Schriftstellerverband erwartet weitreichende Folgen der Coronakrise: „Ein nicht wieder gut zu machender Schaden“

30. März 2020 | Kategorie: Allgemein, Kultur, Panorama, Sonstiges

Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Die Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS), Lena Falkenhagen, erwartet gravierende Auswirkungen der Coronakrise auf die Kulturszene.

„Ich denke, dass in dieser Krise viel zerstört werden wird. Wir werden diese Zäsur in der Kultur noch sehr lange spüren“, sagte die Autorin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Falkenhagen verwies dabei vor allem auf die Situation von Autoren, die schon seit Jahren finanziell „am Limit“ arbeiteten.

In Zeiten der Coronakrise seien Honorare weiter eingebrochen, Vorschüsse auf Buchveröffentlichungen würden immer weniger gezahlt. Die Auswirkungen der Epidemie hätten für Schriftsteller mit der Absage der Leipziger Buchmesse begonnen.

„Die größte Auswirkung ist, dass das Programm, das vorgestellt werden sollte, nun unsichtbar bleibt“, verwies Falkenhagen auf einen nicht wiedergutzumachenden Schaden. Nicht nur in Leipzig, sondern auch andernorts würden nun alle Lesungen entfallen.

Auf die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen seien aber viele Autoren zwingend angewiesen. Falkenhagen bezifferte die Einnahmeausfälle vieler Autoren jetzt auf einen Anteil von 20 bis 80 Prozent ihres Jahreseinkommens.

Umso wichtiger ist nun nach den Worten der VS-Vorsitzenden die schnelle Hilfe der Politik. „Wir haben für die Autoren eine Handreichung erstellt, mit der sie ihre Einkommensausfälle darstellen können.

Es ist wichtig, die eigenen Ausfälle rechtzeitig zu dokumentieren. Es sollen jetzt Mittel des Bundes und der Länder fließen, die nicht rückzahlbar sein sollen“, sagte die Verbandsvorsitzende. Falkenhagen appellierte an die Politik, jetzt schnell zu helfen und bei den Einzelfallprüfungen unbürokratisch zu verfahren. (dts Nachrichtenagentur) 

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