Mehrheit gegen Ausgrenzung der AfD-Fraktion im Bundestag

27. September 2017 | Kategorie: Nachrichten, Politik
AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel und Alexander Gauland. Foto: dts Nachrichtenagentur

AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel und Alexander Gauland.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Mit 31 Prozent ist fast jeder dritte Deutsche der Ansicht, dass sich die anderen Fraktionen im neuen Deutschen Bundestag von den 93 Abgeordneten der AfD klar abgrenzen sollten.

Eine Mehrheit von 63 Prozent plädiert aber laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des „Stern“ dafür, die AfD-Fraktion in der parlamentarischen Arbeit genauso zu behandeln wie jede andere Fraktion auch.

Dieser Auffassung sind mehrheitlich die Anhänger sämtlicher im Bundestag vertretenen Parteien, darunter mit 98 Prozent fast ausnahmslos die Anhänger der AfD.

Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent der Befragten spricht sich zudem dafür aus, dass auch die AfD-Fraktion einen Stellvertreter des Bundestagspräsidenten stellen dürfen sollte, der mit Mehrheit gewählt werden muss.

Die Geschäftsordnung des Bundestags sieht für jede Fraktion die Entsendung von mindestens einem Bundestagsvizepräsidenten oder einer -präsidentin vor. 44 Prozent der Befragten lehnen es hingegen ab, dass ein Abgeordneter der AfD ins Bundestagspräsidium gewählt wird – darunter mehrheitlich nur die Anhänger von Union (57 Prozent) und SPD (51 Prozent).

Richtig finden es aber 53 Prozent der Bundesbürger, dass vor der Wahl noch die Geschäftsordnung des Bundestags geändert wurde, damit kein Abgeordneter der AfD als Alterspräsident die erste Sitzung des Bundestags eröffnet.

Nach der Neuregelung wird nun nicht der an Lebensjahren älteste Abgeordnete Alterspräsident des Bundestages, sondern der dienstälteste – nämlich Wolfgang Schäuble.

34 Prozent meinen, dass die Geschäftsordnung nicht hätte geändert werden sollen. Dieser Ansicht sind mit 66 Prozent vor allem die Anhänger der AfD. 22 Prozent von ihnen finden die Änderung jedoch in Ordnung. Das Forsa-Institut befragte am 21. und 22. September 2017 im Auftrag des Magazins „Stern“ 1.001 Bundesbürger. (dts Nachrichtenagentur) 

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11 Kommentare auf "Mehrheit gegen Ausgrenzung der AfD-Fraktion im Bundestag"

  1. Steuerzahler sagt:

    Ja dann haben wir also 31% Antidemokraten in Deutschland. Aber die dürften nicht bei der vielgescholtenen AfD sein!

  2. Schmittchen sagt:

    Klar, echte Demokraten wie der Poggie äussern sich so: „Wir werden schneller auf parteischädigendes Verhalten reagieren. Die Meinungsfreiheit ist nicht grenzenlos.“

  3. Matze sagt:

    Tja, das ist Demokratie. Gewählte Volksvertreter einfach ignorieren wenn sie nicht von der linken Seite oder aus der Mitte kommt. Lumpiges Pseudodemokraten-Pack.

    • Chris sagt:

      Ich fasse zusammen: bei einer Umfrage unter BÜRGERN spricht sich eine Mehrheit dafür aus, die AFD im Bundestag wie alle anderen Parteien zu behandeln und Matze bezeichnet aufgrund dieser Ergebnisse alle gewählten Abgeordnete als „lumpiges pseudodemokraten-pack“ obwohl die mit der Umfrage herzlich wenig zu tun haben.

      • Odradek sagt:

        Im Zusammenfassen sind Sie genauso unbeholfen wie beim Versuch, vernetzt zu denken. Matze beklagt nicht die Umfrageergebnisse, sonderen das im Widerspruch zur Bürgermeinung stehende Faktum, dass die drittstärkste demokratisch gewählte Partei geschlossen als Paria behandelt wird – und zwar unter dem Deckmantel von „Tugendhaftigkeit und wehrhafter Demokratie“.
        Wieso fahren Sie nicht einfach mit dem Bobby Car die Straße auf und ab?

        • Chris sagt:

          Darum ging es hier nicht. Versuchen Sie den Artikel nochmal zu lesen.
          Alles andere ist, da der Bundestag noch nichtmal getagt hat, Schnee von morgen ( frei nach irgendeinem Fusballer). Wenn Sie jetzt schon wissen wie die Afd im Bundestag behandelt wird dann haben sie wohl eine Glaskugel zuhause.

          Des weiteren wäre es nicht nötig gewesen beleidigend zu werden, übrigens auch nicht wirklich gelungen.
          Aber wenn es Ihnen guttut nur zu, ich kann das ab. Ich persönlich brauche es nicht andere zu beleidigen um mich gut zu fühlen oder irgendeine innere Genugtuung zu erfahren.

      • matze sagt:

        danke für den Tipp…. da hat der hohe Blutdruck wohl die Sehkraft beeinträchtigt. Dann ist ja alles wunderbar……..

  4. Johannes Zwerrfel sagt:

    Aus Facebook von Daniel Matissek:

    „Vorgestern bei einer allgemeinmedizinischen Vorsorgeuntersuchung. Größerer Andrang in der Praxis. Vor mir an der Rezeption ein etwa 25-30jähriger arabischer Mann in Begleitung einer etwa 50jährigen, etwas alternativ gekleideten deutschen Frau, Typ ökologisch-progressiv, resolut und selbstbewusst. Die Dame stellt sich als ehrenamtliche Flüchtlingsbegleiterin vor, die für „Abdullah“, so der Name ihres Schützlings, einen Termin vereinbart hat. Freundlich fordert die Praxishelferin beide auf, im Wartezimmer Platz zu nehmen; „die Frau Doktor wird Sie dann gleich aufrufen.“ Plötzlich zuckt die Begleiterin zusammen; in derbem pfälzischen Tonfall geht sie das Praxispersonal an: Sie habe ausdrücklich telefonisch darum gebeten, dass ein männlicher Arzt die Untersuchung durchführe. Zu „Abdullah“ gewandt fragt sie, in schlechtem Englisch: „you wanna be treated by a female doctor? No, right? Only man doctor, right???“ Dieser wirkt leicht desorientiert und macht einen relativ gleichgültigen Eindruck; wer ihn behandeln wird, ist für ihn vermutlich eher nebensächlich. Doch seine überengagierte deutsche Alltagslotsin ist außer sich und insistiert weiter. Schließlich muss ein Ersatztermin vereinbart werden, zu dem der Geschlechterwunsch erfüllt werden kann. Flüchtling und Begleiterin verlassen die Praxis, während ich mit zwei anderen Patienten ungläubige Blicke wechsele. Als ein älterer Patient, ebenfalls Zeuge, die Rezeptionistin auf das soeben Erlebte anspricht, winkt diese nur ab und meint: Was glauben Sie, was wir hier täglich erleben, das war noch harmlos.

    Dieser Fall ist absolut symptomatisch: Man muss sich wirklich an den Kopf fassen, wes Geistes Kind manche Zeitgenossen sind. Dieselben kritischen Aktivistinnen, die einst zivilen Ungehorsam übten, eine antireaktionäre und antiautoritäre Haltung verinnerlichten und für die Emanzipation der Frau im Westen auftreten, biedern sich heute vorauseilend der Kultur von Einwanderern aus rückständigen Gesellschaften an, um es diesen sogar dann rechtzumachen, wenn sie gar nicht danach verlangen. Sobald es um blinde Verherrlichung und Verhätschelung alles Fremden geht, zählt nichts anderes mehr – keine feministischen Errungenschaften, nicht einmal der Gleichheitsgrundsatz der Verfassung. 40 Jahre nach der Frauenbewegung propagieren Frauen hierzulande die Unreinheit und Minderwertigkeit der Frau, im Namen der Toleranz und eines „menschlicheren“ Deutschland.

    Es ist wie mit Konvertiten, die den Mangel ihrer späten Berufung gegenüber den geborenen Gläubigen durch besonderen Eifer überkompensieren wollen. Und es ist so typisch deutsch. Wenn schon Wahnsinn, dann in höchster Vollendung und ohne Kompromisse.“