
Foto: Christiane Gehring
Edesheim. Eine Sternstunde anspruchsvoller Chormusik bescherte der Kammerchor Encore Saarbrücken unter der Leitung von Professor Matthias Rajczyk am Sonntag, dem 18. Mai 2025 in der Katholischen Pfarrkirche Peter und Paul in Edesheim.
Die stets mit leidenschaftlicher Kraft und emotionaler Hingabe agierenden Sängerinnen und Sänger, alle stimmlich perfekt aufgestellt, präsentierten passend zum Marienmonat Mai ein Programm unter dem Titel „Magnificat“ ein Kaleidoskop von Marianischen Gesängen, in dem sich Werke aus dem Zeitalter des Barock, dem späten 19. Jahrhundert und dem 20. Jahrhundert genial miteinander verbanden.
In allen Darbietungen, ob a capella oder vom Streichquartett und Truhenorgel begleitet, faszinierte der Chor durch seinen überaus lupenreinen Klang, durch seine musikalische Gestaltung hinsichtlich Dynamik und raffinierter Tempiwechsel, sowie durch seine saubere Intonation und rhythmische Präzision.
Seine hohe Musikalität bewies der Kammerchor Encore gleich im ersten Programmpunkt, dem Ave Maria des 1963 geborenen finnischen Komponisten Jaako Mäntyjärvi, das die vier Musiktraditionen Gregorianischer Choral, Quintorganum, zeitgenössische Akkorde und von Nonnen deklamierten Text vereinigt. Scheinbar mühelos bewältigte die Sängerschar die Schwierigkeiten dieses Werks.
Sehr expressiv und nachhaltig strömte die flehende Bitte des Ave Maria in der Vertonung des Nußdorfer Komponisten Richard Rudolf Klein (1921 – 2011) durch den Kirchenraum. Die vielschichtige, noch in der europäischen Harmonik verwurzelte Klanglichkeit und die ausdrucksvolle Melodik formte der Chor zu einem eindrucksvollen Ganzen.
Dynamisch fein ausbalanciert und in sonoren Tönen erklangen die Kompositionen von Rachmaninow und Cesnokov in der Originalsprache. In prägnanter Klarheit, sehr sensibel begleitet vom Streichquartett und der Truhenorgel, kamen die Echo-Effekte in „Befiehl dem Engel dass er komm“ von Buxtehude zum Ausdruck, was sich in dem Magnificat g-Moll von Vivaldi fortsetzte.
Der Wechsel von verschiedenen Sologruppen und Chor, die unterschiedlichen Tempi und die beeindruckende Klangsprache verliehen diesem Werk noch eine besondere Note.
Musikalischer Höhepunkt des Konzerts war das Magnificat B-Dur des Barockkomponisten Francesco Durante. Hier präsentierten der Chor und die Solisten unter Matthias Rajczyks souveräner Leitung nochmals ihre hohen stimmlichen Qualitäten. Das Streichquartett und die Orgel waren ideale Partner.
Das Streichquartett bestand aus Studierenden und Dozenten der Hochschule für Musik Saar.
An der Truhenorgel: Maximilian Rajczyk.
Veranstalter: Pfälzische Musikgesellschaft, unterstützt durch das Kultusministerium Rheinland-Pfalz, die Sparkassenstiftung Südpfalz (Kreis SÜW) und den Richard Rudolf Klein-Verein (Margot Wambsganß)

Foto: Christiane Gehring

