Baufinanzierung: Vermeiden Sie diese Fehler

2. Februar 2023 | Kategorie: Bauen & Sanieren, Finanzen, Ratgeber

Quelle: Pfalz-Express

Ein eigenes Haus bedeutet maximale Freiheit und Flexibilität. Unter Berücksichtigung Bauvorschriften sind der Fantasie wenig Grenzen gesetzt. Zudem stellt Wohneigentum eine hervorragende Kapitalanlage und Altersvorsorge dar.

Doch nur wenige Menschen können sich einen Bau oder Kauf ohne Fremdkapital leisten. Baufinanzierungen gehören deswegen zu den beliebtesten Finanzprodukten deutscher Banken. In der Regel funktioniert auch alles reibungslos, doch ein paar typische Fehler sollten auf jeden Fall vermieden werden. Zu wenig Eigenkapital beispielsweise ist definitiv nicht empfehlenswert. Verlockend sind auch niedrige Tilgungsraten, doch ist zu bedenken, dass sich die Laufzeit des Kredites damit deutlich verlängert.

Einen Überblick über häufige Fehltritte beim Thema Immobilienfinanzierung liefert dieser Artikel.

Endlich ist es so weit: Die gute alte Mietwohnung soll gegen ein eigenes Haus eingetauscht werden. Damit ist definitiv beträchtlich an individueller Freiheit zu gewinnen. Der Garten kann so angelegt werden, wie es beliebt. Es gibt keine Vorgaben für die Raumaufteilung und selbst ein Aufzug ist möglich. Vielleicht besteht auch der Wunsch nach einem barrierefreien Plattformlift? Sofern das Budget dies zulässt, ist fast alles möglich. Und damit ebendieses Budget auch ausreicht, sollten bei der Baufinanzierung keine Fehler gemacht werden.

Zu wenig Eigenkapital wäre ein Fehler

Anders als bei einem normalen Konsumentenkredit oder bei einer Fahrzeugfinanzierung ist ein gewisser Eigenanteil bei Immobiliendarlehen meistens Usus. Zwar gibt es auch hier Ausnahmen, doch die Regel ist eine Eigenkapitalquote von mindestens 15 Prozent. Weniger sollte es nicht sein, mehr ist auf jeden Fall besser. Es ist zu bedenken: Je mehr eigenes Geld beigesteuert wird, desto günstiger sind die Kreditkonditionen und je geringer ist die Leihsumme.

Niedrige Tilgungsrate: Verlockend, aber letztendlich teuer

Direkt nach dem Einzug ins neue Eigenheim, erscheint eine niedrige Tilgungsrate verlockend. So bleibt mehr Geld für andere Anschaffungen und das Portemonnaie wird geschont. Scheinbar geschont, denn am Ende bedeuten sehr niedrige Raten auch eine längere Laufzeit und damit höhere Kosten. Eigentlich wäre es optimal, wenn mit dem Eintritt ins Rentenalter Schuldenfreiheit erreicht ist. Für diese und weitere Fragen ist eine sehr gute Immobilienfinanzierungsberatung das A und O. Diese nicht in Anspruch zu nehmen, wäre ein weiterer Fehler.

Zinsbindungsphase sollte nicht zu kurz sein

Die Zinsbindungsphase ist die Zeit, in der die zum Vertragsabschluss vereinbarten Zinsen unverändert bleiben. Schwankungen am Zinsmarkt sind dann irrelevant. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass diese Festzinsphase lange genug anhält. Optimal wären Zeiten von 15 bis 20 Jahren, auch zehn Jahre sind noch ok.

Weit darunter sollte dieser Zeitraum aber nicht liegen. Vorsicht ist bei extrem niedrigen Zinsen geboten. Manche Banken locken damit, dafür ist die Zinsbindung aber nur sehr kurz und im Anschluss wird dann ordentlich draufgeschlagen.

Weitere Fehler, die es zu vermeiden gilt

• Staatliche Förderungen, wie z. B. KfW-Förderungen nicht berücksichtigen
• Zu wenige Angebote vergleichen und ausschließlich auf die Hausbank zu setzen
• Möglichkeiten zu Sondertilgungen nicht vorab prüfen
• Unseriöse Angebote (z. B. Kredite ohne Vermögensprüfung) in Anspruch nehmen
• Nebenkosten (z. B. Notargebühren, Grunderwerbssteuer, Maklerprovision) bei der Planung vergessen

Ohne diese Fehler steht dem Einzug in die eigenen vier Wände aber nichts im Wege.

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