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Studie: AfD-Anhänger gehören zur Mitte der Gesellschaft

18. März 2017 | Kategorie: Politik
Foto: dts Nachrichtenagentur

Foto: dts Nachrichtenagentur

Köln – Die Anhänger der AfD sind laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in der Mitte der Gesellschaft zu Hause.

Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Drei Forscher haben in der Untersuchung alle verfügbaren Daten über die Anhängerschaft der Partei herangezogen.

Als Belege für ihr Ergebnis nennen sie unter anderem das Einkommens- und Bildungsniveau.: Mit 2.200 Euro Netto im Monat stünden AfD-Sympathisanten etwas besser da als der deutsche Durchschnitt. 55 Prozent von ihnen hätten zudem ein mittleres Bildungsniveau (Realschule), 25 Prozent ein hohes, 20 Prozent ein niedriges Niveau.

Seit dem Rechtsschwenk der Parteiführung und dem Abgang des früheren Bundessprechers Bernd Lucke im Sommer 2015 galt die AfD zunehmend als Randgruppenphänomen. Der Eindruck trüge, schreiben die Forscher.

Die „These von der Prekariatspartei“ habe noch nie gestimmt. Was das Milieu vom Rest der gesellschaftlichen Mitte unterscheide, sei die ausgeprägte Angst vor der Zukunft.

AfD-Wähler seien „Pessimisten“, schreiben die IW-Autoren. Die größten Sorgen löse das Thema Zuwanderung aus: Es mache 82 Prozent der AfD-Anhänger zu schaffen.

In der Gesamtheit der Befragten seien es 32 Prozent. Die Entwicklung der Kriminalität und der soziale Zusammenhalt des Landes rangierten ebenfalls weit oben. Zusammenfassend schreiben die Forscher von einer „Partei der sich ausgeliefert fühlenden Durchschnittsverdiener“. (dts Nachrichtenagentur) 

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Ein Kommentar auf "Studie: AfD-Anhänger gehören zur Mitte der Gesellschaft"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    AfD-Wähler-Pessimisten = Realisten!

    Das ist das Problem bei der Umfrageforschung: die Bewertung als Optimist oder Pessimist läßt sich nicht objektivieren. Wenn man auf der Titanic Michael Phelps, den Schwimm-Olympiameister nach seinen Überlebenschancen gefragt hätte, wäre er als übertriebener ‚Optimist‘ gebrandmarkt worden.

    Jemanden, der vor Kauf einer Bordkarte beim Titanic-Reeder gefragt hätte, ob die Titanic auch genügend Rettungsboote mitführe, wäre als arger Pessimist belächelt worden. Was also, wenn die AfD-Mitglieder einfach realistisch einschätzen, was sich bald abspielt auf deutschem Boden, wenn man nicht noch rechtzeitig das Ruder herumreisst? Bürgerkrieg? Religionskrieg … oder sonst bewaffnete Konflikte, Messer-Dschihad, KFZ-Dschihad, Sprengstoffanschläge?

    Die Forscher haben also ihre Gutmenschen-Überzeugungen als Skala genommen, um zu bestimmen, was ein Pessimist ist.