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Maischberger: Es muss Recht des Moderators auf „ungehörige Fragen“ geben

31. August 2017 | Kategorie: Politik
Foto: dts nachrichtenagentur

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Berlin – Sandra Maischberger, die am kommenden Sonntag für die ARD das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz moderieren wird, findet, es müsse ein Recht des Moderators auf „ungehörige Fragen“ geben.

„Vielleicht passiert am Sonntag etwas, das Sie gar nicht erwarten“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“. Bedenken, die vier Moderatoren des TV-Duells könnten sich gegenseitig die Schau stehlen wollen, wies Maischberger zurück. „Würden wir rivalisieren, wäre das eine völlige Fehlinterpretation unserer Rolle. Um uns geht es nicht.“

Unter den vier Moderatoren werde wohl Claus Strunz am stärksten seine Meinung einbringen, sagte Maischberger. „Er ist jemand, der sich gerade in der Flüchtlingsfrage sehr klar gegen Merkels Kurs positioniert hat, da gibt es überhaupt gar kein Vertun, wo er steht.“

Sie selbst mache dagegen ungern ihre Haltung zu einem Thema öffentlich, so Maischberger. „Das widerspricht meinem Selbstverständnis. Ich weiß nicht, wohin ich mich noch entwickle, aber ich würde jetzt nicht den Kommentar in den `Tagesthemen` sprechen zu einer politischen Frage, über die ich danach noch halbwegs neutral mit Gästen diskutieren wollte.“

Sie sei „eigentlich Journalistin geworden, weil ich dachte, irgendwann habe ich so viele Fragen gestellt, dass ich am Ende Antworten geben kann. Je mehr Fragen ich aber stelle, mittlerweile seit 30 Jahren, desto mehr fällt mir auf, dass ich für meine eigenen Ansprüche viel zu wenig weiß, um öffentlich gute Antworten zu geben. Und ich stelle fest, dass ich im Fragen wesentlich präziser bin als im Antwortengeben. Also ist das vermutlich mein Weg.“ (dts Nachrichtenagentur)

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