Bis 5. Februar 2017: Ausstellung „Recht. Gesetz. Freiheit – 200 Jahre Pfälzisches Oberlandesgericht Zweibrücken“

27. November 2016 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer
Das Gericht war in Neustadt untergebracht. Quelle: stadtarchiv-neustadt-an-der-weinstrasse

Das Gericht war von 1945 bis 1964 in Neustadt untergebracht.
Quelle: stadtarchiv-neustadt-an-der-weinstrasse

Neustadt. Am Mittwoch, 7. Dezember, wird im Stadtmuseum Villa Böhm die Wanderausstellung „Recht. Gesetz. Freiheit – 200 Jahre Pfälzisches Oberlandesgericht Zweibrücken“ eröffnet. Neustadt an der Weinstraße ist eng mit der Geschichte des Oberlandesgerichts verbunden. Von 1945 bis 1964 war es in Neustadt untergebracht.

33 große, reich bebilderte Präsentationstafeln bieten einen interessanten, ansprechenden und verständlichen Überblick über die Geschichte der Gerichtsbarkeit der letzten Jahrhunderte. Ergänzend werden in Vitrinen und mittels weiterer Schautafeln historische Dokumente aus den Beständen des hiesigen Museums und Stadtarchivs ausgestellt.

Zu sehen sind unter anderem das Hambacher Tuch von 1832, zwei gerichtliche Verteidigungsreden von Philipp Jakob Siebenpfeiffer aus dem Jahr 1834 und der Code de Procédure Civile von 1809.

Highlights der Ausstellung sind Leihgaben aus den Museen Landau, Kaiserslautern und Worms. So wird zum Beispiel aus Landau die Wahlurne der Friedensrichter gezeigt und aus Kaiserslautern die eiserne Fußfessel von Johann August Wirth, einem der Hauptredner des Hambacher Festes 1832. Ein weiteres Exponat ist die Totenmaske Napoleons aus Marmor auf dem Code Civil liegend aus Worms.

Am 1. August 1815 wurde das Pfälzische Oberlandesgericht als „Königlich Bairischer Appellationshof“ für den „Baierischen Rheinkreis“ (ab 1838: Pfalz) in Kaiserslautern gegründet.

Es ist damit das älteste moderne Gericht seiner Art in Deutschland. Zum 1. August 1816 wurde der Gerichtshof nach Zweibrücken verlegt. 1945 hat die französische Militärregierung den Gerichtshof in Neustadt an der Haardt in der Lindenstraße wieder eingerichtet.

Zum 1. Januar 1965 kehrte das oberste Gericht der Pfalz in das wieder aufgebaute Zweibrücker Schloss, das bereits 1869 bis 1945 ausschließlich als „Justizpalast“ gedient hatte, zurück.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Zweibrücken und der Siebenpfeiffer-Stiftung Homburg in Kooperation mit dem Pfälzischen Oberlandesgericht Zweibrücken und der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. Schirmherr ist Prof. Dr. Gerhard Robbers, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz.

Dr. Charlotte Glück, Leiterin des Stadtmuseums Zweibrücken, wird einen Einführungsvortrag unter dem Thema „Das Pfälzische Oberlandesgericht Zweibrücken, eine Wiege der deutschen Demokratie“ halten.

Der für diesen Nachmittag geplante Beitrag mit dem bekannten Strafverteidiger Bernd Lütz-Binder muss leider entfallen.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Februar 2017 im Obergeschoss der Villa Böhm (Villenstraße 16 b / Maximilianstraße 25, 67433 Neustadt an der Weinstraße) zu sehen.

Die Öffnungszeiten sind:

Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 13 Uhr bzw. 15 bis 18 Uhr. An Heilig Abend, den Weihnachtsfeiertagen, Silvester und Neujahr bleibt die Ausstellung geschlossen. Informationen gibt es unter der Telefonnummer der Museumsverwaltung 06321/855-540 (Mo.-Fr.). (red)

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