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Leserbriefe: Bündnis “Energiewende für Mensch und Natur e. V.”

28. Januar 2021 | Kategorie: Leserbriefe und Kommentare

Foto: red

Das Bündnis Bündnis “Energiewende für Mensch und Natur e. V.” ist ein Zusammenschluss von aktuell 58 rheinland-pfälzischen und saarländischen Bürgerinitiativen, die sich „für den Erhalt der natürlichen Umwelt und des menschlichen Lebensraums“ einsetzen.

Gegründet wurde das Bündnis im September 2013 in Simmern, um für die Anliegen der einzelnen Bürgerinitiativen in Politik und Gesellschaft mehr Gehör und Beachtung zu erzielen, wie der Verein schreibt.

Den Pfalz-Express erreichten zwei Leserbriefe, die sich auf die Neubesetzung des rheinland-pfälzischen Umweltressorts sowie zu einer Infratest-Umfrage beziehen.

Hier nun im Wortlaut:

Stiller Abgang und holpriger Anfang

Als zum Jahresende die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) und ihr Staatssekretär Dr. Thomas Griese (Bündnis 90/Die Grünen) still aus ihren hochdotierten Ämtern schieden, hat es keinen Festakt gegeben.

Dieser stille Abgang war beim jüngsten Treffen des Bündnisses Energiewende für Mensch und Natur e.V. ein Grund zum Feiern. Waren es doch gerade diese beiden Persönlichkeiten, die in Rheinland-Pfalz den gnadenlosen Ausbau der Windenergie zu verantworten hatten, insbesondere im Rhein-Hunsrück-Kreis und in Rheinhessen.

Andererseits bedauert es das Bündnis Energiewende für Mensch und Natur e.V., dass mit Höfkens Nachfolgerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) erneut eine gänzlich fachfremde Person (Sprachtrainerin) die wichtigen Ressorts Umwelt und Energie übernehmen wird.

Nach Höfken und Griese, die wegen ihrer problematischen Beförderungspraxis nicht freiwillig ihren Platz räumen mussten, soll nunmehr Frau Spiegel, die ebenfalls wegen ihrer umstrittenen Amtsführung und Rechtsauffassung beschädigt ist (Rheinzeitung vom 3.12.2020), die konfliktträchtigen Politikbereiche Naturschutz und Energiewirtschaft lenken. Wie war das mit dem Bock und dem Gärtner bzw. der Gärtnerin?

Geliebte grüne Politik

In Rheinland-Pfalz sind im März Landtagswahlen und das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap hat im Auftrag des SWR zwischen dem 8. und dem 12. Januar im Sinne einer repräsentativen Umfrage 1.001 Bürgern telefonisch befragt.

Neben den üblichen Umfrageergebnissen bezüglich der Parteipräferenz zur Landtagswahl gab es auch Antworten zu der Frage, was die wichtigsten politischen Probleme in Rheinland-Pfalz seien. Hierbei ergab sich folgende Reihenfolge: Corona-Krise (45%), Bildung / Schule (36&), Mobilität / Verkehr (11%), Wirtschaft (11%) und Umweltschutz / Klimawandel (10%). Überraschend ist, wie wenig die Klimathematik die Bürger und Bürgerinnen noch bewegt.

Auf der anderen Seite erfährt man, dass in den Städten zwei Drittel der Bewohner ihr Auto aufgeben müssten, damit die Klimaziele von Paris erreicht würden (DIE WELT vom 12.01.2021). Der Autoverkehr müsste in den nächsten 14 Jahren um die Hälfte reduziert werden. Innerdeutsche Flüge würden komplett gestrichen. Das und vieles mehr leitet die Fridaysforfuture-Bewegung aus einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie des Wuppertal-Instituts ab.

Aber ist es das wert? Die Klimaprognosen sind keineswegs so sicher, wie es uns die meisten Medien vormachen. Wer weiß schon, dass CO2 in der Atmosphäre ein Spurengas mit einem Anteil von 0,04% ist? Wer weiß, dass der Anteil an menschengemachtem CO2 in der Atmosphäre nur 0,0016% beträgt? Und nur dieser Anteil lässt sich durch technische Maßnahmen reduzieren.

Auf jeden Fall scheinen die Menschen zu ahnen, dass sich die Anstrengung nicht lohnt. Bei einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank ergab sich, dass in Deutschland nur 15% der Befragten bereit sind, ihr Leben für den sogenannten Klimaschutz so radikal wie gefordert zu verändern. Die oben erwähnten Umfrageergebnisse in Rheinland-Pfalz scheinen dem nicht zu widersprechen.

Für das Bündnis: Dr. Hans Hönl, Obersülzen

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