos in der neuen Welt

Richten wir den Fokus einmal auf Onlinecasino-Anbieter: Großen und etablierten 888 Online casino kann man vertrauen. Sie können auf einen großen Pool von Ressourcen zurückgreifen und bieten allen Interessierten auf dieser Basis eine sichere Umgebung fürs Spiel. Dort können sie verantwortungsvoll und mit Spaß Spiele wie Roulette, Blackjack und Automatenspiele spielen.

Betrachtet man aber das gesamte Onlinecasino-Angebot im Internet, stößt man doch auf einige Probleme. Die zentrale Rolle der Plattform-Betreiber und die zentralisierte Speicherung von Daten bietet natürlich ein gut sichtbares Ziel für Hacker.

Wenn Onlinecasinos nicht die nötigen Ressourcen aufbringen (können), um ihre Plattform und die Spieler auf ihr ausreichend zu schützen, werden im ungünstigen Fall beispielsweise Nutzerdaten abgegriffen. Blockchain-Strukturen ohne einen zentralen Player lassen sich dagegen viel schwerer hacken. Im Vergleich zu einem zentralen Server bieten sie kaum Angriffspunkte.

Weitere Vorteile: Der Transfer einer Kryptowährung funktioniert oft schneller und einfacher als der klassischer Währungen. Darüber hinaus gibt ein Onlinecasino mit eigener Währung auf Blockchain-Basis den Spielern die Möglichkeit, komplett anonym zu spielen.

Zugleich ist solch eine Plattform in einem hohen Maße transparent. Das mag wie ein Widerspruch klingen. Ist aber keiner. Die Plattform anonymisiert zwar Personen, aber nicht Transaktionen. Dadurch ist weniger Vertrauen nötig, um auf ihr mit Geld zu spielen.

In Bad Dürkheim? Bleibt wohl alles beim Alten. Auch schön.

Man wird vermutlich noch einiges über Blockchain-Strukturen hören: nicht nur, aber auch bei Onlinecasinos. Die Dezentralität der Blockchain birgt ein Potenzial, das ihr in diversen Branchen Aufmerksamkeit gesichert hat und sie möglicherweise dort etabliert.

Dass Offline-Spielbanken wie die in Bad Dürkheim irgendwann blockchain-basierte Strukturen für ihr Spielangebot nutzen, ist dagegen eher unwahrscheinlich. Warum auch? Hier muss sich nichts ändern. Hier zählen andere Faktoren wie die persönliche Präsenz vor Ort und die reizvolle Atmosphäre.

Die Entwicklungen online und offline schließen einander nicht aus: auch bei Casinos nicht. On- und Offline-Casinos ergänzen einander. Und das ist gut so.

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