Donnerstag, 18. April 2024

Mehrere Polizisten bei schweren Krawallen in Stuttgart verletzt – Kretschmann verurteilt Ausschreitungen

21. Juni 2020 | Kategorie: Nachrichten

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

In der Stuttgarter Innenstadt sind in der Nacht zum Sonntag mehr als ein Dutzend Polizeibeamte bei Ausschreitungen verletzt worden.

Mehr als 20 Personen wurden vorläufig festgenommen, teilte die Polizei mit. Auslöser der Randale war Behördenangaben zufolge eine Kontrolle anlässlich eines Rauschgiftdelikts. Nach Polizeiangaben hatten sich während der Kontrolle viele Feiernde gegen die Polizisten solidarisiert. Mehrere hundert Menschen seien in Kleingruppen unterwegs gewesen. In der Folge hätten sich sogar Passanten mit den Gruppen solidarisiert, die sich in der Innenstadt verteilt und randaliert hatten.

Abgestellte Streifenwagen seien massiv beschädigt worden. Auch auf vorbeifahrende Streifen hätten Randalierer große Steine und andere Gegenstände geworfen. Polizeibeamte wurden teils schwer tätlich angegriffen.

Viele Ladengeschäfte in der Innenstadt seien offenbar wahllos beschädigt worden. Vor allem wurden Schaufensterscheiben eingeworfen oder eingeschlagen. Aus mehreren Geschäften wurden  die Auslagen entwendet. Zahlreiche Täter sollen vermummt gewesen sein.

Mehr als 200 Beamte aus dem Stuttgarter Umland wurden wegen der Ausschreitungen alarmiert und in den Einsatz gebracht. Auch ein Polizeihubschrauber wurde hinzugerufen. Die Situation konnte erst nach mehreren Stunden beruhigt werden.

Bei Twitter sind Videos zu sehen,die zeigen, wie sich die Aggression der Randalierer gegen die Polizei richtet. Laut einigen Presseberichten sei diese regelrecht „eingekesselt“ worden.

CDU-Politiker haben indessen die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken scharf angegriffen. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Stuttgarter Landtag, Thomas Blenke: auf Twitter:  „Wenn die SPD-Vorsitzende Saskia Esken zum Beispiel der deutschen Polizei ein Rassismus-Problem unterstellt, fühlen sich Krawalltäter in ihrem Tun bestärkt“.

Kretschmann verurteilt Ausschreitungen 

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Krawalle in der Nacht  kritisiert.

„Ich verurteile diesen brutalen Ausbruch von Gewalt scharf, diese Taten gegen Menschen und Sachen sind kriminelle Akte, die konsequent verfolgt und verurteilt gehören“, sagte der Grünen-Politiker am Sonntag.

Die Bilder aus der Stuttgarter Innenstadt könnten einen nicht kalt lassen. „Unsere Gedanken sind bei den verletzten Polizeibeamten und den durch die Plünderungen Geschädigten.“ Jetzt müsse man die Faktenlage und Erkenntnisse zusammentragen und bewerten und „mit Hochdruck klären, wer dahinter steckt“, so Kretschmann weiter.

Unterdessen bezeichnete Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) die Krawalle als die schwersten in der Geschichte des Bundeslandes. „Die Ausschreitungen, die wir in der Nacht in Stuttgart erleben mussten, waren von einer in Baden-Württemberg bisher noch nie dagewesenen Qualität“, sagte er der „Welt“. „Die Ermittlungen stehen derzeit noch ganz am Anfang, freilich kann ich schon jetzt sagen, dass wir gegen die Randalierer mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaates vorgehen werden“, so Strobl. „Solche Vorgänge werden wir in Baden-Württemberg nicht dulden. Den über 280 eingesetzten Polizeibeamtinnen und –beamten danke ich für ihren schwierigen und gefährlichen Einsatz in dieser Nacht.“ (red/dts Nachrichtenagentur)

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