
Das Team von Youth. Europe. Music. mit Marc Bender (vorne, links), Prof. Dr. Matthias Bahr (vorne, Mitte), Martina Cukrov Jarrett (2. Reihe von oben, links) und Adrian Rinck (3. Reihe, Mitte).
Foto: YEM / über KV SÜW
SÜW / Oświęcim – Es war ein bewegender Moment und eine besondere Ehre zugleich: Vier Lehrkräfte der Kreismusikschule Südliche Weinstraße reisten Mitte Mai ins polnische Oświęcim, um dort an einem Konzert zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa mitzuwirken.
Mit dabei waren Marc Bender und Nathalie Delorme an der Violine, Martina Cukrov Jarrett sowie Adrian Rinck am Klavier. Begleitet wurde das Quartett von Dr. Matthias Bahr, Professor für Katholische Theologie und wissenschaftlicher Leiter der Arbeitsstelle „Menschenrechtsbildung“ an der RPTU in Landau.
Der Ort hätte symbolträchtiger kaum sein können: Oświęcim – unter nationalsozialistischer Besatzung als Auschwitz bekannt – ist die Stadt, auf deren Gebiet das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau liegt. Heute ist sie ein Ort der Erinnerung, aber auch der Hoffnung und des Miteinanders.
Genau darum ging es auch bei dem internationalen Konzertabend: Musik als Sprache der Verständigung, über Grenzen und Generationen hinweg. Die Kreismusikschule SÜW pflegt seit Jahren eine enge Partnerschaft mit der Karol-Szymanowski-Musikschule 1. Grades in Oświęcim. Gemeinsam mit der L’École Municipale des Arts aus dem elsässischen Wissembourg bilden sie das internationale Trio im Projekt „Youth. Europe. Music. | Das Weimarer Dreieck der Jugend musikalisch belebt.“
Am 16. Mai war es dann soweit: Polnische Musikschüler traten gemeinsam mit ihren Lehrkräften und den Gästen aus Deutschland und Frankreich auf die Bühne. Gespielt wurden Werke von Frédéric Chopin – der bekanntlich sowohl polnischer als auch französischer Staatsbürger war –, von Antonio Vivaldi sowie von Henryk Mikołaj Górecki, einem bedeutenden polnischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Adrian Rinck, Jazzpianist und Leiter der Kreismusikschule, präsentierte darüber hinaus zwei seiner eigenen Stücke am Klavier.
Das Konzert war nicht nur musikalisch ein voller Erfolg. Es zeigte vor allem, wie tief die freundschaftlichen Bande inzwischen gewachsen sind. 80 Jahre nach Kriegsende standen sich junge Menschen und ihre Lehrkräfte nicht als Vertreter einst verfeindeter Länder gegenüber, sondern als Freunde, die sich über Musik verstehen und gemeinsam Zukunft gestalten wollen.
Und das soll nicht das Ende gewesen sein: Die Begeisterung war so groß, dass bereits erste Ideen kursieren, das Projekt auf weitere europäische Länder auszuweiten. Musik kennt eben keine Grenzen – und Freundschaft auch nicht.

