Sonntag, 05. Mai 2024

Spitzensteuersatz – Steuerfakten, die Spitzenverdiener kennen sollten

14. Dezember 2022 | Kategorie: Finanzen, Ratgeber

Foto: Pixabay

Der Spitzensteuersatz ist der höchste Steuersatz, den es gibt. Doch nicht alle Spitzenverdiener müssen diese hohe Steuer entrichten.

Mit den richtigen Tipps und Tricks können auch Spitzenverdiener ihre Steuersätze senken und so ihren Nettoverdienst steigern.

Wer gilt als Spitzenverdiener?

Der Begriff Spitzenverdiener ist ein relativ weit gefasster Begriff. Im Allgemeinen wird ein Haushalt als Spitzenverdiener bezeichnet, dessen Einkommen über einer bestimmten Schwelle liegt. In den meisten Ländern liegt diese Schwelle bei etwa 350.000 Euro pro Jahr und Haushalt. Hier sind Personen gemeint, die den Spitzensteuersatz in Deutschland bezahlen müssen.

Der Spitzensteuersatz in Deutschland liegt bei 42 Prozent. Dieser Steuersatz gilt für Einkommen ab einem bestimmten Betrag, der jährlich angepasst wird. Für das Jahr 2022 liegt dieser Betrag bei 58.597 Euro. Das heißt, dass alle Einkünfte, die über diesem Betrag liegen, mit dem Spitzensteuersatz von 42 Prozent besteuert werden.

Danach folgt nur noch der Höchststeuersatz, der auch Reichensteuer genannt wird und bei 45 % liegt. Er greift bei einen Jahreseinkommen ab 277.826 Euro.

Für viele Menschen ist der Spitzensteuersatz ein großes Problem, da er in der Tat sehr hoch ist. Zwar besagt er auch, dass man ja eigentlich sehr gut verdient, doch es ist auch bitter, all die Abzüge zu sehen, die per Gesetz vom Bruttoverdienst abgehen, besonders wenn man nur knapp über der unteren Grenze des Einkommens liegt. Es ist daher verständlich, wenn Spitzenverdiener sich über Steuervergünstigungen informieren wollen.

Welche Einkunftsarten werden versteuert?

Der Spitzensteuersatz betrifft verschiedene Einkunftsarten. Zu den Einkunftsarten, die dem Spitzensteuersatz unterliegen, gehören:

  • Einkünfte aus Arbeitseinkommen und Gewerbebetrieb. Dies schließt nicht nur Gehälter und Löhne ein, sondern auch Entschädigungen, die als Teil des Arbeitsentgelts gezahlt werden.
  • Einkünfte aus Kapitalvermögen. Dazu gehören Erträge aus Kapitalanlagen wie Zins- und Dividendeneinkünfte sowie Verkaufsgewinne beim Verkauf von Wertpapieren.
  • Veräußerungsgewinne. Dies sind Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien oder anderen Sachwerten, die innerhalb von zehn Jahren erzielt wurden.
  • Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit. Selbstständige Unternehmer müssen ihre Einnahmen besteuern, unabhängig davon, ob sie Gewinne oder Verluste erzielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Kombination dieser Einkommensarten manchmal zu einem höheren Steuersatz führen kann als der Arbeitslohn alleine. Daher ist es ratsam, sich an einen Steuerberater oder auch den Bund der Steuerzahler zu wenden, um herauszufinden, wie man am besten vorgehen sollte.

Steuervorteile und Strategien zur Steuersenkung

Es gibt viele Strategien, die Spitzenverdiener nutzen können, um ihre Steuerlast zu senken. Einige dieser Strategien sind:

  1. Geschenke an Familienmitglieder machen: Es ist möglich, Geld an Familienmitglieder zu verschenken. Dies kann helfen, den Steuerbetrag zu senken.
  2. Steuererklärung machen: Abzugsfähige Kosten geltend machen und Steuern zurück gezahlt bekommen.
  3. Freibeträge eintragen lassen (Kinderfreibeträge, Schwerbehindertenfreibeträge oder auch bei weiten Arbeitswegen Freibeträge für die Fahrtkosten ausrechnen lassen.
  4. Investition in Anleihen und Versicherungen mit langfristiger Laufzeit
  5. Doppelbesteuerung vermeiden
  6. Steuervorteile nutzen, die Unternehmen anbieten können, um den Bruttoverdienst zu senken (Kinderbetreuungskosten etc.)

Fazit: Tatsächlich kann der Spitzensteuersatz einen Verdiener auch daran hindern, sein Geld zu vermehren. Nämlich dann, wenn der Verdienst im unteren Bereich der relativ weiten Spanne des Spitzenverdienstes liegt. Investitionen und Geschenke kommen für viele Spitzensteuersatzzahler kaum in Frage, weil die Steuerlast sehr hoch ist.

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