
Pamina-Schulzentrum in Herxheim.
Foto: Pfalz-Express
Herxheim – In drei Räumen im Mittelbau des PAMINA-Schulzentrums Herxheim ist am 24. Juni 2025 eine erhöhte Belastung mit sogenannten Polychlorierten Biphenylenen (PCB) festgestellt worden.
Obwohl daraufhin zahlreiche Klassen- und Fachsäle kurzfristig temporär gesperrt wurden, konnten beide Schulen im Schulzentrum – Gymnasium und Realschule plus – nach nur einem Tag unterrichtsfrei das Schulleben und den Unterricht in kurzer Zeit umorganisieren: Sowohl die letzten Unterrichtstage vor den Ferien als auch die geplante Projektwoche fanden statt.
Und mit einem großen Schulfest am Donnerstagnachmittag hat die Schulgemeinschaft miteinander das ausklingende Schuljahr und den Beginn der Sommerferien gefeiert. Am Freitag stehen nun noch das Schulfrühstück und die Zeugnisübergabe durch die Klassen- und Stammkursleitungen an.
Der Landkreis Südliche Weinstraße, der Träger des Schulzentrums ist, informiert über den aktuellen Stand der Dinge hinsichtlich der Schulgebäude.
Weitere Messungen
Mittlerweile haben weitere Beprobungen auf PCB am PAMINA-Schulzentrum stattgefunden, und zwar sowohl in weiteren Räumen im Mittelbau als auch im Ost-Anbau. Die Auswertung dieser Proben durch ein entsprechendes Labor dauern derzeit an. In den Sommerferien werden außerdem das Lehrerzimmer und die Sporthallen beprobt.
Das Zentrale Gebäudemanagement der Kreisverwaltung hat sich des Weiteren in den vergangenen Tagen mit drei verschiedenen Fachfirmen vor Ort ausgetauscht. Dabei hat sich herausgestellt, dass das ursprüngliche Ziel, die betreffenden Räume in den Sommerferien zu sanieren, aus zeitlichen Gründen unrealistisch ist. Denn allein um einen bereits fix und fertig schadstoffsanierten Raum „freizutesten“, müssen standardmäßig mehrere Messungen in gewissem zeitlichen Abstand zueinander, jeweils mit mehrtägiger Auswertungsdauer, erfolgen.
Schadstoffsanierung
Der derzeitige Stand ist folglich, dass nach den Ferien alle relevanten Messergebnisse vorliegen und dann auch bekannt ist, welche Räume in welchem Umfang schadstoffsaniert werden müssen. Derzeit sei damit zu rechnen, dass nicht alle Räume zu Beginn des Schuljahrs wieder zur Verfügung stehen, so die Kreisverwaltung.
Gegebenenfalls sind Lösungen auch außerhalb der vorhandenen Räumlichkeiten des Schulzentrums zu finden. Der Kreis als Schulträger hat die Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Beschäftigte am Donnerstag mit einem Infobrief über diesen Sachstand informiert. Er steht außerdem mit den Schulleitungen des Schulzentrums sowie der Schulaufsicht bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in engem Austausch.
Blick zurück
Der Schulträger hatte am 24. Juni beschlossen, den Mittelbau und den Ost-Anbau des Schulzentrums umgehend temporär zu sperren. Dadurch soll der mögliche Kontakt der Schülerinnen und Schüler, des Lehrerkollegiums und der weiteren Beschäftigten mit den PCB vermieden werden, bis die nächsten Schritte eingeleitet worden sind.
Was sind PCB?
Bei Polychlorierten Biphenylenen (PCB) handelt es sich um Stoffe, die in der Vergangenheit vielfach eingesetzt wurden, zum Beispiel als Weichmacher in Kunststoffen, für Lacke und Fugendichtungen – so auch im Mittelbau des PAMINA-Schulzentrums Herxheim, der 1970 gebaut wurde. PCB sind als gesundheitsschädlich eingestuft und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Das Umweltbundesamt schreibt zu PCB: „Obwohl die offene Anwendung von PCB seit 1978 verboten ist und PCB in der Bundesrepublik Deutschland seit 1983 nicht mehr hergestellt werden, kann die offene Anwendung aus der Vergangenheit bis heute zu erhöhten PCB-Raumluftkonzentrationen in den betroffenen Gebäuden führen.“
Weitere Informationen sind jederzeit unter www.suedliche-weinstrasse.de/pcb abrufbar. Das Eltern-Info-Telefon, das der Kreis eingerichtet hatte, ist zuletzt nur noch wenig in Anspruch genommen worden und wird daher zum Ende des Schuljahres auslaufen. (kv süw)

