Zusätzliche Busse für Germersheimer Schulen sollen bald rollen

Landrat und Schuldezernent drängen auf rasche Verbesserung der Schülerbeförderung

22. August 2020 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Landrat Dr. Fritz Brechtel (re.) mit seinem Kreisbeigeordneten Christoph Buttweiler.
Foto: KV GER

Kreis Germersheim – Kaum hat die Schule wieder begonnen, gab es Ärger: Schüler und ihre Eltern konnten nicht nachvollziehen, dass zwar in den Schulen entsprechende Corona-Hygienekonzepte zum Tragen kommen, in den Schulbussen jedoch häufig Schüler dicht gedrängt den Schulweg antreten mussten.

Im Landkreis Germersheim nutzen rund 3.300 Schüler die Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs und des freigestellten Schülerverkehres. Das teilte die Kreisverwaltung dem Pfalz-Express auf Anfrage mit. Es gibt 16 Buslinien, die 246 Fahrten durchführen. Bedingt durch die „geänderten Schülerströme“ dauert es laut Kreisverwaltung jedes Jahr nach den Sommerferien einige Tage, bis sich die Schülerverkehre in der geänderten Form wieder eingespielt haben.

Zu Schuljahresbeginn werden von den Verkehrsunternehmen regelmäßig Fahrgastzählungen und Kontrollen durchgeführt, um die Besetzung der Fahrzeuge festzustellen und gegebenenfalls Maßnahmen  ergreifen zu können.

Zudem waren Landrat Dr. Fritz Brechtel und Schuldezernent Christoph Buttweiler mit den zuständigen Mitarbeitern vor Ort, um die Kapazität der Schulbusse selbst zu überprüfen, ein umfassendes Bild über die Situation zu erlangen und Brennpunkte zu erkennen. Die Kreisverwaltung Germersheim sei in Kontakt mit den Schulleitern, hieß es weiter. Für nächste Woche ist eine Telefonkonferenz mit ihnen geplant, um „passgenau nachzusteuern, wo man nachsteuern muss.“

Unterschiedliche Rückmeldungen

Die Rückmeldungen der Schulen, die sich in Trägerschaft des Landkreises Germersheim befinden, seien unterschiedlich. Teilweise gebe es keine Beschwerden, da sich die Schülerströme gut verteilten, die Schüler Auto oder Fahrrad nutzten bzw. im freigestellten Schülerverkehr befördert würden.

Andere Schulen indes gaben laut Kreisverwaltung an, dass die Busse voll und unpünktlich seien, Schüler nicht mitgenommen und Haltestellen nicht angefahren würden. Eltern und Schüler hätten sch beschwert, dass Abstände nicht eingehalten und Masken nicht getragen würden. Beschwerden über ortsunkundige Fahrer oder Fahrer, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, lägen bislang für dieses Schuljahr nicht vor.

Brechtel machte Druck in Mainz

Landrat Brechtel hatte bereits vor einigen Tagen das Land mit in die Verantwortung genommen und erreicht, dass das Land zusätzliche Bus-Kapazitäten freigegeben hat, die jetzt von den Kommunen abgerufen werden können, um die allgemeine Situation in den Schulbussen zu verbessern. Mit der Initiative des Landkreistages, insbesondere auch von Brechtel, hat das Thema „Verbesserung der Schülerbeförderung“ nun Fahrt aufgenommen.

Im Gespräch der Kommunen mit der Landesregierung am Donnerstag hat diese zugesagt, den Schulträgern vor Ort bis zu 250 zusätzliche Busse zu vermitteln und auch weitgehend zu finanzieren. Landrat Brechtel: „Dieses Angebot ist ein Erfolg unserer Schülerbeförderungsinitiative. Wir wollen nun dafür sorgen, dass es im Kreis Germersheim zur Verbesserung der Schulbussituation auch umgesetzt wird. In Zeiten steigender Corona-Fallzahlen ist dies besonders wichtig und dringend.“

Bald mehr Busse

Schon in Kürze sollen demnach im Landkreis Germersheim zusätzliche Busse rollen. Das soll die Situation überfüllter Linien entschärfen – auch und gerade vor dem Hintergrund weiterer Infektionsrisiken in Sachen Corona.

Prüfen, diskutieren, entscheiden, handeln – für den Germersheimer Brechtel und den Kreisbeigeordneten Christoph Buttweiler ist die Marschrichtung klar. Die Umsetzung soll schnell erfolgen. Schließlich habe Brechtel bei der Landesregierung in Mainz Druck aufgebaut, hieß es aus der Kreisverwaltung, als die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) in einem Interview noch die Auffassung geteilt habe, Schülerbeförderung sei allein Sache der Kommunen. Inzwischen habe sich die Landesregierung zu ihrer Mitverantwortung bei der Lösung dieser Aufgabe bekannt.

„Wir werden natürlich auch mit den relevanten Bus-Unternehmen vor Ort sprechen und die Elternvertretungen informieren. Sobald wir wissen, wo wir zusätzliche Busse benötigen und alle Beteiligten einverstanden sind werden die Linien entsprechend eingerichtet“, betonen Brechtel und Buttweiler.

Bereits am Montag soll der Kreisausschuss über die neueste Entwicklung unterrichtet werden, damit möglichst rasch die Umsetzung erfolgen kann. Der versetzte Unterrichtsbeginn und die Zusatzbusse könnten zunächst während des gesamten ersten Schulhalbjahres eingeführt werden, so Brechtel und Buttweiler.

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