Ärzte empört über Aus für Krankschreibungen per Telefon

20. April 2020 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Foto: Pfalz-Express

Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die telefonische Krankschreibung bei Patienten mit leichten Atemwegsbeschwerden nicht zu verlängern, stößt auf Kritik.

„Es ist empörend, wie der dringend gebotene ärztliche Sachverstand hier missachtet wird“, sagte der Vorsitzende der Freien Ärzteschaft (FÄ), Wieland Dietrich. Diese Patienten könnten eine harmlose Erkältung haben, aber auch an Covid-19 erkrankt sein und damit Ärzte, Praxispersonal sowie andere Patienten mit teilweise schweren Erkrankungen anstecken.

Auch die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) äußerte Unverständnis. „Das ist unverantwortlich“, sagte BLÄK-Präsident Gerald Quitterer. Die  Vertragsärzte benötigten weiterhin die Möglichkeit der telefonischen Feststellung der Arbeitsunfähigkeit bei leichten Atemwegserkrankungen. „So verringern wir das Risiko der Virusweitergabe an andere Patienten und Mitarbeiter aller Bereiche im Krankenhaus und Praxen“, sagte Quitterer.

Bericht: Merkel will telefonische Krankschreibungen weiter erlauben

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) pocht offenbar darauf, dass Ärzte ihre Patienten wieder am Telefon krankschreiben dürfen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf „politische Kreise“.

Demnach stellt Merkel sich gegen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Spahn besteht nach Informationen der Zeitung auf ein Ende der Ausnahmeregelungen, um Missbräuche auszuschließen.

(dts Nachrichtenagentur/red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen